I want You |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | * | - | * | ** | * | ** | * | 32% |
Kritik:
Wenn irgendein Prinzip "I want you" zugrunde liegen sollte, dann ist es das Prinzip Hoffnung. Und zwar Hoffnung darauf, daß bitte bitte endlich irgendetwas passiert. Denn ein bißchen Handlung - ganz egal, welche - hat noch keinen Film umgebracht und ist besser als so eine statische Zustandsbeschreibung, die mal hier- und mal dorthin wogt und wo alles weder Ursachen noch Konsequenzen zu haben scheint. Gäbe es an deutschen Universitäten einen Kurs "Wie sehr kann unmotivierte Inflation von bedeutungsschwangeren Motiven einem Film schaden?", würde das abschreckende Einführungsbeispiel vermutlich so aussehen wie dieser Film. Eine Kostprobe gefällig? Honda sammelt am Strand Steine für seinen Großvater, der vor dem Haus sitzt und keine andere Funktion hat als zu erklären: "Ja, das sind Fossilien, und die haben vor soundsovielen Millionen Jahren gelebt" oder "Nein, das ist nur Kalkstein". Das ist natürlich eine sehr schöne Idee, nur wirkt sie merkwürdig deplaziert. Oder eigentlich auch wieder nicht, denn solche "Ansätze" gibt es in Hülle und Fülle: Honda spricht kein Wort mehr, seit seine Mutter - Überraschung! - sich im heimischen Badezimmer umgebracht hat. So etwas ist unbestritten eine schlimme Erfahrung für ein Kind. Aber trotzdem - tut das Not? Vielleicht sollte man noch erwähnen, daß Honda, seine Schwester und der Großvater aus dem ehemaligen Jugoslawien geflohen sind. Aber das kann man sich genausogut auch schenken, denn es hat keine anderen Auswirkungen auf die "Handlung", als daß Hondas Schwester mit einem netten balkanesischen Akzent spricht. Selten, ganz selten, verschafft der Film eine Ahnung, wie gut und auch wie poetisch er hätte sein können, wenn die Langeweile mal draußen bleibt - am ehesten bei der Badewannenszene zwischen Honda und Helen, wo man die unterdrückte Liebe der beiden förmlich spüren kann. Letzten Endes darf auch das obligatorische Quentchen Gewalt nicht fehlen. Allerdings ist es keine Gewalt, die den Zuschauer aufrüttelt oder auch nur irgendwie berührt - nein, sie läßt einfach kalt.
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