The Farewell |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | *** | - | ** | - | ***** | ***** | 80% |
Inhalt:
Dass ihre geliebte Großmutter Nai Nai (Shuzhen Zhao) bald sterben muss, kann Billi (Awkwafina), die sich gerade in New York um ein Stipendium bemüht, ebenso wenig fassen, wie die Tatsache, dass ihre Eltern sie nicht mit nach China nehmen wollen. Dort inszeniert nämlich die Familie kurzerhand die Hochzeit von Nai Nais anderem Enkel, Hao Hao (Chen Han), um einen Vorwand zu haben, dass alle nach Hause kommen. Doch Billi setzt ihren Kopf durch und reist auf eigene Faust nach China. Dort angekommen hat sie schnell mit ihren Gefühlen zu kämpfen. Einerseits ist sie überglücklich, Nai Nai zu sehen, anderseits kann sie den Gedanken an deren baldigen Tod nur schwer verdrängen. Außerdem verheimlicht Billi ihrer gesamten Familie, dass ihr Stipendium längst abgelehnt wurde...
Kritik:
Lulu Wang widmet diesen Film der chinesischen Auffassung, dass dem Tode geweihte Menschen oft eher an der Angst als an der eigentlichen Krankheit sterben und man als Familie gut daran tut, es so weit wie möglich zu verheimlichen. Doch dieses Verheimlichen und Zurschaustellen von Normalität ist auf mehreren Ebenen ein roter Faden, der sich durch „The Farewell“ zieht. Da ist zum einen das Brautpaar, das sich ganz offensichtlich nicht begehrt. Dann Billi, die ihr abgesagtes Stipendium nicht mitteilen kann, ein Mr. Li, der überhaupt nicht schwerhörig ist – und nicht zuletzt Nai Nai selbst, die ihrer Familie ebenfalls verschweigt, wie sehr sie unter ihrem Husten leidet und stattdessen das ganze Spiel mit fröhlichem Lächeln mitspielt.
Schauspielerisch ist „The Farewell“ hervorragend besetzt. Das fängt bei den männlichen Nebenrollen mit Tzi Ma als Billis Vater Haiyan und Yongbo Jiang als Onkel Haibin an und setzt sich über Diana Lin als Billis Mutter fort. Richtig klasse agiert Han Chen als Hao Hao, der nicht nur heiraten muss, wann die Familie will, sondern auch noch beim Trinkspiel abgefüllt wird. Besonders vortrefflich sind die gemeinsamen Szenen, in denen die ganze Familie zusammenkommt, z.B. beim Besuch des Grabs von Billis Großvater. Über allem stehen aber mit ihrer Präsenz Shuzhen Zhao als Nai Nai und Awkwafina, deren Gesichtsausdrücke den Zuschauer bis in den Abspann hinein durch diesen Film zu tragen scheinen. Unmittelbar vor dem Ende haben die beiden dann auch noch eine ganz großartige Szene, wenn Billi kurz vor dem Abschied von ihrer Großmutter eine wichtige Entscheidung trifft. Diesen Moment muss man bis in den Abspann nachwirken lassen, um vollständig nachzuvollziehen, was da gerade passiert ist.
Hintergrund:
In der deutschen Fassung wurde nur die chinesische Sprache synchronisiert. Die einzelnen englischen Passagen sind hingegen im Original und nur untertitelt. Dies trifft im Film auf einige Szenen zu, deren Ausschnitte für den Trailer synchronisiert wurden.
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