What's Love Got to Do with It? |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | ** | - | *** | ** | *** | **** | 65% |
Inhalt:
Kazim (Shazad Latif) und Zoe (Lily James) sind Nachbarn und beste Freunde seit Jugendzeiten. Und sie haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind noch nicht verheiratet. Während Zoe ihre Karriere als Dokumentarfilmerin in den Vordergrund stellt und nebenbei von einem halbherzigen Date ins nächste stolpert, vertraut Kazim auf die Tradition seiner Familie und lässt seine Ehe von den Eltern arrangieren.
Allerdings entwickelt sich das Hochzeitsfest nicht ganz so wie erwartet und zeigt unter anderem, wie sehr die Familie Khan darunter leidet, dass die Großmutter Nani Jan (Pakiza Baig) ihre älteste Enkelin aus der Gemeinschaft verbannt hat, weil diese einen Nicht-Muslimen geheiratet hat. Und auch Kazim und Zoe, die einst gemeinsam ihren ersten Kuss im Baumhaus erlebten, sind sich ihrer „Nicht-Gefühle“ längst nicht mehr sicher…
Kritik:
Shekhar Kapur hat mit „What’s love got to do with it” eine klassische romantische Komödie mit Religions- und Generationskonflikten vermischt. Das ist nicht neu und es gab auch schon durchaus besserer Vertreter dieses Filmgenres (beispielhaft sei hier „My Big Fat Greek Wedding“ erwähnt). Das große Glück dieser Produktion ist aber, dass Emma Thompson für die Nebenrolle von Zoes Mutter gewonnen werden konnte. Die Figur ist gezeichnet wie aus dem Lehrbuch und Thompson holt das Maximale daraus heraus. Damit steht sie in völligem Gegensatz zu Lily James, die in manchen Szenen gar wie ein Fremdkörper wirkt. Vor allem das Ende des Films schmerzt schon fast – immerhin gibt es keine Flughafen-Verfolgungsszene.
Ein filmisches Mittel taucht immer wieder auf und wird im Finale sogar allgegenwärtig. Alle spielen den anderen das vor, was sie sehen wollen, und sind dabei eigentlich nie unbeobachtet – symbolisiert durch in vielen Szenen geschickt platzierte Spiegel, die die Wichtigkeit der Wirkung des Einzelnen auf die anderen unterstreichen. Erst als Großmutter Nani Jan die Spannung schließlich auflöst, wird ein Mosaikspiegel erkennbar, der diesen Effekt umkehrt. Das Thema der arrangierten Ehen selbst wird ebenso spannungsfrei thematisiert, wie Zoes in Märchenerzählungen verpacktes Beziehungsleben zwischen Kneipen-Dates und Online-Apps. Doch letztendlich ist das nicht schlimm. Denn der geneigte Zuschauer bekommt das, was er möchte: Seichte Unterhaltung mit angenehmen Schauwerten und relativ kurzweiligen Dialogen. Immerhin bleibt der Film trotz des Tierarztes auf einem ordentlichen Niveau.
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