Winchester: Das Haus der Verdammten |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | ***** | ** | **** | - | ** | **** | 75% |
Inhalt:
Ist diese Witwe verrückt? Seit Jahren schon baut sie ihr Haus immer wieder um, will die Waffenfirma ihres Exmannes neuerdings Rollschuhe herstellen lassen. Nun beauftragt der Aufsichtsrat des Unternehmens Dr. Eric Price (Jason Clarke) damit, den Geisteszustand von Sarah Winchester (Helen Mirren) zu untersuchen. Im Haus angekommen begegnet Price aber zunächst ihrer Nichte Marion (Sarah Snook) und deren Sohn Henry (Finn Scicluna-O’Prey), der neuerdings schlafwandelt. Es dauert nicht lange, bis Price die merkwürdigen Vorkommnisse im Haus bemerkt: Dinge scheinen sich zu bewegen, Personen stehen hinter Ecken und Türen und über allem liegt der permanente Baustellenlärm mit Hämmern und Sägen. Allein Sarah scheint in alldem die Ruhe selbst zu bleiben. Sie dreht zunächst sogar den Spieß um und versucht ihrerseits Price zu therapieren, der unter den Nachwirkungen einer traumatischen Nahtoderfahrung leidet und sich vom vernagelten Gartenhaus wie magisch angezogen fühlt. Als dann einer der Verdammten Besitz vom kleinen Henry ergreift, spitzt sich die Lage zu.
Kritik:
Kamerafahrten durch dunkle Gänge, Treppen, die in einen Deckenboden laufen, Türen, hinter denen kein Raum ist, Schränke, durch die man gehen kann: Das Winchester-Haus bietet all die Kuriositäten mit denen man auf Urängste albtraumgeplagter Menschen anspielen kann, was die Spiering-Brüder auch gleich von Beginn an gut nutzen. Darüber hinaus spielen sie immer wieder mit der Erwartung des Zuschauers, wenn zum Beispiel Spiegel sich drehen und einen (zunächst) leeren Stuhl zeigen oder Personen rückwärts an den Rand der sichtbaren Leinwand zurückweichen.
Inhaltlich ist die Geschichte dieses Horror-Thrillers denkbar einfach gestrickt. Da Trailer und deutscher Titel bereits die Hälft verraten, hat der Zuschauer einen enormen Vorsprung vor Dr. Clarke und weiß von Anfang an, was sich in dem Haus abspielt und dass einer der Verdammten ein Problem damit hat, seine Ruhe zu finden. Da im Filmverlauf exakt ein einziger Hinweis vorkommt, wie diese Ruhe erreicht werden könnte, fällt auch der Überraschungsmoment, den sich die Spiering-Brüder damit vielleicht erhofft hatten, völlig ins Wasser. Es ist eher eine Frage, wann die Protagonisten endlich auf die richtige Idee kommen. Einen netten Aha-Effekt gibt es dafür aber an einer anderen Stelle, doch die wird hier nicht verraten.
Der Film basiert wage auf wahren Begebenheiten, für die ein zeitgleich stattgefundenes Erdbeben eine alternative Erklärung sein kann. Dank gut umgesetzter, harmloser Gruselmomente, einer auf den Punkt geschnittenen Fassung ohne jede Längen und der charakterstark aufspielenden Helen Mirren ist Winchester insgesamt einer der guten Vertreter seines Genres, aber bei weitem kein Filmhighlight.
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