Der beste Film aller Zeiten |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | **** | * | * | * | ***** | *** | 67% |
Inhalt:
Was bleibt wohl von einem Konzernchef nach seinem Ableben in Erinnerung. Wenig Gutes, vermutet Humberto Suárez (José Luis Gómez), der auf seine alten Tage ins Grübeln kommt. Eine nach ihm benannte Brücke wäre wohl eine gute Sache – oder ein Film. Aber natürlich der beste Film aller Zeiten. Was eben noch eine spontane Idee war, wird schleunigst in die Tat umgesetzt, denn schließlich hat Suárez nicht mehr endlos Zeit: Er kauft ein teures Drehbuch, engagiert mit Lola Cuevas (Penélopez Cruz) die talentierteste Regisseurin des Landes und findet für seine beiden Hauptfiguren die bestmögliche Besetzung, zum einen den angesehenen Theaterdarsteller Iván Torres (Oscar Martínez), der jede Menge Erfahrung mitbringt und außerdem als Schauspiellehrer jeden Trick kennt, zum anderen Félix Rivero (Antonio Banderas), der es bis nach Hollywood geschafft hat und mit Preisen überhäuft wurde.
Doch bereits beim ersten Aufeinandertreffen von Félix und Iván wird klar. Es bedarf einiger Proben, damit die beiden das Brüderpaar spielen können, wie Lola es sich vorstellt. Dazu greift die Regisseurin ganz tief in die Trickkiste und schreckt auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück. Derart provoziert schlagen die Männer aber prompt – jeder auf seine Art - mit ihren Waffen zurück, wodurch das Filmprojekt schließlich eine unerwartete Wendung nimmt.
Kritik:
Mariano Cohn und Gastón Duprat haben mit „der beste Film aller Zeiten“ keineswegs einen solchen inszeniert. „Official Competition“ so der Originaltitel, ist vielmehr ein grundsolides Drama mit satirischen Elementen, fordert aber sein Publikum teilweise enorm. Allgegenwärtig ist dabei das Stilmittel des Freiraums im bildlichen Sinne. Überall sind fast leere Räume. Die Hauptkulisse ist der triste Betonbunker eines Tageszentrums. Dabei werden die Figuren immer wieder total in den Mittelpunkt gestellt. Der Zuschauer kann jeden von ihnen von allen Seiten betrachten. Oft mit stehender Kamera, manchmal mit Spiegeln, hin und wieder mit zahllosen Mikros oder übergroßen Leinwänden. Die Kniffe und Übungen der Regisseurin entfalten ihre Wirkung, vor allem beim Felsbrocken am Kran.
Manchmal ist es aber auch schlicht die Leere, die den Fokus des Zuschauers auf kleine Details lenkt. Hier ein Flugzeug, das über einen Schreibtisch fährt wie ein Schiff auf hoher See. Dort Moos auf ungepflegten Fassadenplatten als Sinnbild des aktuellen emotionalen Zustandes. Und schließlich die Nebenfiguren, die ganz im klassischen Stil wie ein Chor aus dem Hintergrund herbeigerufen werden, um einer Pointe zu huldigen.
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