Cleo |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | **** | *** | ***** | * | *** | ***** | 88% |
Inhalt:
Cleo (Marleen Lohse) lebt strikt nach ihren Regeln. Sie hat ihr Herz eingemauert, seit ihr Vater bei einer gemeinsamen Schatzsuche ums Leben kam, zu dem sie ihn überredet hatte, weil sie eine Uhr aus dem Schatz der Gebrüder Sass finden wollte. Dies wäre für die 12jährige Cleo die einzige Chance gewesen, zu verhindern, dass ihre Mutter bei ihrer Geburt stirbt. Kritik:
Normalerweise ist das Genre der Schatzsucher-Abenteuer-Filme fest in der Hand Hollywoods. Einst Harrison Ford als Indiana Jones, dann Nicolas Cage auf der Spur der Tempelritter und schließlich Tom Hanks als Robert Langdon. Sie alle krochen durch Tunnel, lösten Rätsel und hatten eine Menge Spaß und Thrill dabei. Erik Schmitt erhebt nicht den Anspruch, in dieser Liga mitzuspielen. Aber er hat mit seiner Cleo einen Charakter erschaffen, dessen Motive nachvollziehbar sind. Hinzu kommt mit Berlin und dem Raub der Gebrüder Sass ein geeigneter historischer Hintergrund. Was diesem Film jedoch zu seinem hohen Unterhaltungswert verholfen hat, ist die mutige, sehr kreative Inszenierung, die mit Anspielungen nicht geizt, sich z.B. Motive und Bildsprache bei Brian de Palma und Steven Spielberg ausleiht und die Schnitttechnik, eingespielte Animationen und Schatteneffekte genau wohldosiert nutzt, um den Zuschauer mitzunehmen in die emotionale Achterbahnfahrt ihrer Hauptfigur. Marleen Lohse verkörpert Cleo und punktet neben dem guten Zusammenspiel mit Jeremy Mockridge vor allem mit der Darstellung ihrer Angst, unter Erdmassen einstürzender Gänge lebendig begraben zu werden, und der Interaktion mit den Geistern. Um dem Zuschauer zu verdeutlichen, dass nur Cleo diese sehen und hören kann, sind sie in schwarz-weiß und halbdurchsichtig in die Szenerien montiert.
Neben der Haupthandlung, die sich so einige Kniffe jenseits jeglicher Logik erlaubt, um den Film mit gewünschtem Tempo voranbringen zu können, gibt es mit dem Historiker noch eine interessante Figur. Der von Folke Renken mit allen Klischees verkörperte Senatsdiener durchbricht mehrfach die vierte Wand und spricht direkt mit dem Publikum. Hintergrund:
Der im Film erwähnte „Diskonto-Einbruch“ der Brüder Franz und Erich Sass ereignete sich am 27. Januar 1929. Das Diebesgut gilt bis heute als verschollen und inspiriert immer wieder Hobby-Schatzsucher rund um den Berliner Grunewald. Mehr Infos bei Wikipedia.
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