Im Wasser der Seine |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | **** | *** | ** | * | - | *** | 57% |
Inhalt:
Die Haiforscherin und Umweltaktivistin Sophie Assalas (Bérénice Bejo) ist nach einem tragischen Erlebnis, das ihr ganzes damaliges Team das Leben gekostet hat, immer noch traumatisiert: Ein Hai, der sich durch Umwelteinflüsse verändert haben muss, wurde unverhofft bösartig und richtete unterhalb des pazifischen „Müllkontinents“ ein Massaker unter den Tauchern an. Jahre später hält Sophie Vorträge im Aquarium von Paris und wird dort von Mika (Léa Léviant) angesprochen, weil diese mit ihrer Gruppe Haie (und andere Meeresbewohner) schützen will, deren Aufenthaltsort sie mit Hilfe von Peilsendern ermitteln können. Nun haben sie den Hai, der damals die Taucher angriff, auf dem Radar – und zwar mitten in Paris in der Seine. Um zu beweisen, dass dort wirklich ein Hai ist, taucht Mika in der Seine zu einem vor kurzem versunkenen Auto. Doch gerade, als sie dort auffällige Bissspuren untersucht, wird sie von Adil (Nassim Lyes) von der Flussbrigade aufgegriffen. Kurz darauf finden die Wasserpolizisten eine erste Leiche, die eindeutig Spuren eines Haiangriffs aufweist. Unglücklicherweise kommt die Erkenntnis der Gefahr zur Unzeit, da ausgerechnet jetzt ein Triathlon mit Schwimmern in der Seine stattfinden soll, den die Bürgermeisterin auf keinen Fall verschieben möchte. Während nun das Militär den Schwimmbereich abriegelt, versuchen Adil und Sophie den Hai zu fangen. Doch genau das will Mikas Gruppe um jeden Preis verhindern und trommelt alle Aktivisten zusammen, damit sie sich in den Katakomben unterhalb von Paris versammeln und dort in eine alte Zisterne, das Nest des Hais, vordringen. Die Katastrophe ist damit natürlich vorprogrammiert. Kritik:
Wer mal wieder Lust auf einen Hai-Film hat, bei der ein Maul mit riesigen Zähnen aus dem Wasser schießt, sein Opfer erfasst und mit sich in die Tiefe reißt, der ist hier vermutlich genau richtig. Auch wenn es nicht der berühmte Pappkamerad aus den Hollywoodstudios ist, sondern eine computeranimierte Version, funktioniert der Effekt doch immer noch genauso gut. Ebenso wie die Dummheit der Menschen, die sich so immer wieder zu leichter Beute machen. Darüber hinaus punktet der Film zudem damit, dass eine Menge Szenen mit Tauchern unter Wasser gedreht wurden, was durchaus ordentlich umgesetzt wurde. Auch Hauptdarsteller Nassim Lyes ist sichtlich um eine seriöse Darstellung bemüht. Das Drehbuch und die filmische Umsetzung liefern hingegen keine sonderlichen Glanzpunkte. Mehr oder weniger bekannte Orte in Paris wurden ohne wirklichen Bezug einmontiert. Große Teile der Geschichte sind an den Haaren herbeigezogen und die Figuren handeln nach dem berühmten Schema-F gut funktionierender (Tier-)Horrorfilme – reihenweise Todesopfer natürlich inbegriffen. Je weiter die Handlung voranschreitet, umso abstruser werden einige Elemente. Lediglich die Bürgermeisterin ist in ihrer Charakterzeichnung klar und konsequent bis zum Ende durchgezogen. Beim abschließenden Finale mag sich der geneigte Zuschauer wohl fragen, wo denn auf einmal das ganze Wasser hergekommen ist und warum es nicht wieder abfließt, aber darauf liefert der Film keine Antwort, sondern mit einem Abspann voller wandernder roter Linien noch einen faszinierenden Nachschlag. Hintergrund:
Einige Boots- und Ufer-Szenen wurden tatsächlich auf der Seine gedreht, der Triathlon selbst allerdings nicht. Hier musste ein Wassertank vor der spanischen Küste in der Nähe von Villajoyosa helfen, in dem über 1000 Statisten um ihr Leben schwimmen durften.
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