Congo Murder |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | **** | ** | *** | - | *** | **** | 72% |
Inhalt:
Als Joshua (Aksel Hennie) in Uganda ankommt, möchte er mit seinem Freund Tjostolv (Tobias Santelmann) ein Abenteuer erleben. Die scheint ihnen ein kongolesischer Exilpolitiker zu ermöglichen, der an sein im Kongo verbliebenes Vermögen gelangen möchte. Mit dem Motorrad machen die beiden Freunde sich deshalb auf in das Nachbarland, um dort eine Kontaktperson zu treffen. Aber schnell stellen sich Schwierigkeiten ein. Die Kontaktperson ist nicht am Treffpunkt, das Motorrad geht kaputt und der engagierte Chauffeur nimmt außer ihnen noch zwei weiter Personen mit. Als sie in einen Hinterhalt geraten, gerät die Lage außer Kontrolle und wenig später sind die beiden wegen Mordes an ihrem Chauffeur angeklagt. Eine Tat, die sich zwar nicht beweisen lässt, die es dem Kongo aber ermöglicht, auf diplomatischer Ebene Druck gegen Norwegen aufzubauen. Für Joshu und Tjostolv folgt eine Odyssee durch verschiedene kongolesische Gefängnisse und weitere Gerichtsverfahren. Kritik:
Geschichten, die in mehreren Zeitebenen und mit verschachtelten Rückblenden erzählt werden, sind immer riskant, da ein falsches Wort oder ein falscher Schnitt schnell einen Spannungsbogen zerstören kann. Dies scheint auch Marius Holst passiert zu sein, wenn er das Ableben einer seiner Hauptfiguren gleich zu Filmbeginn vorwegnimmt. Erst am Ende, wird klar, dass die Filmemacher vor allem das Versagen des norwegischen Staates in Szene setzen wollten und diese Message bringen sie auf jeden Fall auch rüber. Mit dem Kongo wurde die Handlung an einen Ort gelegt, an dem nicht jede zweite Woche ein Film spielt und es gibt auch tatsächlich einige wenige Landschaftseinstellungen, die die Schönheit und Exotik des Landes unterstreichen. Einen höheren Stellenwert hat natürlich die Armut in dem kriegsgebeutelten Land, in dem das Gericht auf Plastikstühlen tagt. An manchen Stellen verhält sich die Kamera wie ein unschuldiges Kind, das von unten die Szenerie beobachtet. Erstaunlich ist außerdem, wie sich die beiden Hauptfiguren immer wieder mit den unterschiedlichen Umständen ihrer Inhaftierungen arrangieren. Erwähnenswert ist noch die Figur von Joshuas Mutter, die erst spät im Film eingeführt wird und die leider relativ klischeehaft inszeniert wird. Der Fokussierung auf die beiden Hauptfiguren ist es geschuldet, dass man nichts davon erfahrt, wie sie jahrelang im fremden Land und trotz der kulturellen Schwierigkeiten für ihren Sohn gekämpft hat. Eine Szene, in der sie ihre krampfhaft aufrecht erhaltene Fassade fallen lassen muss, und ein paar Worte im Abspann sind hier alles.
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