The Good Liar - Das alte Böse |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | *** | ** | **** | * | ***** | ***** | 82% |
Inhalt:
Alles klappt wie am Schnürchen: Während der eine Coup, bei dem ein zwielichtiger Londoner Investor um ein paar Hunderttausend Pfund erleichtert werden soll, gerade kurz vor dem Abschluss steht, arbeitet Roy (Ian McKellen) schon an seinem nächsten Opfer. Er hat es auf die alleinstehende Witwe Betty McLeish (Helen Mirren) abgesehen, die seinem Charme (und seinem schmerzenden Knie) schnell erliegt und Roy bei sich wohnen lässt. Es dauert nicht lange, und Roy präsentiert Betty auch seinen Anlageberater Vincent (Jim Carter), der für beide ein Investmentkonto in der Karibik einrichten soll.
Doch vorher ist noch etwas Überzeugungsarbeit nötig, deshalb lädt Roy sie auf eine Reise durch Europa ein – das erste Ziel ist Berlin. Doch dort erlebte Roy eine erste Überraschung: Bettys Enkel Stephen (Russell Tovey) hat in den Archiven Berlins gegraben und nicht nur festgestellt, dass er schon einmal dort war, sondern auch, dass Roy nicht sein richtiger Name ist. Zur Abwechslung versucht es Roy nun tatsächlich mal mit der Wahrheit und hat Erfolg. Nicht nur, dass Betty ihm glaubt und sich mit ihrem Enkel überwirft, nun will sie auch das gemeinsame Investment zum Abschluss bringen. Doch Roy kann nicht ahnen, dass auch Betty ein dunkles Geheimnis umgibt…
Kritik:
Helen Mirren ist ein Ausnahmetalent. Sie hat schon viele großartige Rollen gespielt. Und diese ist eindeutig ein weiteres Highlight. Die Naivität und Verletzlichkeit der Betty sind so glaubwürdig und aufrichtig in Szene gesetzt, dass man geradezu mit Roy mitfühlt, wenn er schließlich sogar ein Gewissen entwickelt und gar nicht mehr so sicher ist, dass er tatsächlich seine Mischung aus Heirats- und Investmentschwindel bei ihr ebenso durchziehen will, wie bei den anderen Bettys zuvor (von denen der Film aber nicht eine im Detail zeigt). Ian McKellen mimt den Gegenpart des Roy mit der gewohnten Prise britischen Humors, die ihn meist auszeichnet und erfüllt damit ebenfalls die Erwartungen. Gelungen ist ebenfalls die Auswahl der Jungdarsteller, die in den Berliner Rückblenden aus den Kriegsjahren agieren. In diesen Szenen ist es jedoch vor allem die gelungene Mischung aus Gegenwartsdialog und eingeschnittenen Rückblenden, die den Film im Finale Tempo aufnehmen und eine ungeheure emotionale Wirkung entfalten lässt. Regisseur Bill Condon, der auch schon in "Mr. Holmes" und "Gods and Monsters" mit Ian McKellen zusammenarbeitete, liefert insgesamt nur sehr wenig Hinweise auf die wahren Beweggründe seiner Hauptfigur. Dadurch bewahrt er für alle, die die Buchvorlage nicht kennen, den emotionalen Höhepunkt fast bis zum Schluss. Schön ist außerdem, dass sich der Film die Zeit für seine abschließende Szene nimmt, um das Gesamtbild schlüssig abzurunden.
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