Ausgeflogen |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | * | - | - | *** | ** | *** | *** | 47% |
Inhalt:
Als Héloise (Sandrine Kiberlain) in der Post ihrer Tochter die Annahmebestätigung einer kanadischen Universität findet, ist für sie schlagartig klar, dass die bevorstehende Abiprüfung von Jade (Thais Alessandrin) das Ende eines Lebensabschnitts darstellen, der vor 12 Jahren mit der Scheidung von ihrem Mann begann und in dem immer ihre drei Kinder an erster Stelle gestanden haben. Während sie die verbleibende Zeit mit ihrer Tochter verbringt, schweift sie immer wieder in Gedanken in die Vergangenheit zurück... Kritik:
Lisa Azuelos inszenierte ihren Film rund um ihre Hauptfigur, die glorifizierte Mutter Héloise, die ihr Privatleben für das Wohl ihrer Kinder geopfert hat und nun am Ende eines Lebensabschnitts steht, als ihre jüngste Tochter in Kanada auf die Uni gehen soll. Dabei steht Sandrine Kiberlain von Anfang an im Mittelpunkt und verkörpert eine komplexe, sehr menschliche Figur mit Ecken und Kanten, wobei der Film zwischen der aktuellen Zeitlinie und verschiedenen Passagen aus der Vergangenheit hin und her springt, die Héloise und ihre Kinder zeigen und vor allem durch das Alter der Kinder unterscheidbar sind. Der Grundkonflikt des Liebens, Geliebt-Werdens und Loslassens wird dabei teilweise so von den wortgewaltigen Dialogen erschlagen, dass beim Zuschauer nicht mehr viel übrigbleibt. Dass der Fokus einzig auf Héloise und ihrem Baby (so auch der Originaltitel „Mon bébé“) liegt, ist ein großes Manko des Films. Denn es geht für die ganze Familie um einen neuen Lebensabschnitt, aber die älteste Tochter und der Sohn bekommen kaum Chancen, das zu verdeutlichen. Da wird ein Konflikt zwischen Lola und ihrer Mutter nur angedeutet, bevor sofort die nächste Erinnerung der Mutter eingeschoben wird. Und welches Potential Victor Belmondo als Théo mitbringt, kann er leider nur in einigen wenigen Szenen andeuten, in denen er auf die Affäre seiner Schwester mit seinem besten Freund reagiert. Leider nimmt der deutsche Filmtitel dem einzigen Spannungsbogen, den der Film erzeugen möchte, Jades Abiprüfung, bereits ein wenig die Luft raus. Nur bei dem netten Kniff mit der Verfolgungsjagd nach Héloises Handy kommt dann tatsächlich nochmal Spannung auf. Ansonsten hat der Film, trotz der an sich kurzen Laufzeit sogar einige Längen und eine relativ unnötige Disko-Szene. Immerhin ist der emotionale Abschied geglückt. Hintergrund:
Victor Belmondo ist der Enkel von Jean-Paul Belmondo.
Jetzt
ausgeflogen (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
TV-Termine
Streaming-Angebote |
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.