Wicked: Teil 1 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | *** | *** | **** | * | *** | **** | 77% |
Inhalt:
Als Elphaba (Cynthia Erivo) an der Universität Glizz im Lande Oz eintrifft, ist es eigentlich wie immer: Sie wird wegen ihrer grünen Hautfarbe angestarrt und schnell von Schülern und Lehrern ausgegrenzt. Eigentlich sollte sie nur dortbleiben, weil ihr Vater, der Gouverneur Thropp (Andy Nyman), möchte, dass sie auf ihre (nicht grünfarbige) im Rollstuhl sitzende kleine Schwester Nessarose (Marissa Bode) aufpasst, die ein Stipendium erhalten hat. Doch Elphaba erregt die Aufmerksamkeit der Rektorin Madama Akaber (Michelle Yeoh), die ihr fortan Privatunterricht gibt. Weil die extrem ehrgeizige wie aber auch oberflächliche Galinda (Ariana Grande) keine Gelegenheit auslässt, sich in den Mittelpunkt zu spielen, und unbedingt auch Zauberunterricht erhalten möchte, kann sie nicht ablehnen, dass sie Elphaba in ihrem Luxuszimmer als Mitbewohnerin aufnimmt.
Während der gemeinsamen Schulzeit lernen sich die beiden kennen und entwickeln zunächst widerstrebend eine Freundschaft, auch weil beide feststellen, dass sie einander helfen können. Doch es ist nicht alles so friedlich und schön in Oz, wie es einmal war. An Glizz unterrichtet mit dem Ziegenbock Dr. Dillamond nur noch ein sprechendes Tier, und Elphaba muss schließlich Zeugin werden, wie auch er abgeführt und durch einen Menschen ersetzt wird. Aber als der wundervolle Zauberer von Oz (Jeff Goldblum) ihr schließlich eine Audienz gewährt und die Erfüllung eines Herzenswunschs in Aussicht stellt, sieht sie ihre Chance gekommen, etwas für ganz Oz zu tun – doch es soll alles ganz anders kommen.
Kritik:
Zwei wichtige Punkte vorweg: Erstens handelt es sich hierbei um einen ersten Teil, der die Erwartung, am Ende des Handlungsbogens zum Anfang zurückzukehren, nicht erfüllt. Zum anderen zeichnet sich die in der Pressevorführung gezeigte Version dadurch aus, dass die gesprochenen Textzeilen synchronisiert (also deutsch) und die gesungenen im Originalton (also englisch mit Untertiteln) sind. Das führt dazu, dass auch schonmal mitten im Lied ein paar deutsche Worte gewechselt werden, funktioniert insgesamt aber ganz gut. Richtig verstörend sind allerdings teilweise die völlig „falschen“ Untertitel. Hier wurden offenbar Musical-Lyrics verwendet, die aber oft zwar Versmaß und Noten treffen, nicht jedoch den tatsächlichen Übersetzungen der gesungenen Texte entsprechen. Meine Empfehlung lautet deshalb: Wer kann, sollte auf die Originalversion ausweichen. Ein weiterer Grund hierfür liegt auch in der Synchronisation von Michelle Yeoh, bei der Sabine Falkenberg leider nicht an die Ausdrucksstärke der sonst bei ihr gewohnten Arianne Borbach herangekommen ist.
Lässt man diese genannten Punkte beiseite, findet man mit „Wicked: Teil 1“ ein richtig gutes Fantasy-Musical. Knallig-bunt und trotz der großzügigen Länge von über 2,5 Stunden sehr kurzweilig und unterhaltsam. Die gezeigten Gesangs- und Ensemble-Tanzeinlagen zeichnen sich durch die große Zahl der aktiv Mitwirkenden und die sehr aktive Kameraführung aus. Dabei können sowohl Ariana Grande („Sie ist, hm…? Blond!“) als auch Jonathan Bailey in seiner Prinz-Charming-Rolle überzeugen. Die Entdeckung von „Wicked“ ist aber ganz klar Cynthia Erivo, die sowohl schauspielerisch als auch mit ihren Tanz- und Gesangstücken positiv heraussticht und maßgeblichen Anteil daran hat, dass der Film so gut beim Publikum ankommt.
Die Figuren sind bis auf wenige Ausnahmen dem Originalstück entnommen und haben demzufolge wenig Möglichkeiten aus der einen oder anderen Stereotype auszubrechen. Regisseur John M. Chu hat sich diesen vermeintlichen Nachteil jedoch zunutze gemacht, in dem er ganz geschickt einzelne Charaktereigenschaften bis an den Rand der Karikatur überzeichnet hat, ohne jemals eine negative Stimmung aufkommen zu lassen. Schönes Beispiel hierfür ist Galindas „Projektausrüstung“ aus ausklappbaren Spiegeln und Kosmetiktischen oder der von Ethan Slater verkörperte Manschkin-Student Moq.
Hintergrund:
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