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leer Fighting with My Family


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** **** ** *** **** * * **** 72%
 

 
Der Weg einer britischen Indy-Wrestlerin hin zur großen WWE basierend auf biographischen Begebenheiten. Kurzweilige Story, dessen inhaltliche Umsetzung für ein breites Publikum gestaltet wurde und somit nicht nur eingefleischte Wrestlingfans durchaus gut unterhalten dürfte.

Fighting with My Family


Ricky (Nick Frost) und Julia Knight (Lena Headey) sind Eltern der etwas anderen Art. Der Ex-Knasti und seine Frau sind nämlich schon eine Weile als Wrestler in Norwich (England) unterwegs. Im Rahmen der World Association of Wrestling (WAW) liefern sich die beiden Eltern hauptsächlich mit ihren Kids die einstudierten Kämpfe vor kleinem Publikum. Die heimlichen Stars der In-Ring-Action sind aber schon länger die Knight-Kinder Zak (Jack Lowden) und seine jüngere Schwester Saraya (Florence Pugh). Beide sind schließlich auch mit dieser sportlichen Unterhaltungsform aufgewachsen und sind von klein auf Fans der großen WWE. Mit einstigen Stars wie Steve Austin und The Rock erlebte die Company bekanntlich ihren populären Aufwind Richtung Mainstream und auch bei den Knight-Kids blieb das irgendwie hängen. So ist es wenig verwunderlich, dass Zak und Saraya hoffen, irgendwann selbst einmal bei WWE zu landen.

Fighting with My Family
Die Knight-Kids Zack (Jack Lowden) und Saraya (Florence Pugh).

Als die US-Company mal wieder in England eine Show abhält, gibt es dann auch ein Tryout und dieses lassen sich die jungen Knights natürlich nicht entgehen. In der O2-Arena treffen die beiden Indy-Worker und Langzeit-WWE-Fans dann sogar auf The Rock (Dwayne Johnson) der ihnen ein paar Tricks aus seinem Repertoire zeigt. Doch leider ist das Glück am Ende nur Saraya hold und Zak muss sich damit abfinden, niemals den großen Wurf zu landen. Während der frisch gebackene Vater sich in seiner Heimat dem Frust hingibt, erlebt Charmed-Fan Saraya als “Paige“ nun den großen Traum und muss erkennen, dass es bei WWE um mehr als nur den Spaß an der Sache geht…

Fighting with My Family
Die Knight-Eltern (Lena Headey und Nick Frost) sind stolz auf ihre Tochter.


Den Weg einer jungen Wrestlerin (basierend auf wahren Erlebnissen) mit filmischer Unterhaltung auf leicht verständlichem Niveau zu verbinden, ist eine gute Idee. Dass die Umsetzung dann auch noch gut gelingt, ist umso erfreulicher. All das dann zu einer Zeit zu verfilmen, in welcher das Wrestling immer mehr in die Öffentlichkeit hinsichtlich showartigem Entertainment rückt, ist obendrein ein cleverer Schachzug. Auch dürfte es die wahre Saraya (Saraya-Jade Bevis) freuen, dass sie jetzt, wo sie aufgrund vieler Verletzungen diesen Sport körperlich nicht mehr leisten kann, dennoch nicht so schnell in Vergessenheit gerät.

Ex-Wrestler Dwayne “The Rock“ Johnson, welcher sich als Schauspieler (durch gute Rollenentscheidungen) schon längst einen Namen im Filmgeschäft gemacht hat und hier wohl auch als Produzent tätig war, lässt es sich natürlich nicht nehmen, durch gut gestreute Auftritte der Handlung selbst noch ein wenig Glanz zu verleihen. Dass die Macher insgesamt aber gar nicht darauf abzielen, sondern eine Wohlfühlkomödie mit leichter Dramaturgie erschaffen wollten, wird derweil schnell deutlich. Die Erwartungen, die der Film an sich selbst stellt, sind also gering und umso lockerer und unterhaltsamer ist die Umsetzung der Story dann auch geworden, was definitiv ein Pluspunkt ist.

