Eine schrecklich nette Familie |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | ** | ** | ** | **** | - | ***** | 76% |
Inhalt:
Als unterbezahlter Schuhverkäufer für die Frauenwelt hat es der frustrierte und nicht selten genervte Familienvater und Ehemann Al Bundy (Ed O’Neill) wahrlich nicht einfach. Während er in seinem Job oft von übergewichtigen Frauen aufgesucht wird, wartet zuhause seine aufpolierte Ehefrau Peggy (Katey Sagal), die mit der Fernsehcouch offenbar mehr verheiratet ist, als mit ihrem hart arbeitenden Mann. Auch die beiden Kinder Kelly (Christina Applegate) und Bud (David Faustino) wollen am Ende nur das Kleingeld ihres Daddies und sonst ihre Ruhe. Zudem hat Kelly mit ihrem Verstand und Bud mit seinen sexuellen Bedürfnissen schon genug zu tun und so ist die Bundy-Familie für den Vater keine wirkliche Stütze.
Natürlich lieben sich die Vier im Grunde aufrichtig, doch was zählt das schon, wenn man(n) von der erträumten Karriere als Footballprofi nichts mehr hat, außer verblasste Erinnerungen… Und wenn es nicht gerade das oft unbefriedigende Leben ist, was Al Bundy so verzweifeln lässt, dann ist es seine reiche Bänkersnachbarin Marcy (Amanda Bearse), die erst mit dem angepassten Steve (David Garrison) und später mit dem Geld ausgebenden und baldigen Al-Kumpanen Jefferson (Ted McGinley) verheiratet ist. Eine solch unattraktive Schnepfe reichte eigentlich schon als Grund für die Gründung der frauenfeindlichen und männerfreundlichen „NO MA’AM“-Gruppierung, die zumeist von Al Bundy angeführt wurde und sich für die Rechte (weniger die Pflichten) aller Männer auf Sport, Sex und TV-Gewalt einsetzte. So oder so also eine Menge zu tun für einen Mann, der manch guter alter Zeit hinterher trauert…
Kritik:
Wie nervig es sein kann, von einem miesen Job in ein mieses Zuhause zu einer (scheinbar) nutzlosen Frau und anstrengenden Teenie-Kindern zu kommen, kennen manche Männer nur allzu gut. Daraus eine Sitcom zu basteln, war jedoch Neuland und lockte mit der Zeit immer mehr Zuschauer vor den Flimmerkasten – natürlich nicht nur (aber wohl doch vor allem) männliche. Den Darstellern und einem schwarz- und flachhumorigen Script sei Dank, gelang diese TV-Idee auf Anhieb und schaffte es am Ende auf ganze 11 Staffeln, was für dieses Seriengenre schon etwas Besonderes ist. Sexuelle Nicklichkeiten, überdrehte Frauenfeindlichkeit und von allem und jedem frustriert sein waren dabei Hauptbestandteil und haben Al Bundy und Anhang schon zur Ausstrahlungszeit zum TV-Kult werden lassen. Da die Charaktere teilweise auch extrem überzogen wurden, war es für die Hauptdarsteller noch Jahre später nicht sonderlich leicht, gegenüber dem Publikum davon loszukommen. Besonders Christina Applegate wurde das Image der dummen Blondine lange Zeit nur schwer los. Am Ende aber dürfte jeder der in der Serie aufgetretenen Schauspieler irgendwo dankbar dafür sein, am Erfolg von „Married with Children“ (so der OT) teilgehabt zu haben. Der bereits erwähnte US-Sender FOX und auch die meisten Zuschauer sind es auf jeden Fall…
Hintergrund:
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eine schrecklich nette familie (sofern schon verfügbar)
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