Der kleine Vampir - Neue Abenteuer |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | *** | **** | - | * | ***** | 75% |
Inhalt:
Der zehnjährige Anton Bohnsack (Matthias Ruschke) lebt zusammen mit seinen Eltern (Vater: Peter Lohmeyer) ein recht normales Leben mitten in Deutschland. Doch eine Sache unterscheidet Anton von allen anderen Kindern – seine besten Freunde sind Vampire! Rüdiger von Schlotterstein (Jan Steilen) und seine Schwester Anna (Lena Beyer) leben auf dem städtischen Friedhof in der Familiengruft der von Schlottersteins und besuchen Anton so oft sie nur können. Dabei erleben die drei ungleichen Freunde einige Abenteuer und während Anna (wahrhaft) untersterblich in Anton verliebt ist, werden die drei Kids vom älteren Vampir-Cousin Lumpi (Andreas Nickl) nicht selten gestört. Dieser hat nämlich großes Interesse daran, Anton zu beißen, doch nicht nur er hat diesen besonderen Hunger… Auch für die Familie von Schlotterstein gibt es derweil einige unangenehme Gegenspieler. Da ist zum Beispiel der Friedhofswärter Geiermeier (Marian Labuda), der unter anderem schon den Onkel von Rüdiger und Anna gepfählt hat und seither stets seine Runden auf dem Friedhof dreht in der Hoffnung, einen weiteren Vampir zur Strecke zu bringen. Aber auch der Dorfarzt Stöbermann (Dominique Horwitz) macht Jagd auf die Vampire. Denn in all ihren Abenteuern ist der Umzug von Rüdiger aufs Land eines der größten...
Kritik:
Was habe ich die Bücher der deutschen Kinderbuchautorin Angela Sommer-Bodenburg verschlungen! Einen Vampir zum Freund haben und mit Hilfe eines Vampirumhangs durch die nächtliche Stadt fliegen können… das fand ich toll. Zudem war die Beschreibung von Vampir-Mädchen Anna irgendwie süß und da sie ja in den Menschenjungen verliebt ist, wirkte das Ganze auch noch irgendwie romantisch. Zu meiner Verteidigung – ich war selbst ungefähr 9 Jahre alt, als ich begann, die Bücher zu lesen und die Hörspiel-MCs in meinem Kassettenrekorder zu hören und wenn dir erzählt wird, wie normal und freundschaftlich Vampire (abgesehen von ihrem Blutdurst) sein können, dann glaubst du das! Und so war ich auch dankbar, als die ARD Ende 1993 die hier besprochene Kinderserie im Fernsehen brachte, denn wer möchte nicht seine Lieblingsgeschichten mal in bewegten Bildern miterleben? Man denke da nur an die Harry-Potter- oder die Twilight-Verfilmungen… da ging es den Fans in den letzten Jahren genauso wie mir damals und weil es sich hier auch noch um eine deutsche Serie handelte, konnte ich das Gezeigte noch besser nachvollziehen.
Zugegeben – ein bisschen wichen die 13 TV-Folgen von den Büchern ab, gerade die letzten Episoden mit dem roten Rubin und dem großen Vampirfest kamen als Bücher so nicht wirklich vor. In der Buchreihe gab es dafür ähnliche Abenteuer und so konnte ich das TV-Serienende zumindest von der Spannung her durchaus akzeptieren und nachvollziehen. Auch wirkte vieles in der Serie so, wie ich es mir beim Lesen vorstellte. Das Kinderzimmer von Anton war in meinen Gedanken tatsächlich so aufgebaut, wie in der filmischen Umsetzung und sowohl Anton als auch Rüdiger wirkten optisch durchaus passend. Dafür war Vampir-Mädchen Anna in den Büchern blond und hier braunhaarig, aber dafür war Darstellerin Lena Beyer wirklich süß und ich hatte jedes Mal ein Kribbeln im Bauch, wenn ich sie vor der Kamera sah. Ansonsten waren die gewählten Kostüme und auch die Drehorte gut gewählt. So fand das bereits im Inhalt erwähnte Vampirfest in dem stillgelegten Hüttenwerk der Firma Thyssen in Duisburg statt und die Dorfszenen wurden zum größten Teil in Belgien gedreht. Dass Rüdiger mit seinem Sarg dann von einem Stall in eine alte Mühle zieht, war zwar auch kein Teil des Buches, aber dass man bei einer TV-Umsetzung in einigen Belangen andere Wege geht, war für mich schon damals durchaus nachvollziehbar.
Ob nun die Charakter-Namen der Menschen und der Vampire oder all das Wesentliche der jeweiligen Abenteuer - am Ende blieb die Grundstruktur der Kinderbücher definitiv erhalten. Und da ich bis dato die kanadisch-deutsche TV-Produktion aus dem Jahr 1985 noch nicht kannte (siehe Link weiter unten) und auch der deutsch-amerikanische Kinofilm erst im Jahr 2000 anlief, war ich dankbar für diese deutsche Fassung und das Titellied der deutschen Pop-Band „Die Prinzen“ mit ihrer Schlottersteinhymne klingt mir bis heute noch in den Ohren. Schön also, dass die ARD die mit 10 Millionen Euro bis dato teuerste TV-Produktion im Jahr 2006 auch endlich auf DVD heraus brachte… und für die Erwachsenen noch ein Tipp: in einer Folge tritt Ein-Herz-und-eine-Seele-Darstellerin Hildegard Krekel als Antons Lehrerin auf!
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