Fighting with My Family
Dwayne Johnson und Vince Vaughn können ebenfalls stolz auf ihr Zutun sein.

Auch die Schauspieler machen ihre Sache allesamt gut und Regisseur und Autor Stephen Merchant setzt die jeweiligen Charaktere und das, was sie der Handlung bringen, auch jeweils gut in Szene. So überzeugen bekannte Gesichter wie Nick Frost oder Vince Vaughn ebenso in ihren kleinen aber wichtigen Rollen, wie es auch die noch jungen britischen Darsteller Jack Lowden als Zak und Florence Pugh als Saraya tun. Vor allem Pugh, die auf ihrer Vita bis dato vor allem Charakterrollen verbucht, überzeugt mit ihrer Tiefe und beweist damit, wie wichtig ihr auch diese Rolle gewesen sein muss. Sicherlich hat die echte Saraya ihr auch viel von den Begebenheiten erzählt, so dass Florence Pugh sich noch besser in die Situationen versetzen konnte. Diese dann aber so umzusetzen und dem Zuschauer das Gefühl zu geben, dass die Hauptfigur eine Person ist, der man so auch auf der Straße begegnen könnte, ist einfach nur gut.

Fighting with My Family
Saraya träumt vor ihrem Spiegel vom Gewinn des Diva-Champion-Titels (hier noch aus Pappe) - jener Gürtel, den sie später tatsächlich gewinnen wird.

Auch die Kritiker sind „Fighting with my Family“ (dessen Titel mehr als nur einseitig zu sehen ist) zumeist wohlgesonnen und erkennen ebenfalls die gelungene Mischung aus Tragikomödie und Wrestling, das eben immer irgendwie eine spezielle Form der (zumeist köperlichen) Unterhaltung sein wird und nicht jedem Menschen zusagt, was ebenfalls im Film noch auf gekonnte Weise angesprochen und verarbeitet wird. Obendrein wird hier auf erfrischende Weise anhand der jungen Nachbarschaft in England gezeigt, wie Wrestling die Menschen zusammenbringen kann. Gute Darsteller, keine unnötigen Längen, eine ebenso gute deutsche Synchro und der aktuelle Bezug zu Dingen wie NXT, WAW und natürlich WWE (damals noch WWF, bis der damalige „World Wildlife Found“ sich die Rechte am Kürzel sicherte) machen den guten Eindruck dann auch komplett.


  • Natürlich handelt es sich hier nur um eine Semi-Biographie, denn viele Stationen von Saraya-Jane Bevis' Karriere (eben auch vor der bei WWE) werden hier gekonnt ausgespart. Das tut dem Film allerdings auch gut und die WWE dürfte sich als Mitproduzent (via WWE Studios) darüber freuen, gibt es für sie doch keine andere Wrestling-Company als sie selbst. Erstaunlich also, dass man die real existierende WAW mehrfach erwähnt und aufgezeigt hat. Aber wenn man bedenkt, dass WWE mit ihrem NXT-Produkt "NXT UK" bereits längst fleißig dabei ist, den britischen Markt zu übernehmen, fürchtet man sich vor der kleinen Konkurrenz vor Ort wohl nicht... oder Saraya hat schlichtweg darauf bestanden, dass das teilweise Familienunternehmen seine Erwähnung bekommt.
  • Fighting with My Family

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    Fakten
    Originaltitel:
    Fighting with My Family
     
    deutscher Kinostart am:
    01.05.2019
     
    auf DVD/Blu-ray ab:
    05.09.2019
     
    Genre:
    Tragikomödie / Sport / Biographie
     
    Regie:
    Stephen Merchant
     
    Länge:
    ca. 109 Minuten
     
    FSK der Kinofassung:
    ab 12 freigegeben
    mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
     
    Kinoverleih:
    UPI
     
    Dieser Film wurde bewertet von:
    Conway(72%)
     
    Texte:
    Conway
     
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