Killer's Bodyguard 2 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | ** | ***** | **** | * | - | *** | 69% |
Inhalt:
Nach den Ereignissen in Den Haag und dem Stress, den er mit und wegen Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) hatte, beschließt der einstige Top-Bodyguard Michael Bryce (Ryan Reynolds), sich trotz aller Hoffnungen auf mentale Besserung auf den verfrühten Ruhestand vorzubereiten. Doch die geplante Ruhe hält nicht lange, denn plötzlich taucht Sonia Kincaid (Salma Hayek) auf und zwingt Bryce förmlich dazu, ihr bei der Befreiung ihres Mannes aus den Fängen von Ganoven zu helfen. Natürlich sorgen die Kincaids wieder für eine Menge Leichen und ordentlich Chaos, da steht Sonia ihrem Liebsten in Nichts nach.
Die Kincaids und Bryce, der eigentlich noch immer schlichtweg seine (mentale) Ruhe will, sollen das nun verhindern. Dabei werden alte Wunden aufgerissen, schließlich ist Papadopoulos für Sonia kein Unbekannter und auch der eigentliche Kinderwunsch von Sonia stört die ohnehin schon brüchige Stimmung. Um doch noch voranzukommen und vielleicht Bryce auch wieder auf den richtigen Weg zu bekommen, suchen er und die Kincaids Bryces Stiefvater (Morgan Freeman) auf, der als einer der besten Bodyguards der Geschichte sicher den ein oder anderen Rat weiß... oder? Kritik:
Da Teil 1 ein kommerzieller Erfolg war, war Teil 2 nur eine Frage der Zeit. Doch was im ersten Film noch gelang, spielt in der Fortsetzung kaum noch eine Rolle. Gemeint ist hier die Mischung aus gewisser „seriöser“ Ernsthaftigkeit gepaart mit gutem Humor und passend eingestreuter Action. Doch nun wird der Humor in Verbindung mit derber Action in den Vordergrund gestellt und beinahe penetrierend übertrieben. Scheinbar haben sich die Macher auf das konzentriert, was ihrer Meinung nach am besten im ersten Machwerk gezündet hat und offenbar hat man Humor und Action dann auch noch zum Überdecken des relativ oberflächlichen Drehbuchs genutzt. Dass beide Stilmittel vor allem aber wegen der ansprechenden Grundstory so gut in “Killer's Bodyguard“ funktioniert hatten, haben die Verantwortlichen wohl nicht bedacht.
Ein Beispiel für die unausgereift wirkende Story und die vielleicht daraus resultierende überhastete Inszenierung von “Killer's Bodyguard 2“ ist der Fiesling, der diesmal von Antonio Banderas verkörpert wird. Während man im Vorgängerfilm Darsteller Gary Oldman das tiefgründige Böse wirklich abkaufen konnte, wirkt Banderas als blondierter Grieche beinahe wie eine Persiflage, die man eher in einem Austin-Powers-Film erwartet. Die Idee, dass ein frustrierter Schiffsmagnat aus Griechenland (jenes Land, welches vor Jahren wegen der EU-Politik heftige wirtschaftliche Probleme durchlebte) Rache an besagter „Union“ nehmen will, ist dabei gar nicht so dumm. Auch das, was der Filmbösewicht plant, ist absolut zeitgemäß und in Teilen wohl auch durchaus machbar. Dass die Figur dann aber so porträtiert wird und sich ebenfalls dem oft überzogenen und vermehrt albernen Screenplay unterordnen muss, ist bedauerlich.
Auch Morgan Freeman als Stiefvater von Michael Bryce sorgt eher für Verwirrung. Natürlich macht die Legende seine Sache wie immer solide und auch die Inszenierung des Charakters sorgt immer wieder für manche dieser selten seriös angehauchten Momente, die man aus Teil 1 noch kannte. Trotzdem wirkt die Rolle und die Notwendigkeit inhaltlich eher hingerotzt und wird weder der Bedeutung des Charakters noch dem großen Darstellernamen gerecht. Auch hier also wieder eine Figur, die – zumindest gefühlt – unter dem durchschnittlichen Drehbuch zu leiden hat.
Wer jedoch Interesse daran hat, wie es mit den beiden Hauptfiguren von Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson weitergeht, wird vielleicht seine Freude haben. Auch alle Zuschauer, die sich damals fragten, was Salma Hayeks Figur noch alles mit sich bringt, kommen auf ihre Kosten. Vor allem aber lohnt sich “Hitman's Wife's Bodyguard“ (so der OT) für die Teil 1-Gucker, welche die Action und den frechen und manchmal auch perfiden Humor abfeierten und dabei keinen großen Wert auf die Rahmenhandlung legen. Wirklich schlecht ist dieser Film insgesamt jedenfalls nicht.
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