Perfect Blue |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | - | ***** | **** | ** | **** | **** | **** | 85% |
Inhalt:
Nachdem Popsternchen Mima Kirigoe Ende der 1990er zweieinhalb Jahren bei der Girlgroup "Cham" gesungen hat, ohne dass die Gruppe einen Top100-Erfolg aufweisen konnte, wagt sie den Absprung, gibt ihr Abschiedskonzert und verlässt ihre beiden Bandkolleginnen, um sich fortan als Schauspielerin zu versuchen. Der Manager Tadokoro hat ihr eine kleine Rolle in der Krimiserie "Double Bind" besorgt.
Tadokoro öffnet am ersten Drehtag einen von Mimas Fanbriefen, der eine Bombe enthält, und wird verletzt. Dennoch nehmen die Manager die Bedrohung nicht ernst und lassen Mimas Rolle in der Serie weiter ausbauen: die Darstellung einer Vergewaltigung soll sie endgültig von ihrem mädchenhaften Image befreien. Nach und nach werden Menschen, mit denen Mima in ihrer neuen Karriere in Kontakt kommt, umgebracht.
Kritik:
"Perfect Blue" beginnt ganz harmlos. Die junge Popgruppe Cham tritt in schuluniformähnlichen Kostümen auf, wie es der stereotype Fetisch der Japaner verlangt. Das Popsternchen Mima soll in einer Fernsehserie spielen, also ihren Bekanntheitsgrad ans Fernsehen prostituieren. Mimas Unbedarftheit und bedingungslose Bereitschaft, sich für einen möglichen Erfolg zu verkaufen, beinhaltet eine unterschwellige Kritik an der pädophil anmutenden Erotisierung junger Mädchen in der japanischen Popkultur, die die unreife Jugend für sexuelle Fantasien ausnutzt (wie man es z.B. auch in der Darstellung bei "Sailor Moon" sieht).
So verwirrt wie Mima ist, so doppelbödig wird die zweite Hälfte von "Perfect Blue" erzählt. Der Zuschauer weiß genauso wenig wie Mima, was wirklich vor sich geht und was real ist. Dies sorgt für den nötigen Nervenkitzel. Unter Satoshi Kons Regie entwickelt die lose Verfilmung einer Kurzgeschichte eine Suspense-Spannung auf, die mit Fachmeistern wie Hitchcock oder Lynch verglichen wird. Die zeichnerische Umsetzung ist realistischer Animestil, der jedoch viele raffinierte filmpsychologische Tricks benutzt.
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