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leer The Night Clerk


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** *** **** * *** * ***** ***** 82%
 

 
Der „Aspie“ Bart Bromley (Tye Sheridan) beobachtet im Hotel Menschen, um seine Kommunikationsfähigkeit zu trainieren und gerät dabei unverhofft in Mordverdacht. Thriller mit Ana de Armas, Helen Hunt und John Leguizamo, der mit ungewöhnlichem Kamerastil und einem finalen Twist punktet.

The Night Clerk (mit Tye Sheridan)


Bart Bromley (Tye Sheridan) ist ein „Aspie“ (Asperger, eine Form von Autismus) und scheint für sich einen passenden Weg gefunden zu haben: Er ist hoch intelligent und technikversiert und nutzt seinen Job als Nachtportier in einem Hotel dazu, Menschen zu beobachten, ihre Verhaltensweisen genau zu studieren und sich anzutrainieren, auf einfache Fragen und Situationen mit kurzen Phrasen zu reagieren. Dass er dabei auch mit nicht ganz legalen Mitteln arbeitet und ein Hotelzimmer mit Kameras ausgestattet hat, stört ihn nicht weiter, schließlich ist er schlau und lässt sich nicht erwischen.

The Night Clerk (mit Tye Sheridan)

Eines Nachts vergibt er „sein“ Zimmer an eine spät eintreffende Frau, wird dann aber abgelöst, so dass er erst von zuhause aus weiterverfolgen kann, was in dem Zimmer passiert. Als er beobachtet, wie ein Mann die Frau misshandelt, regt ihn das unfassbar auf und er beschließt zum Hotel zurück zu fahren, um zu helfen. Doch wenig später wird Bart von Detective Espada (John Leguizamo) am Tatort eines Mordes aufgegriffen und auch Barts Mutter Ethel (Helen Hunt) kann nicht verhindern, dass ihr Sohn unter Mordverdacht gerät. Immerhin beweist der Hotelbesitzer Fingerspitzengefühl und versetzt Bart sofort in eines seiner anderen Häuser, wo er die Bekanntschaft von Andrea Rivera (Ana de Armas) macht. Zum ersten Mal fühlt sich Bart zu einer Frau hingezogen und gleichzeitig von ihr verstanden – doch die vorherigen Geschehnisse liegen wie ein dunkler Schatten auf ihrem gemeinsamen Schicksal.

The Night Clerk (mit Tye Sheridan)


Tye Sheridan vollbringt eine grandiose Leistung. Manch einer mag bei seinem Namen an „Ready Player One” zurückdenken, doch mit der dortigen Rolle hat dieser Bart Bromley wenig gemein. Während man zu Beginn des Films sein Verhalten noch schwer einordnen kann, wird spätestens im ersten Gespräch mit Detective Espada Barts Hintergrund vollends klar. Tye Sheridan arbeitet viel mit den Augen und seiner gesamten Körperhaltung, um Barts Lage zu vermitteln. Wunderbar unterstützt wird dies von der eigentümlichen Kameraführung, die Michael Cristofer für sein Werk gewählt hat. Zum einen wurde an vielen Stellen des Films einfach eine (Überwachungs-)Kamera in eine Ecke oder unter die Decke montiert, aus der man den Raum in aller teilweisen Unvollkommenheit des Blickwinkels beobachten konnte. Daneben fokussiert die Kamera immer wieder ganz nah auf Tyes Gesicht oder der Schnitt bietet eine Mischung aus beidem, teilweise auch unterstützt durch die sechs Bildschirme in Barts Keller. Ganz zum Filmende wagt „The Night Clerk“ einen Ausflug in Barts Kopf und bietet in einer dramatischen, teilweise rückwärts laufenden Szene einen Twist, den man so nur erwarten konnte, wenn man sich mit Autismus auskennt und die diesbezüglichen Zeichen richtig zu deuten weiß.

The Night Clerk (mit Tye Sheridan)
Bart (rechts, Tye Sheridan) und seine Mutter (Helen Hunt).

Mit Helen Hunt als Mutter ist zudem ein Glücksgriff gelungen, da sie in den wenigen, dafür aber sehr intensiven Szenen einen guten Eindruck vermittelt, warum Bart nicht in einem Heim gelandet ist, sondern sein Leben auf diese Art meistern darf: Beide sind wahre Kämpfernaturen. Aber auch John Leguizamo als Ermittler mit Gewissen und Ana de Armas sind großartige Besetzungen. Dass die Thrillerhandlung selbst gut funktioniert, ist einem einfachen Kniff geschuldet, den man besser nicht weiter hinterfragen sollte: Man sieht nur, was Bart auch gesehen hat, und nichts von dem, was geschah, während Bart im Auto zum Hotel zurückfuhr.

Insgesamt ist Michael Cristofer hier ein überzeugender Thriller gelungen, der mit einer sehr intensiv gespielten Hauptfigur und einem dramatischen Finale punktet.

The Night Clerk (mit Tye Sheridan)


Drehort von "The Night Clerk" ist Salt Lake City, dort unter anderem das Provo Town Center und Luftaufnahmen von Straßenzügen in Springville.

The Night Clerk (mit Tye Sheridan)

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Fakten
Originaltitel:
The Night Clerk
 
auf DVD/Blu-ray ab:
19.11.2020
 
Genre:
Thriller
 
Regie:
Michael Cristofer
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS (79%) & Frank (84%)
 
Texte:
RS
 
Vertrieb (für Heimkino):
EuroVideo

FSK der Heimkino-Fassung:
ab 12 freigegeben
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Tye SheridanMaximilian Belle
Ana de ArmasHacqueline Belle
Helen HuntMadeleine Stolze

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