Der Fall Collini |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | **** | * | **** | * | ***** | ***** | 83% |
Inhalt:
Im Jahr 2001 öffnet der Vorstandsvorsitzende Hans Meyer (Manfred Zapatka) die Tür seiner Präsidentensuite für einen Journalisten – und wird erschossen. Der Fall ist klar: Nur wenig später steht Fabrizio Collini (Franco Nero) vor Gericht und bekommt den unerfahrenen Caspar Leinen (Elyas M’Barek) als Pflichtverteidiger zugewiesen. Es ist sein erster Fall und sein Mandant will kein einziges Wort mit ihm reden. Als Caspar dann auch noch erfährt, dass das Opfer der Mann ist, der ihn einst wie einen eigenen Sohn bei sich aufnahm, als seine eigene Familie zusammengebrochen war, möchte er sein Mandat am liebsten Niederlegen. Doch der Strafrechtsprofessor Dr. Richard Mattinger (Heiner Lauterbach), dessen Erfahrung und Rat Caspar sehr schätzt, bringt ihn davon ab und steht ihm daher schon bald als Nebenkläger im Gerichtssaal gegenüber. Kritik:
Ist Recht auch immer gerecht? Wenn wir diese Frage spontan verneinen, denken wir dabei oft an abwegige Gesetze, die entweder vor langer Zeit oder sehr weit entfernt von Gerichten durchgesetzt wurden. Doch hier rollt Marco Kreutzpaintner ein deutsches Justizdrama genau um diese Frage auf. Es ist 2001 und es geht um einen Mord in Deutschland und die Schuldfrage. In klassischen Akten entfaltet sich dabei der dramatische Handlungsbogen, in dessen Mittelpunkt immer wieder Franco Nero von der Kamera eingefangen wird, der – obwohl er kaum spricht – sehr viel Emotionen auf den Zuschauer transportiert. Ebenso mit Blicken wie mit seiner Körpersprache. Das in Rückblenden aufgerollte historische Ereignis ist passend in die aktuelle Handlung geschnitten und vermag den Nerv des Zuschauers mit voller Wucht zu treffen. Elyas M’Barak ist ungewohnt ernst, kann aber seine Rolle passend ausfüllen. Herausragend ist aber die vollendete Arroganz mit der Heiner Lauterbach in der finalen Szene auftritt, wodurch beim Zuschauer ein starkes Gefühl der Genugtuung ausgelöst wird. Das unabdingbare und einzig mögliche Ende des Films kann dies nur geringfügig schmälern.
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