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Obwohl es aufgrund der dünnen Beweislage kaum zu glauben ist, wartet Walter McMillian (Jamie Foxx) im Todestrakt auf seine Hinrichtung. Nur der junge Anwalt Bryan Stevenson (Michael B. Jordan) wagt sich, für die Wahrheit einzustehen und kämpft für Johnny D’s Freispruch. Destin Daniel Crettons Gerichtsthriller basiert auf der biographischen Buchvorlage von Bryan Stevenson.
Inhalt:
Aus heiterem Himmel wird Walter McMillian (Jamie Foxx) verhaftet und eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hat. Jahre später begegnet er dem jungen Anwalt Bryan Stevenson (Michael B. Jordan), der nach Abschluss seines Harvard-Examens seine Berufung darin gefunden hat, im Todestrakt des Gefängnisses auf Hinrichtung Wartenden juristischen Beistand zukommen zu lassen und die Rechtmäßigkeit der Urteile zu prüfen. Obwohl Walter die Hoffnung fast schon aufgegeben hatte, beauftragt er schließlich Stevenson, ihn zu vertreten.
Doch das ist gar nicht so einfach. Obwohl das ganze Gerichtsverfahren nur auf der Aussage eines verurteilten Straftäters beruht, der zwar den Täter gesehen haben will, sich aber auch in Widersprüchen verfangen hat, will niemand mit dem Anwalt und seinem Team reden. Auch der neue Staatsanwalt Tommy Chapman (Rafe Spall), scheint unter der Fuchtel von Sherif Tate (Michael Harding) zu stehen, ebenso wie die lokalen Richter. Egal was Stevenson auch anführt, nichts scheint etwas daran zu ändern, dass die Justiz Walter für schuldig befindet.
Schließlich fährt er gemeinsam mit Eva Ansley (Brie Larson) und seinem Team härtere Geschütze auf. Er geht an die Medien und sogar Ralph Myers (Tim Blake Nelson), der damalige Belastungszeuge, ist zur Wiedergutmachung bereit.
Doch Walter ist nicht Stevensons einziger Fall. Auch bei Walters Zellennachbarn Herbert Richardson (Rob Morgan) war das Verfahren fehlerbehaftet. Der Ex-Vietnamsoldat hätte eigentlich in ein Krankenhaus gehört und nicht in den Todestrakt. Doch noch bevor Stevenson und sein Team richtig loslegen können, wird plötzlich sein Hinrichtungstermin festgelegt. Jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit, um noch einen Aufschub zu erwirken.
Kritik:
Bryan Stevenson wollte mit seiner Autobiografie Aufmerksamkeit erzeugen. Ein System, mit dem man sich ein „gutes Sicherheitsgefühl“ auf Kosten anderer, erkauft, sollte nicht länger im Dunkeln bleiben. Regisseur Destin Daniel Cretton setzt genau an diesem Punkt an und spinnt um diese Grundthese seinen Film. Dabei hat er sowohl mit Michael B. Jordan auf der einen als auch mit Jamie Foxx, Rob Morgan und O’Shea Jackson Jr. als Zellengenossen im Todestrakt die perfekte Besetzung gefunden. Ohne je langatmig zu werden, bekommen die drei Insassen genau den richten Freiraum, um eine Nähe zum Publikum zu entwickeln, was die Spannung zusätzlich antreibt, als sich die erste Hinrichtung anbahnt.
Die im Gerichtssaal angeführten Argumente und die Reaktionen der Justiz sind für europäische Ohren schwer verdaulich, spiegeln aber einmal mehr das amerikanische Rechtssystem wider, bei dem die Entscheidung einer Jury einerseits beeinflussbar ist und andererseits nur sehr selten zurückgenommen wird.
Die Geschichte lebt natürlich von ihrem wahren Hintergrund. Obwohl ebenfalls der Südstaatenrassismus thematisiert wird, spielt hier im Gegensatz zu „die Jury“ der Ku-Klux-Clan oder persönliche Angriffe auf die Anwälte keine Rolle – lediglich eine Bombendrohung gibt es.
Michael B. Jordan spielt in diesem Film groß auf. Von der ersten Minute an weiß er zu überzeugen und schafft es, das Herzblut auszustrahlen, mit dem der echte Bryan Stevenson bei der Sache war. Unterstützt wird dies durch die persönliche Kamera, mit der immer wieder sein Gesicht, seine Lippen, seine Stirn und die sich darauf spiegelnden Emotionen fokussiert wurden.
Just Mercy legt schließlich auf den letzten Metern noch einen kleinen Endspurt ein, fasst in zahlreichen Tafeln und Bildern der Originalprotagonisten den Abschluss der Geschichte zusammen und spannt den Bogen zur Kongressanhörung, bei der Bryan Stevenson gegen die Todesstrafe argumentiert hat.
Für alle Bilder gilt:
© Warner Bros.
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Fakten |
Originaltitel: Just Mercy
deutscher Kinostart am: 27.02.2020 auf DVD/Blu-ray ab: 25.05.2020
Genre: Drama / Gerichtsthriller / Biographie
Regie:
Destin Daniel Cretton Länge: ca. 137 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Warner
Dieser Film wurde bewertet von: RS(78%)
Texte: RS
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