Ein wahres Verbrechen |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | ** | ** | ** | * | *** | *** | 58% |
Inhalt:
Der Farbige Frank Beachum (Isaiah Washington) wurde zum Tode verurteilt, weil er eine schwangere, weiße Frau erschossen haben soll, doch er hat die ganze Zeit seine Unschuld beteuert. Alle Berufungen und anderen Hürden sind genommen und der Tag seiner Hinrichtung steht bevor. Die Journalistin, die bislang über diesen Fall berichtet hat, ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen und daher übernimmt Steve Everett (Clint Eastwood) den Artikel über Beachums Hinrichtung. Seinem Kollegen Bob (Denis Leary) war von Anfang an mulmig, Everett diese Sache anzuvertrauen, da Everett immer wieder Privatdetektiv spielen muß, und er hatte Recht damit. Kaum wurde ihm das Ruder überlassen, fragt er eine andere Redakteurin aus, forscht in alten Zeitungsberichten und interviewt Leute nochmals. Dabei sollte er nur über die menschliche Seite der Hinrichtung und der Todesstrafe an sich und über die Gefühle des Verurteilten schreiben. Doch bei seinen Nachforschungen entstehen in ihm Zweifel, ob Beachum diese Frau wirklich ermordet hat, oder ob es da doch noch jemanden anderen gab. Ihm bleiben nur noch wenige Stunden. Kritik:
Der Film spielt gekonnt mit den Emotionen des Zuschauers, Isaiah Washington ist eindeutig ein Sympathieträger, er spielt nicht den typischen Gefangenen, sondern er nimmt es als sein Schicksal hin und gibt sich scheinbar damit zufrieden, daß seine Familie an seine Unschuld glaubt. Seine Frau (Lisa Gay Hamilton, siehe Szenenbild rechts) spielt dafür um so gefühlsbetonter. In fast jeder Szene heult sie und trauert schon um ihren Mann, versucht alles, um ihn doch noch zu retten. Clint Eastwood dagegen verzieht im ganzen Film keine Miene, was ihn als den hartgesottenen Redakteur darstellt. Doch der Zuschauer nimmt ihm nicht ab, daß ihn das bevorstehende Los von Beachum überhaupt nicht berührt. Der Charakter von Everett ist sehr eigenartig, der Zuschauer hat allerdings gar keine Chance, sich an diesen ungehobelten Menschen zu gewöhnen.
Der Film hätte ein schönes Appell gegen die Todesstrafe werden können, doch weil Filme, die sich klar gegen dieses Mittel äußern in Amerika regelmäßig floppen, bleibt Clint Eastwood in seiner Aussage viel zu vage. Man vermißt am Schluß eine Message, denn irgendwie nimmt nach dem Showdown alles seinen normalen Gang. Hintergrund:
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