Enkel für Anfänger |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | ** | * | *** | * | *** | **** | 73% |
Inhalt:
Endlich ist man in den vermeintlich goldenen Jahren angekommen und kann sich fortan auf sich selbst konzentrieren. Da sie in all den Jahrzehnten zuvor scheinbar vergessen hat, wie das eigentlich geht, steht die hoffnungsfrohe Karin (Maren Kroymann) wenig überraschend vor ihrem Mann Harald (Günther Maria Halmer) und ist frustriert ob dessen ausufernder Einfallslosigkeit. Doch Harald genießt einfach nur das Rentnerdasein mit schönem Garten und seiner geliebten Frau, mehr braucht der Freund von Modelleisenbahnen – Entschuldigung, Loks! – nämlich nicht, um zufrieden zu sein. Die kinderlose Karin jedoch träumt von einer Reise nach Neuseeland und stößt damit bei ihrem Ehegatten auf taube Ohren.
So kommt es, dass Karin sich bald um den nicht mehr ganz so kleinen Jannik (Julius Weckauf) kümmern darf, der zudem eine ältere Schwester (Maya Lauterbach), eine junge Mutter (Lavinia Wilson) und einen überraschend älteren Vater (Dominic Raacke) hat. Es dauert nicht lange, bis Karin einen ungeplanten Einfluss in diese interessante Familie bekommt und die Dinge sich bald überschlagen.
Durch den regelmäßigen Umgang mit den Kids erkennen alle drei Ersatzgroßeltern mit der Zeit immer mehr, worum es in ihren verbleibenden Jahren wirklich gehen sollte. So muss Karin sich mehrfach die Frage stellen, ob die Ehe zu Harald noch erfüllend genug sein wird. Gerhard begreift derweil, dass er durchaus noch genug Empathie in sich trägt, um nicht gänzlich allein bleiben zu müssen und Philippa, die als einzige der drei Rentner selbst Mutter ist und eigentlich auch ein eigenes Enkelkind hat, muss sich nun doch fragen, ob der vermeintliche Zwist zu ihrer Tochter überhaupt jemals einen Sinn ergeben hat... Kritik:
Kurse für Senioren gibt es wahrlich genug. Weiterbildung in allerlei Hinsicht. Ja, sogar nur 100 Meter von meinem Wohnhaus entfernt gibt es „Computerkurse für Senioren“. Gut, aufgrund der aktuellen Lage und manch politischer Entscheidungen bzgl. der sogenannten Corona-Krise dürften solche Kurse im Moment kaum stattfinden und auch diese deutsche Komödie litt ein Stück weiter darunter, denn als die ersten großen Maßnahmen hierzulande eingeleitet wurden, lief der Film erst knappe fünf Wochen. Ich persönlich bin mir sicher, dass hätte der Film noch weiter gespielt werden dürfen, er sich steigender Aufmerksamkeit erfreut hätte.
Wie schon im Trailer zu sehen ist der hier gezeigte Humor nämlich durchaus clever verpackt und nimmt allerhand aktuelle Themen auf unkomplizierte Weise gleich noch mit. Ob perfekte Ernährung, eine übertrieben offene Erziehung der Kinder, die Smartphone-geile Jugend, Patchwork-Familien, Homosexualität, Mobbing unter Kindern und vieles mehr. Das Einzige, was es hier nicht zu sehen gibt, sind Flaschen sammelnde Rentner, wie sie das Bild von deutschen Städten bekanntlich immer mehr bestimmen. Es ist aber nachvollziehbar, dass diese recht leichte und relativ unkomplizierte Familienunterhaltung ohne jeglichen erhobenen Zeigefinger auskommen will.
Zu loben ist hier der bereits erwähnte gute Humor, der vor allem das ältere Publikum ansprechen dürfte. Der Film selbst ist ab 6 Jahren frei, doch es ist davon auszugehen, dass Zuschauer unter 20 Jahren definitiv als die Altersgruppe durchgehen dürfte, die den Film am wenigstens ansehen wird. Ich selbst bin bereits Mitte 30 und hatte definitiv meinen Spaß. Ich weiß auch von zwei Familienmitgliedern, die beide über 60 sind und sogar extra im Februar ins Kino gingen und sich seither begeistert über den Film äußern. Auch die dem Alter entsprechenden deutschen Darsteller vermitteln in ihren Rollen, dass sie bei den Dreharbeiten und auch dank des auf die Charaktere bezogenen Drehbuchs allesamt ihren Spaß gehabt haben dürften.
Jetzt
enkel fuer anfaenger (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
Trailer TV-Termine
Streaming-Angebote |
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.