Disturbing the Peace |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | **** | **** | *** | * | * | *** | 70% |
Inhalt:
Die Kleinstadt „Horse Cave“ irgendwo in Kentucky ist die neue Heimat von U.S. Marshall Jim Dillon (Guy Pearce) geworden, der dort einen ruhigen Job hat. Genau das Richtige, nachdem er 10 Jahre zuvor, bei einer misslungenen Verhaftung, als er noch Texas Ranger war, seinen Partner mit einem Schuss lebensgefährlich verletzt hatte. Jetzt lässt Jim die Waffen schweigen und besiegt etwaige Gegner lieber mit Worten, Fäusten oder seinem Verstand. Doch als Diablo (Devon Sawa) und seine Motorradgang in die Stadt einfallen, hat Jim sofort ein komisches Gefühl und ist besonders wachsam. Doch Diablos Truppe hat alles haarklein durchgeplant: Eine Komplizin hat die Bank ausspioniert, der State Trooper von der Autobahnpolizei wird ausgeschaltet und der Funkmast gekappt, wodurch Horse Cave von der Außenwelt abgeschnitten ist und keine Hilfe gerufen werden kann. Alles ist also bestens vorbereitet, um einen Geldtransporter abzufangen, der aus einem Casino die Millioneneinnahmen zur Bank bringen soll. Doch die Gangster haben nicht mit Jim Dillons eisernem Willen gerechnet. Dank der Unterstützung eines tapferen Bürgers kann er den Gangstern entkommen und mischt nun gemeinsam mit seinem Deputy Matt Reynolds (Michael Sirow) die Gangster aus dem Hinterhalt auf. Außerdem ist da auch noch Matts Schwester Catie (Kelly Greyson), die als Pfarrerstochter, Barbesitzerin und Pferdetrainerin äußerst hart im Nehmen ist. Kritik:
Relativ am Anfang des Films lässt Regisseur York Alex Shackleton symbolisch einen Funkmast kappen. Damit katapultiert er seinen Film technisch zurück ins letzte Jahrtausend. Ein simpler Trick, der dazu führt, dass dieser zeitlose Western-Plot nicht durch irgendwelche dummen modernen Logiklöcher ins Stolpern gerät – möchte man meinen. Doch leider weit gefehlt. Während Drehbuchautor Chuck Hustmyre und Hauptdarsteller Guy Pearce Hand in Hand dafür sorgen, dass das emotionale Trauma der Hauptfigur und seine darauf bezogenen Handlungsweisen (anfangs) gut beim Publikum ankommen, leiden nahezu alle Nebenfiguren sichtlich unter dieser Fokussierung, da sie vom Drehbuch oft zu dummer Untätigkeit gezwungen werden. An einer Stelle merkte sogar die Synchronregie dies und ließ voller Ironie darüber schwadronieren, dass gerade angestrengt nachgedacht wurde. So angestrengt, dass das Einlegen des Rückwärtsgangs eines Autos, hinter dem ein Gangster steht, zu abwegig war. Immerhin sind einige der Darsteller, allen voran Devon Sawa und Michel Sirow, sichtlich bemüht, aufopferungsvoll gegen das Drehbuch anzuspielen und dadurch etwas mehr aus ihren Figuren zu machen. Außerdem hält der Film seine Zuschauer mit den zahlreichen Schießereien und flottem Tempo ganz gut bei Laune, auch wenn das nach und nach aufgebotene Waffenarsenal die vorherige Charakterisierung des Titelhelden bald schon ad absurdum führt. Gänzlich überflüssig sind zudem die von Beleuchtung und Musik verstärkten amerikanisch-patriotischen Symbole und die Szene, in der der U.S. Marshall den Ex-Marine zu den Waffen ruft. Der Ritt auf dem Pferd passt hingegen am Ende ganz gut ins Gesamtbild – ebenso wie die wenig überraschende Beförderung des Marshalls zum Bürgermeister. Obwohl „Disturbing the Peace“ sein Mindestziel definitiv erreicht und auch Guy Pearce als Hauptfigur insgesamt nicht wirklich schlecht ist, bleiben außer dem besagten Pferderitt, der auch schon im Trailer gezeigt wird, keine wirklich gut inszenierten Filmmomente in Erinnerung. Angerissene filmische Mittel wie die Überwachungskamera-Aufnahmen werden ohne nachhaltigen Zweck eingeschnitten und auch ansonsten gibt es keine einzige Szene, die es wirklich rechtfertigen würde, diesen Film auf der großen Leinwand und nicht nur auf einem kleinen Bildschirm anzuschauen – außer vielleicht die Landschaftsaufnahmen mit dem langen Zug in der Kurve aus den ersten paar Filmminuten...
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