Don't Look Up |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | *** | *** | *** | * | **** | **** | 70% |
Inhalt:
Dr. Randall Mindy (Leonardo DiCaprio) und seine Kollegin Kate Dibiasky (Jennifer Lawrence) entdecken einen mehrere Kilometer großen Kometen, der auf Kollisionskurs zur Erde ist und diese in etwas mehr als sechs Monaten vernichten könnte. Also noch genug Zeit, um die Menschen zu warnen und die Erde zu retten. Sollte man meinen...
Als dann auch noch der profitorientierte Tech-Gigant Peter Isherwell (Mark Rylance) aufdeckt, dass der Komet lauter für die Erde wertvolle Ressourcen enthält und die Präsidentin von einem theoretisch machbaren, aber völlig ungetesteten Bergungsmanöver überzeugt, rüsten sich die Wissenschaftler zum Gegenschlag – und nutzen hierzu ausgerechnet ebenfalls wieder die Macht der Medien. Kritik:
Es wäre eigentlich lustig, doch da Adam McKays Thematisierung von Fake-News und wissenschaftlicher „Panikmache“ weitaus mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit enthält, bleibt einem das Lachen oftmals im Halse stecken. Auf der anderen Seite: So gut die Idee auch gewählt ist, leider fällt die Inszenierung immer wieder durch Dissonanzen auf, vor allem der Schnitt mit oft wahllos hineingeschnipselten Szenen wirkt unsauber. Hinzu kommt, dass Jennifer Lawrence bisweilen unterfordert wirkt. Ganz im Gegensatz dazu blühen Meryl Streep und Cate Blanchett in ihren Rollen voll und ganz auf, was allein schon den Film sehenswert macht. Und dann ist da natürlich Leonardo DiCaprio, der seit langem wohl endlich mal wieder eine Rolle gefunden hat, bei der er mit Herzblut dabei ist.
Bis in die Nebenrollen hinein ist „Don’t look up“ gut besetzt. Wobei man sich bei Figuren wie dem von Ron Perlman besetzten US-Elitesoldat und dem erst im letzten Filmdrittel von Timothée Chalamet verkörperten Teenie-Lover Yule schon fragen muss, ob hier die Figuren für die Darsteller ins Drehbuch geschrieben wurden oder andersherum...
Mit Peter Isherwell wurde eine Symbolfigur erfunden, die für die Zuckerbergs und Tusks unserer Zeit steht. Und der stets lächelnde Mark Rylance verkörpert diesen Tech-Giganten gleichsam unsympathisch und doch brillant autoritär. Wenn er mit Kindern auf der Bühne sein neuestes Handy vorstellt, spielt er den Naiven, gegenüber der Präsidentin findet er genau das unspezifische Detaillevel, das diese hören will, und Dr. Mindy kontert er mit einem frechen Todesalgorithmus.
Da dies eine Satire ist, dürfte klar sein, worauf das ganze hinausläuft. Und da man mit Roland Emmerichs zahllosen inszenierten Weltuntergängen sowieso budgettechnisch nicht mithalten konnte, versucht dies „Don’t Look Up“ auch gar nicht erst. Herausgekommen ist eine Mischung aus Zerstörungszeitlupe und Raumschiffflucht, gewürzt mit einer Adam-und-Eva-Szene, in der noch einmal Meryl Streep und Mark Rylance auftreten dürfen.
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