1994 überschattete ein Attentat auf die Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan die olympischen Winterspiele. Im Verdacht stand die Konkurrentin Tonya Harding. Biografisch wurde das Thema hier aufgearbeitet. Cineclub-Filmtipp.
Tonya (Margot Robbie) landet als erste Amerikanerin den Dreifachaxel. © DCM
Inhalt:
Tonya Harding (Margot Robbie) erzählt in Rückblenden ihren Werdegang zur Eisprinzessin. Unter der strengen Aufsicht ihrer Mutter LaVona Golden (Allison Janney) musste sie bereits als kleines Kind einen straffen Tagesablauf durchziehen, der sie zum Star auf den Eis machen soll.
Tonya schafft es, technisch selbst die schwierigsten Figuren auf dem Eis zu tanzen. Jedoch steht ihr Auftreten im starken Kontrast zu ihren Eisperformances. Sie verdient sich so den Spitznamen „trashy Tonya“, weigert sich aber, ihre Persönlichkeit zu Gunsten der Preisrichter zu ändern.
Sie lernt ihren späteren Ehemann Jeff Gillooly (Sebastian Stan) kennen. Die Beziehung ist, wie die Beziehung zu der Mutter, geprägt von körperlicher Gewalt. Zwar trennt sich Tonya von ihrem Ehemann, kommt aber nach kurzer Zeit trotzdem wieder mit ihm zusammen.
Früh übt sich, wer ein echter Eislaufstar werden will bzw. werden soll. © DCM
1992 landete sie bei den olympischen Spielen auf dem 4. Platz. 1993 wurde sie bei nationalen Spielen ebenfalls nur 4. Und konnte sich so nicht für die WM qualifizieren. Ihre Karriere kam daher kurzzeitig zum Erliegen.
Als entschieden wurde, dass die olympischen Spiele bereits 1994 stattfinden, wurde sie von ihrer Trainerin erneut aufs Eis geholt und gebeten, eine etwas traditionellere Performance hinzulegen.
Ihrer größten Konkurrentin, Nancy Kerrigan (Caitlin Carver), wurde im Januar 1994 durch einen Attentäter mit einer Eisenstange die Kniescheibe zertrümmert. Tonya Harding wurde mit diesem Attentat in Verbindung gebracht...
Tonya Harding (Margot Robbie) und ihr Mann Jeff Gillooly (Sebastian Stan). © DCM
Kritik:
Wäre dieser Film zur Rezension nicht in einem öffentlichen Kino gelaufen, hätte er von dem Rezensenten Standing Ovations bekommen!
Es ist kaum zu glauben, was Regisseur Craig Gillespie hier gezaubert hat. Der Film im Mockumentary-Stil ist eine bitterböse schwarze Komödie mit einer bis in die kleinsten Nebenrollen superb besetzen Schauspielerriege.
Allen voran natürlich eine sensationelle Margot Robbie mit einer auf Augenhöhe spielenden Allison Janney als Mutter.
Allison Janney überzeugt in der Rolle von Tonya Hardings Mutter. © DCM
Dabei vergisst der Film nicht, sich ebenfalls in Gesellschaftskritik zu üben: So werden der „trashy Tonya“ trotz der perfekten Leistungen nicht die Punkte gegeben, die ihre zustehen und das nur aus dem Grund heraus, dass sie nicht „Everybodys Darling“ ist. Dies zeigt die Oberflächlichkeit auf, mit der es in dem Sport zugeht.
Auch lässt Gillespie seine Darsteller regelmäßig die vierte Wand durchbrechen und sie somit direkt zum Publikum sprechen. Was die Rollen wesentlich menschlicher macht. Dazu kommt ein in jeder Situation passender Soundtrack.
Vielen Dank Mr. Gillespie für diese Indie-Perle! Ganz klarer Filmtipp!
Tonya Harding (Margot Robbie) steht im Mittelpunkt des Medienskandals. © DCM
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