Minari - Wo wir Wurzeln schlagen |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | ***** | *** | **** | *** | **** | **** |
90% |
Inhalt:
In den 1980er-Jahren zieht das koreanische Ehepaar Jacob (Steven Yeun) und Monica Yi (Yeri Han) gemeinsam mit ihren Kindern David (Alan Kim) und Anne (Noel Kate Cho) in einen ländlichen Bereich in Arkansas in ein Mobilheim. Jacob hat sich nämlich ein Grundstück gekauft, um es zu kultivieren und so seinen Traum als Farmer zu verwirklichen. Allerdings kann Monica den Enthusiasmus ihres Ehemannes nicht teilen und ist skeptisch gegenüber ihrem neuen Leben. Hinzu kommt auch, dass David an einer Herzkrankheit leidet, wofür das Leben an einem abgelegenen Ort ziemlich ungünstig scheint. Nichtsdestotrotz bringt sie ihre Mutter Soon-ja (Yuh-Jung Youn) auch in die Vereinigten Staaten, so dass die Großmutter auf die Enkelkinder aufpassen und Monica gemeinsam mit Jacob in einer Fabrik arbeiten kann, um Geld für die zukünftigen Vorhaben zu sparen. Doch die kulturellen Unterschiede zwischen Großmutter und Enkelkindern bringen neue Konflikte hervor. Nun steht die ganze Familie vor einer Reihe von Herausforderungen.
Kritik:
In letzter Zeit ist in der Filmlandschaft immer wieder die Rede davon, dass das US-amerikanische Kino viel mehr Diversität brauche. Doch es wird kaum darüber gesprochen, was damit gemeint ist. An der Stelle will ich sagen: Diversität ist „Minari“, eine persönliche Geschichte in ihrer ganzen authentischen Fülle erzählt, wodurch es seine Zuschauerschaft erst anspricht. Abgesehen von den besonderen Umständen, in denen sich Familie Yi befindet, erzählt Lee Isaac Chung nämlich von den Schwierigkeiten des Träumens, von der Adaptation an einen neuen Ort, von den Verständigungsbarrieren zwischen unterschiedlichen Generationen und von den Opfern zum Wohle geliebter Menschen. Um es kurz zu fassen: Er erzählt vom American Dream. Der Film beinhaltet dabei nichts, was irgendwie erzwungenermaßen mit der Einwanderung dazu gedacht wird. Rassismus oder Diskriminierung widerfährt der Familie kaum. Stattdessen fokussiert sich Lee auf die individuellen Probleme der fünf Familienmitglieder im Einzelnen und auf die Wirkung dieser Probleme auf die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander. Genau diese Einfachheit macht den Film so menschlich.
Mit all ihren Facetten verkörpern alle Figuren Personen, wie wir ihnen in unserem Alltag begegnen. Die Ästhetik der Simplizität zeigt sich auch in der Kameraarbeit. Jedes Bild in den Großaufnahmen führt uns durch Landschaften und Orte, die entweder die Hoffnung oder die Skepsis der Familie steigern. Dabei spielt vor allem die Natur eine wichtige Rolle. Naturlandschaften werden in ihren wärmsten und lebendigsten Farben gezeigt, denn sie symbolisieren die Hoffnung und bringen die Figuren auch näher zueinander.
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