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leer The Gentlemen


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ***** *** **** **** * **** ***** 87%
 

 
Drogenbaron Mickey Pearson (Matthew McConaughey) will sein Business verkaufen. Doch einige dunkle Gesellen, ein Verleger und ein Privatschnüffler sorgen für reichlich Chaos. – Man mixe einen Guy Ritchie mit einer Prise Heist und ganz viel Hugh Grant und – es macht einfach richtig Spaß.

The Gentleman
Siegessicher: Fletcher (Hugh Grant) will Londons Unterwelt gegeneinander ausspielen.


Gerade als Mickey Pearson (Matthew McConaughey) zu einer philosophischen Höchstleistung ansetzen will, stört ein seltsamer Typ mit gewalttätiger Knarre die idyllische Kneipenszenerie nachhaltig und bluttriefend. Wenig später kehrt Mickeys Bodyguard Ray (Charlie Hunnam) in seine Wohnung zurück und trifft dort auf Fletcher (Hugh Grant), der ihm ein Drehbuch präsentiert, dass er auf Basis seiner Ermittlungsarbeit geschrieben hat. Zunächst widerwillig, später mit immer mehr Begeisterung, gehen die beiden die Ereignisse der letzten Tage Stück für Stück durch.

The Gentleman

Alles fing damit an, dass Mickey den folgenschweren Entschluss fasste, dass er sich nicht länger die Finger schmutzig machen möchte und die Verantwortung für das Drogengeschäft, das er erfolgreich mit Hilfe des englischen Landadels aufgebaut hat, an einen Nachfolger abgegeben möchte. In Person von Matthew (Jeremy Strong) gibt es auch schnell einen Interessenten, der bereit ist 400 Millionen Pfund zu bezahlen. Doch leider bekommen Mickeys Mitspieler im Drogenmarkt Wind von der Sache und so sieht er sich schon bald taktischen Schachzügen von Leuten wie Dry Eye (Henry Golding) oder dem Verleger Big Dave (Eddie Marsan) ausgesetzt.

Als dann auch noch der junge Russe Aslan (Danny Griffin) zu schaden kommt und der Coach (Colin Farrell) auftaucht, wird es kompliziert und gipfelt schließlich in einer Situation, die Mickey nicht akzeptieren kann: Jemand bedroht seine geliebte Ehefrau Rosalind (Michelle Dockery).

The Gentleman
Immer Herr der Lage: Matthew McConaughey ist Mickey Pearson.


Nicht-linear, wendungsreich und gespickt mit kniffen und Seitenhieben erzählt, erinnert dieses Werk von Guy Ritchie (der auch das Drehbuch schrieb) ungemein an sein Frühwerk "Lock, Stock and Two Smoking Barrells". Besonders erstaunlich ist die Darbietung von Hugh Grant, der in seiner Rolle als Detektiv Fletcher förmlich aufblüht und die nuancierten Dialoge in feinst-geschliffener Fäkalsprache wie in einem Shakespeare-Stück darbietet und in Charlie Hunnam einen Gegenspieler findet, den er mit Leichtigkeit an die Wand spielen kann, obwohl ihn das Drehbuch stehts zum Unterlegenen macht. Manchmal erinnert Grant gar an den großartigen Robert Downey Jr. aus Guy Ritchies Sherlock Holmes Filmen.

Die zweite schillernde Figur ist der Coach, der nicht nur perfekt eingeführt wird, sondern irgendwie den Knoten darstellt, der die Basishandlung mit dem Finale verknüpft. Ein geschickt gezeichneter und von Colin Farrell glaubhaft verkörperter Charakter, der nach Filmbesuch nicht nur zum Nachdenken einlädt, sondern auch für die Möglichkeit einer Fortsetzung sorgt.

The Gentleman
Dem Coach (Colin Farrell) ist sein Zweiteiler auf den Leib geschneidert.

Natürlich darf in einem Film von Guy Ritchie die Musik nicht fehlen. Und er hat sich dafür etwas ausgesucht, was es leider im aktuellen Kino viel zu selten gibt: Zum genialen „Cumberland Gap“ von David Rawlings erleben wir einen wunderschönen Vorspann in bester James Bond Tradition. Dafür gibt es eine Eins Plus mit Sternchen. Ansonsten wird der Film von Christopher Bensteads Score sehr passend untermalt, ohne dass sich die Musik je in den Mittelpunkt stellen würde – mit Ausnahme des Gangster-Rap-Videos.

„The Gentleman“ bietet allerdings weit aus weniger von Guy Ritchies typischen Verspieltheiten. Zeitlupenkämpfe beispielsweise gibt es kaum. Dafür einige andere filmische Elemente und die für Heist-Filme typischen Rückblenden, in denen der brillante Gauner erklärt, warum er schlauer war als alle anderen und damit die Handlung in eine neue Wendung lenken konnte. Hier treibt es Guy Ritchie allerdings auf die Spitze, so dass einem vor lauter Wendungen fast schon schwindelig werden könnte. Wer "Bube, Dame, König, Gras" mochte oder einfach nur mal über einen tollen Hugh Grant staunen will, für den ist "The Gentleman" Pflicht – und das obwohl sein eigentlicher Hauptdarsteller Matthew McConaughey seinen Part eher routiniert runterspielt ohne dabei positiv oder negativ aufzufallen.

The Gentleman
Allzeit bereit: Ray (Charlie Hunnam).

The Gentleman

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Fakten
Originaltitel:
The Gentlemen
 
deutscher Kinostart am:
27.02.2020
 
auf DVD/Blu-ray ab:
10.07.2020
 
Genre:
Thriller / Heist / Action
 
Regie:
Guy Ritchie
 
Länge:
ca. 114 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 16 freigegeben
 
Kinoverleih:
Leonine
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS(87%)
 
Texte:
RS
 
Vertrieb (für Heimkino):
Concorde

FSK der Heimkino-Fassung:
ab 16 freigegeben
 
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