The Last Son |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | ** | *** | *** | *** | - | * | ** | 55% |
Inhalt:
Was ein blöder Fluch nicht alles mit einem Revolverhelden anstellen kann. Da hat Isaac LeMay (Sam Worthington) tagein tagaus die Huren der Nation geschwängert und dann eröffnet ihm ein Indianerhäuptling, er werde durch die Hand seines Kindes Sterben. Wie kann man so einer Prophezeiung entgehen, wenn man ein Ganove im Wilden Westen der USA ist? Natürlich, indem man alle seine Kinder findet und eliminiert. Aber irgendwie ist LeMay, dem der Ruf vorauseilt, er sei der Teufel, auch von den Frauen abhängig, denn nicht immer ist klar, wer der Vater ist, bzw. wieviele Kinder es gab. So ist es auch im Fall von Lionel (Colson Baker), der einen Zwillingsbruder haben soll, zu dem die Mutter Anna (Heather Graham) beharrlich schweigt. Jener verschollene Zwilling ist der letzte Sohn, ansonsten wäre da noch die erst 16jährige Megan (Emily Marie Palmer), die aber eher nach ihrer Mutter kommt, keiner Fliege etwas zuleide tun kann und deshalb von LeMay verschont wird. Unterdessen ist der Zwilling Cal (Colson Baker) auf seinem ganz eigenen Kreuzzug. Mit ungeahnter Brutalität beraubt er Banken, stiehlt der Armee Waffen und verhöhnt ehrbare Soldaten. Damit bringt er den Fährtenleser Solomon (Thomas Jane) gegen sich auf, der den Ganoven dingfest machen will, aber ebenfalls von Anna keine Informationen über seinen Verbleib erhält. Als schließlich auch Cal es sich zum neuen Ziel setzt, seinen Vater zu töten, ist das Triumvirat komplett und die Jagd kann beginnen – doch sie führt die Protagonisten immer wieder in dasselbe tiefverschneite Westerndorf. Kritik:
Kameraflüge in Bodennähe, die durch Ähren von Korn mal die Beine des Helden und mal etwas höher auch seinen Körper und die dahinter liegenden Berge einfangen. Protagonisten, die mit Fistelstimme gewichtige Dialoge anstimmen, Landschaften wie aus einem Gemälde. Tim Sutton hat viele hochwertige Zutaten in sein Werk geschüttet und mit der Prärie in Montana eine Winterlandschaft gewählt, die einige Kinofans spontan an dem Marlboro-Mann denken lassen (im Film selbst wird aber nur Pfeife geraucht). Doch leider fehlt dem Ganzen das gewisse Etwas. Zu vorhersehbar ist der einzige Twist des Films und zu belanglos einige der Szenen. Auch die Nebensächlichkeit, mit der hin und wieder größere Zahlen von Menschen einfach niedergemetzelt werden, trägt nicht zu einer emotionalen Verbundenheit zwischen dem Zuschauer und „The Last Son“ bei. Da bleibt man doch lieber auf Distanz und verfolgt mit der Popcorn-Tüte in der Hand, wie im unausweichlichen Finale einer nach dem anderen das Zeitliche segnet, bis schließlich – dem Titel entsprechend – nur noch eine Person übrig geblieben ist... Fans der Serie „Hell on Wheels” dürften einige Parallelen erkennen. Am ehesten ins Auge sticht dabei die Kinn-Tätowierung des bei den Cheyenne aufgewachsenen Solomon, die „sicheres Geleit“ bedeutet. So lautet auch der Titel eine der Kapitelüberschriften, die dem Film Struktur verleihen sollen und die als Unterbrecher zwischen die Handlung geschoben wurden. Immerhin dieses Stilmittel sitzt auf den Punkt und kann ausnahmslos jedes Mal Erwartungen beim Zuschauer erwecken, die auch erfüllt werden.
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