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Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Aufmachung Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** ***** ** ** ** ** ** ***** 71%
 

 
„Cheers“-Star Ted Danson begibt sich fünf Jahre nach dem Ende der Kult-Sitcom als Allgemeinmediziner John Becker in die New Yorker Bronx. Mit seiner schroffen Art kann man Dr. Becker fast schon als eine Art Vorreiter für später folgende Serien-Ärzte wie Dr. Cox („Scrubs“) oder Dr. House sehen. Unterhaltsam und unkompliziert ist diese von 1998 bis 2004 produzierte CBS-Sitcom jedenfalls von Beginn an und die Nebenfiguren wissen ebenfalls zu unterhalten.

Becker (mit Ted Danson)


John Becker (Ted Danson) arbeitet als Allgemeinmediziner in der New Yorker Bronx. Dort hat der Arzt, der in Harvard seinen Abschluss machte, mit einer Menge unterschiedlicher Patienten zu tun und viel Geld verdient er hierbei auch nicht. Jedenfalls könnte es mehr sein und seine Fähigkeiten würden dies eigentlich auch zulassen, doch Dr. Becker hat eine Schwäche - er mag es, den Menschen mit seinem medizinischen Wissen weiterzuhelfen. Diese ehrenhafte Eigenschaft erwartet man eigentlich nicht, denn Becker ist eigentlich ein recht unangenehmer Zeitgenosse. Cholerisch, ausfallend, konservativ denkend, desillusioniert, direkt und rechthaberisch ist er sowohl bei seinen Nachbarn als auch bei seinen zwei Exfrauen äußert unbeliebt. Dennoch unterscheidet Becker nicht, wen er beschimpft oder beleidigt - ebenfalls eine Charaktereigentschaft, die man ihm zugute halten muss. Verdient ist eben verdient.

Trotz seiner schroffen Art hat Becker auch einige Bekannte, die er durchaus zu seinem engeren Bekannten- und Freundeskreis zählen kann. Da ist vor allem seine Angestellte, die Krankenschwester Margaret Wyborn (Hattie Winston). Die gläubige Afroamerikanerin kümmert sich um die Bürokratie in Beckers Arztpraxis und lässt sich von niemandem unterbuttern - schon gar nicht von ihrem Chef und guten Freund Becker und dessen Launen. Allerdings hat Margaret nicht selten mit der jungen und recht naiven Aushilfe Linda (Shawnee Smith) ihre Probleme, doch da auch Linda ihr Herz am rechten Fleck hat, ist das Dreiergespann auf Dauer das ideale Team für die oft überfüllte Praxis.

Becker (mit Ted Danson)
Margaret (Hattie Winston) hat Linda (Shawnee Smith) lieb... meistens.

Derweil arbeiten und gammeln im Coffeshop um die Ecke noch einige bekannte Gesichter aus Beckers Leben. Besitzerin Reggie Kostas (Terry Farrell) war einst ein erfolgreiches Model und übernahm nach dem Tod ihres Vaters nun das eher mäßig laufende Geschäft. Auch der durch einen Unfall in seiner Jugend erblindete Jake Malinak (Alex Desert) hat mit seinem Zeitungsstand keinen großen Reichtum angehäuft und doch schaffen die beiden New Yorker es, sich gerade so über Wasser zu halten. Einer ihrer besten Kunden ist Becker, der jeden Morgen eine Zigarette und einen Kaffee braucht, um in Gang zu kommen. Noch ein wenig über die Bewohner der Bronx und über die aktuellen Zeitungsnachrichten aufgeregt und Becker kann endlich zur Arbeit.

Mit der Zeit gesellt sich noch der Italo-New-Yorker Bob (Saverio Guerra) zum festen Kundenstamm von Reggies Laden. Er war einst ein Klassenkamerad von Reggie und ist mit seiner schmierigen Art ein eher unbeliebter Gast. Obendrein ist er nach der Scheidung von seiner Frau mittellos und weil er eher faul ist, wird er bald der Hausmeister in Beckers Wohnhaus - immerhin kommt Bob so an eine eigene Wohnung und trotz der ständigen Anliegen der Mieter ist die Arbeit eher Nebensache. Und so geht das Leben der sechs Figuren seinen Weg, sowohl beruflich als auch privat. Ab Staffel 5 ist Reggie dann nicht mehr zugegen, hat sie sich doch dazu entschlossen, den Coffeeshop zu schmeißen und mit einer ehemaligen Modelfreundin die Welt zu bereisen. Den Laden übernehmen tut dann bald Christina Sommer (Nancy Travis), eine junge Frau, die schon viel gearbeitet und erlebt hat und inzwischen auch Beckers Nachbarin geworden ist. Zwischen den beiden ungleichen Menschen steht auch immer wieder der Gedanke, eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Auch Bob ist ab Staffel 6 nicht mehr da, dafür erscheint jedoch der dickliche Hector (Jorge Garcia) auf der Bildfläche und tut sich mit Zeitungsverkäufer Jake zusammen. Das Leben geht weiter und zum Ende hin wird John Becker sogar ein wenig handzahm... wer hätte damit noch gerechnet.

