Guardians of the Earth |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
* | * | * | - | - | - | **** | ** | 32% |
Kritik:
Nachdem die Klimakonferenz in Paris in den Medien meist auf ihr Fazit und vielleicht noch einige Kommentare zur Beteiligung der deutschen Politik reduziert wurde, habe ich mich spontan gefreut, als ich von einer Dokumentation erfuhr, die einen Insider-Bericht ankündigte. Ein Filmteam, das einzelnen Länderdelegationen gefolgt war und selbst aus eigentlichen geschlossenen Sitzungen berichten konnte. Dazu als provokantem Aufhänger einige Thesen von Donald Trump. Das versprach interessant zu werden. Und in der Tat liefert Regisseur Filip Antoni Malinowski einige sehr intime Einblicke und begleitete unter anderem die australische Delegation aus nächster Nähe. Doch in genau dieser Stärke liegt leider auch die Schwäche des Films. Vielleicht geschah es aus Dankbarkeit für die Dreherlaubnisse, vielleicht auch aus schnitttechnischem Unvermögen; jedenfalls verliert sich der Film in vielen Details, die zwar aus menschlicher Sicht für die gezeigten Protagonisten wichtig (z.B. Durchfallerkrankung beim Roten Kreuz behandeln) oder für das Verständnis des Politikalltag nützlich sind (Besprechungstisch mit unzähligen Notebooks). Doch geballt und ohne Off-Kommentar strapazieren diese in den Mittelpunkt gerückten Nebensächlichkeiten an vielen Stellen die Nerven des Zuschauers, bzw. leiten zum gedanklichen Abschweifen ein. Obwohl der Film tatsächlich viele Kernpunkte der auf einander treffenden Zielsetzungen und kulturellen Unterschiede einsammelt, bleibt ein Teil seines Publikums sicher auf der Strecke, bevor der Höhepunkt, die Findung des Kompromisses, sich ebenfalls in quälender Langsamkeit entfaltet – gefolgt von einer Saalimpression des Technikaufbaus vor der Abschlussveranstaltung, die das Ganze noch toppt. Leider war ich insgesamt schwer enttäuscht. Hier wurde Filmmaterial, das ohne Zweifel einen großen Film ermöglicht hätte, ungünstig geschnitten und mit teilweise hochgradig unpassender Musik unterlegt. Schade, das war eine verpasste Chance.
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