Coma |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | * | *** | *** | ** | - | **** | **** | 70% |
Inhalt:
Zunächst weiß Viktor (Rinal Mukhametov) nicht wo er ist und kann sich an nichts erinnern, noch nicht einmal an seinen Namen. Um ihn herum scheint sich alles abwechselnd aufzulösen und wieder zusammenzufügen. Gegenstände, Menschen, einfach alles. Verschreckt läuft er aus der Wohnung auf die Straße – nur um zu erkennen, dass dort alles noch viel seltsamer ist: Die Welt ist im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fugen geraten. Verschiedenen Gebäude stehen in seltsamen Winkeln zueinander, die Gesetze der Schwerkraft scheinen aufgehoben, teilweise befindet sich über ihm anstatt des Himmels ein anderes „Unten“. Während er noch versucht, dies alles zu verstehen, wird er von einer seltsam verwehenden schwarzen Gestalt angegriffen. Gerade noch rechtzeitig wird er von ein paar anderen, vollständigen Menschen gerettet, die ihm dann auch die Zusammenhänge erklären. Er befindet sich in einer Koma-Welt, während sein menschlicher Körper, getrennt von seinem Geist, irgendwo künstlich am Leben erhalten wird. Die schwarzen Gestalten sind Reaper, Überbleibsel menschlicher Seelen, die nicht sterben gelassen werden und deshalb die anderen Menschen jagen und vernichten wollen. Alle Menschen entwickeln in der Koma-Welt besondere Eigenschaften. Viktor wird so zum Architekt, der für die überlebenden Menschen eine sagenumwobene Insel erschaffen kann. Gemeinsam mit einer paramilitärischen Einheit begibt er sich auf eine gefährliche Rettungsmission. Während einer der Teammitglieder ein falsches Spiel spielt, fügen sich immer wieder auch Informationen aus Viktors Träumen wie Puzzlesteine zusammen. Gerade als die Zusammenhänge klar werden, erwacht Viktor aus dem Koma – doch damit fängt das eigentliche Abenteuer für ihn erst an. Kritik:
Es ist ein Thema, um das sich bereits viele Bücher und Filmstoffe bemüht haben: Was passiert mit den Menschen im Koma? Das Team um Autor und Regisseur Nikita Argunov hat sich zudem von der Thematik der Matrix-Filme inspirieren lassen. Auch hier wird eine künstliche Welt erschaffen, in der der Geist in einem vermeintlichen menschlichen Körper lebt, während der eigentliche Mensch außerhalb nur am Leben erhalten wird. Doch anders als bei der Matrix geht es in der Koma-Welt keinesfalls um Realismus. Vielmehr haben die Macher es verstanden, die Lückenhaftigkeit, mit der das menschliche Gedächtnis Objekte erfasst und abspeichert, zu visualisieren. Die so entstandene Landschaft ist eine Brückenwelt aus miteinander verknüpften Erinnerungen und Träumen, bei denen oft Teile der Objekte fehlen. Dabei sind die visuellen Effekte durchweg großartig und gerade auf der Leinwand kann man sich von der Atmosphäre der in verschiedenen Schräglagen zueinander angeordneten Bezugsebenen mitreißen lassen. Während der Hauptkonflikt um Viktor und die ihm im Leben stets verweigerte Anerkennung ebenso nachvollziehbar gezeichnet wird wie der offen-religiöse Hintergrund Yans, bleiben die meisten anderen Figuren stereotypisch. An der einen oder anderen Stelle mag man sich fragen, ob Rinal Mukhametov diese Hauptrolle wohl bekommen hat, weil eine gewisse Ähnlichkeit mit Chris Evans nicht von der Hand zu weisen ist. Doch damit tut man ihm Unrecht. Denn er liefert eine durchaus passable Leistung. Zusammen mit dem gelungenen Schnitt und der bereits genannten ungewöhnlichen Optik ist damit ein Werk entstanden, das aus der Masse hervorsticht.
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