Die Fabelmans |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | **** | * | **** | * | **** | ***** | 87% |
Inhalt:
Vater Burt Fabelman (Paul Dano) liebt jede Art von Technik. So ist der Ingeneur natürlich auch vom Film begeistert und besucht mit seiner Frau Mitzi (Michelle Williams) und Sohn Sammy (Mateo Zoryan) einen Film. Dass dort ein ganzer Zug dramatisch verunfallt, versetzt den kleinen Jungen jedoch in große Angst, die die Eltern mit unterschiedlichen Ansätzen ausgleichen wollen. Nachdem Burt eine Modelleisenbahn als Geschenk organisiert hat, ist es schließlich Mitzi, die Sammy darauf bringt, den Zugunfall nicht endlos nachzuspielen, bis alle Waggons und die Lok kaputt sind, sondern einfach nur einen Unfall mit einer Filmkamera aufzunehmen, um ihn dann in Ruhe immer wieder ansehen zu können. Dadurch entdeckt Sammy sein Talent für den Film. Jahre später ist die Familie nach Arizona gezogen und Sammy (jetzt Gabriel LaBelle) beschließt, mit seiner Pfadfindergruppe ein großes Filmprojekt mit über 40 Statisten in Angriff zu nehmen. Doch sein Vater setzt andere Prioritäten und möchte, dass Sammy die Aufnahmen vom letzten Campingausflug schneidet, um Mitzi vom Tod der geliebten Großmutter abzulenken. Als er das Rohmaterial sichtet, erlebt Sammy eine unerwartete Überraschung. Kritik:
„The Fabelmans“ verfolgt die Entwicklung der Familie und insbesondere die von Sammy in mehreren Etappen, die sich in die vier Orte gliedern, an denen die Familie lebt. Den Anfang macht Chicago, wo Sammy auch seinen ersten Film sieht, dann folgt Phoenix in Arizona mit den typischen Wüstenelementen mit Staub, Kakteen und Skorpionen. Der Norden Kaliforniens und schließlich L.A. bilden den Abschluss. Beide Sammy-Darsteller machen ihre Sache gut, wobei vor allem LaBelle mehrfach großartig aufspielt. Lediglich dass das Schulmobbing zu so einem späten Zeitpunkt kommt, ist etwas überraschend, denn Sammy wirkt durch die Highschool-Szenen plötzlich wieder sehr kindlich, nachdem er zuvor so wichtige Szenen zusammen mit seiner Mutter hatte. Immer wieder zelebriert Spielberg die Macht der Bilder, mal als Film im Film, mal direkt. An der einen Stelle nimmt er den Zuschauer bei der Hand (z.B. durch die Kameraperspektive oder Schärfenfokussierung), ein anderes Mal lässt er alle Freiheiten und Zeit (z.B. beim Schreibtisch von John Ford (David Lynch)). Ein wiederholtes Motiv ist zudem die große Wirkung einfachster Dinge: Ein Notenblatt wird von einem Schuh durchlöchert, ein Autoscheinwerfer eingeschaltet oder die Position des Horizonts durch Kameraausrichtung justiert. An keiner Stelle lässt Spielberg irgendeinen Zweifel an Sammys Talent aufkommen. Mal gelingt es Sammy, mit Hilfe der Kamera Dinge einzufangen, wie sie sind. Genauso gut versteht er sich darin, Illusionen mit Filmblut oder geschickten Schnitten zu erzeugen, die beim Publikum Emotionen auslösen. Hierdurch ist eine Ballade über die Leidenschaft des Filmens entstanden, die von der ersten bis zur letzten Minute ein Genuss ist.
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