Becker (mit Ted Danson)
Bob (Saverio Guerra) und Becker (Ted Danson) diskutieren.
Jake (rechts, Alex Desert) ist genervt.


Eine der populärsten US-Sitcoms der Fernsehgeschichte fand 1993 nach 11 Staffeln ihr Ende. "Cheers" war allerdings nicht nur für Ted Danson sondern auch für Kelsey Grammer ein riesiger Erfolg. Letzterer begann 1993 mit seiner ebenfalls 11 Staffeln umfassenden und mit Preisen versehenen Sitcom "Frasier", während Danson rund fünf Jahre nach "Cheers" mit "Becker" begann und es auf rund 6 Staffeln schaffte. Bis dahin fiel der Kalifornier durch Filme wie "Made in America" auf. Es blieb bei Danson aber klar - er ist vor allem ein TV-Darsteller. Jahre später folgten bekanntlich auch Serienrollen in "Damages", "CSI" und "Fargo" aber seine Hauptrollen in "Cheers" und "Becker" bleiben wohl am ehesten in Erinnerung. Zurecht auch, denn sowohl als Ex-Baseballstar mit eigener Bar, wie auch als mies gelaunter New Yorker Arzt - Danson gibt solchen TV-Rollen immer sein ganz eigenes Gesicht. Das liegt sicherlich auch am Look des US-Schauspielers, der groß, schlank und markant wirkt. Glück hatte Danson dann auch an den etwaigen Rollen selbst, da diese eben alle einen Hintergrund hatten, mit denen sich viele Zuschauer indentifizieren konnten.

Becker (mit Ted Danson)
Beckers Frühstück: Kippe und Kaffee.

Natürlich waren in "Becker" auch die anderen Charaktere für den kurzweiligen Erfolg dieser Sitcom verantwortlich. Beeindruckend war dabei der eher unbekannte Alex Desert, der im wahren Leben nicht blind ist, hier aber hervorragend eine blinde Figur verkörperte. Ebenfalls gewinnbringend war die Tatsache, dass man aktuelle medzinische Entwicklungen im Zeitraum der Serie einbrachte. Natürlich nicht so intensiv, immerhin reden wir hier über eine "Sitcom". Aber es war dennoch zeitgemäß, Dinge wie HIV und MRIs (hierzulande als MRT bekannt) einen gewissen Raum zu verschaffen. Auch die Tatsache, dass der Arzt selbst ein bekennender Raucher war, der in der Serie mindestens fünfmal versucht, die Sucht zu besiegen, deckte nicht nur einen gesundheitlichen Bereich ab, sondern zeigt auch die Ironie des "Gott in weiß". Ansonsten aber bietet "Becker" den üblichen Sitcom-Humor der 90er Jahre. Zwar unter TV PG (bei uns ähnlich "FSK 12" oder niedriger) ausgestrahlt, merkte man der Serie oft an, wie locker und etwas freier die TV-Gesellschaft vor weniger als 20 Jahren noch gewesen ist - in jeglichem Themenbereich. "Becker" ist dennoch eine seichte Sitcom - nicht wegen der Dialoge, sondern weil man nichts verpasst, wenn man mittendrin schauen würde. In einer Staffel landet John Becker zwar vor Gericht und könnte seine Praxis und seine Lizenz verlieren, doch mehr passiert im Grunde nicht an Wesentlichkeit. Das ist aber ok, "Becker" weiß dennoch zu unterhalten.

Becker (mit Ted Danson)
Ab Staffel 5 kommen Nancy Travis als Chris und
ab Staffel 6 Jorge Garcia als Hector neu hinzu.

Becker (mit Ted Danson)

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Fakten
Originaltitel:
Becker
 
Produktionsjahr:
1998 - 2004
 
Genre:
Sitcom
 
Laufzeit/Folge:
22 Min
 
Diese Serie wurde bewertet von:
Conway(71%)
 
Texte:
Conway
 
Diese Serie bei Wikipedia


 


Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Ted DansonRüdiger Bahr
Hattie WinstonDagmar Dempe
Shawnee SmithStefanie von Lerchenfeld

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