Film Stars Don't Die in Liverpool |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | - | **** | **** | ***** | ***** | 87% |
Inhalt:
Die letzten Jahre der heute fast vergessenen amerikanischen Schauspielerin Gloria Grahame (Annette Bening) werden aus der Sicht ihres letzten Liebhabers Peter Turner (Jamie Bell) gezeigt. Dieser verliebt sich trotz des großen Altersunterschiedes – bei ihrer ersten Begegnung ist er 28, sie 56 Jahre alt – Ende der70er Jahre unsterblich in sie. Peter – selbst Schauspieler – bleibt ihr, allen Anfeindungen zum Trotz, treu und sie leben glücklich zusammen, bis Grahame die Beziehung plötzlich und ohne Begründung beendet und Peter damit in Verzweiflung stürzt. Erst kurz vor ihrem Tod erfährt er den Grund für ihre Tat.
Kritik:
Mit „Film Stars Don’t Die In Liverpool“ ist McGuigan ein außergewöhnlicher Film gelungen. Es ist ja eigentlich eine Neuverfilmung von Romeo und Julia – die Liebenden können nicht zusammen kommen, weil sich die Welt gegen sie verschworen hat. Aber hier geht es um eine andere Begründung als sonst. Hat man schon etliche Filme gesehen, in denen der Mann wesentlich älter als die Frau war („Sabrina“, „Charade“) und der Altersunterschied nicht einmal nebenbei angesprochen wurde, wird er hier schonungslos thematisiert. Dabei ist es die Ältere, die von Selbstzweifeln geplagt wird. Aber gleichzeitig werden diese Zweifel durch die filmische Umsetzung des Themas selbst entkräftet, denn es gibt viele Liebesszenen, die wunderschön von der Kamera eingefangen werden. Annette Bening zeigt sich als leidenschaftliche, aber zutiefst verunsicherte alternde Filmdiva gewohnt souverän. Zu einem wirklich großartigen Kinoerlebnis macht es aber erst die schauspielerische Glanzleistung von Jamie Bell. Natürlich ist es immer berührend, einen jungen Menschen überglücklich und dann wieder todtraurig zu sehen, aber bei Jamie Bell kommen dem Zuschauer doch unwillkürlich die Tränen. Zu stark spielt er die Naivität der Jugend mit all ihrem Gefühlchaos. Zugleich ist der Kinderstar aus „Billy Elliot“ ein wunderschöner junger Mann geworden, der den Betrachter betört.
Gleichzeitig wurde die Geschichte hervorragend in Szene gesetzt. Der Film beginnt mit einem überraschenden Wiedersehen der zwei. Dann wird alles aus Peters Sicht und in Rückblenden erzählt. Die Rückblenden sind kunstvoll mit der Geschichte in der Gegenwart verwoben, so dass der Film bis zum Schluss spannend bleibt. Der ganze Film atmet dabei englische Filmkunst und schließt nahtlos an „Billy Elliot“ an, sogar die Schauspielerin Julie Walters, die nun Peters Mutter spielt, wurde wieder verpflichtet.
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