Heil dich doch selbst |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | * | - | *** | - | ***** | **** | 68% |
Inhalt:
Schon seit sie ein junges Mädchen war, leidet Yasmin C. Rams unter Epilepsie. Nach einer der unzählen Reisen mit ihren Vater, der einst ebenfalls als Filmemacher durch die Welt tourte, begann die Tortur und bis heute, als Frau in den Dreißigern, wiederholen sich die Anfälle immer wieder. Besonders, wenn Yasmin mit dauerhaftem Stress oder bedeutsamen Veränderungen konfrontiert wird, bahnt die Epilepsie sich ihren Weg. Dass es bei der umfangreichen Arbeit an dieser Doku dann auch wieder zu Anfällen kommt, ist daher also wahrscheinlich wenig überraschend. Denn wie Yasmin so geht es vielen anderen Personen mit chronischen Erkrankungen: Die mentale Ebene – also der Einfluss der Psyche und der emotionalen Umstände – wird oft unterschätzt oder gänzlich in der Heilungsphase außer Acht gelassen.
Im Laufe dieser Doku wird es dann auch immer deutlicher: Gesunde und sowohl den Umständen als auch den körperlichen Voraussetzungen angepasste Ernährung ist auf Dauer ebenso wichtig wie die mentale Gesundheit. Diese hängt dabei nicht selten vom Darm (körperlich) ab, aber eben auch das eigene Leben und die eigenen Sichtweisen und mentalen Programme (psychisch) sind für eine Verbesserung oder gar Heilung unerlässlich.
Am Ende geht es Yasmin wie all den Menschen, deren Leidens- und Genesungsgeschichte sie innerhalb der rund 90 Minuten Laufzeit gut beschreibt: Alle erkennen, wie wichtig auch die emotionale/mentale Gesundheit auf Dauer ist. Eine Heilung kann nur ganzheitlich erfolgen und natürliche/alte Medizin nur als Ersatz für moderne/chemische Medizin zu nutzen, ist nicht die Lösung. Eine Lebensumstellung im Außen wie im Innen bietet einen optimalen Weg für eine dauerhafte Verbesserung in allen Belangen. Kritik:
Wer kennt es nicht: Du hast ein Problem, du nimmst etwas ein. Geht das Problem nicht weg, gehst du zum Arzt. Der Arzt verschreibt dir ggf. etwas und wenn der Patient sich darauf ausruht, beginnt nicht selten ein dauerhafter Leidensweg. Gerade ältere Menschen kennen das und argumentieren dann oft: „Das ist doch aber kein Wunder in meinem Alter.“ Ja, viele glauben tatsächlich, dass sie nur aufgrund ihres Alters zurecht nun chronisch leiden und unzählige Medikamente einnehmen müssen. Dass der Ursprung dafür aber oft in den Jahren oder Jahrzehnten davor liegt und das Alter erstmal an sich keine Rolle spielt, sieht man in der heutigen Gesellschaft bereits sehr gut, denn chronische Krankenheiten haben längst Einzug bei jüngeren Menschen gehalten. Und je weiter die Menschheit voranschreitet, umso jünger werden die Patienten - zumindest in westlichen Gefilden, wo die „moderne“ Medizin bekanntlich ihren größten Einfluss hat.
Dauerhaft unnütze Ernährung, stressiges und ausschweifendes Leben, falsche Glaubenssätze und Erziehung sind dabei ebenso Wegbereiter für jene dauerhafte Probleme wie auch die heutige (Un)bildung. Der auch im medizinischen Bereich oftmals überzüchtete Verstand und die Einflussnahme der entsprechenden Lobby sind eben nur bedingt hilfreich (hilfreich wie zum Beispiel in der guten Unfalllmedizin als auch in manch orthopädischer Hinsicht und mehr). Das (Achtung, Wortspiel:) „chronische“ Weglassen alter und dauerhaft beständiger Heilmethoden, die sich schon immer an der Natur orientierten, innerhalb der sogenannten „modernen“ Medizin ist dabei nur konsequent, schließlich arbeitet besagte Lobby bekanntlich zu 99% gewinnorientiert und nicht heilend. Es geht nicht um Gesundheit, es geht stehts um Kundenakquise und der daraus resultierenden Gewinnmaximierung. Die Schlange um den Äskulapstab, das heutige bekannte Symbol für „Gesundheit“, ist dabei mehr als bezeichnend.
Die schon seit Jahren in den USA lebende Vegetarierin und Filmemacherin Yasmin C. Rams, die seit Jahrzehnten bereits unter Epilepsie leidet, hat Glück: Sie ist ein offen erzogener Mensch und eine unter Multiple Sklerose (MS) leidende Freundin von ihr hatte sich einst mit der Diagnose und den vorgeschlagenen Behandlungen nicht zufrieden gegeben und sich selbst behandelt – einfach, indem sie ihr Leben in vielen Belangen dauerhaft positiv veränderte. Doch nicht nur das sondern auch die voranschreitende Parkinsonerkrankung ihres Vaters und ihre weiterhin gesundene Neugier haben die deutsche Regisseurin nun auf einen langen aber lehrreichen Weg durch die sogenannte „Alternativmedizin“ geführt – eben jene Medizin, die bis zur Übernahme der „modernen Medizin“ das gängige Narrativ war. Warum die heutige Medizin also nicht von Beginn an als „Alternativmedizin“ galt, muss (und kann) jeder Interessierte durch Eigenrecherche selbst herausfinden, denn auch dieser Film erzählt davon natürlich nicht.
Dafür aber erzählt diese Dokumentation auf eine sehr angenehm ruhige und nachvollziehbare Weise von den Leidens- und Genesungswegen andere Menschen, die entweder Parkinson hatten, Epilsepsie, Schlaganfall oder auch Krebs und MS. Deutlich wird dabei vor allem eine Sache: Ohne eine positive Umstellung der psychischen Gesundheit ist eine dauerhafte Verbesserung nicht wirklich möglich. Es gilt also: Ein gesunder Körper braucht auch einen gesunden Geist.
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