Third Watch - Einsatz am Limit |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | **** | **** | **** | ** | ***** | ***** | 86% |
Kritik:
Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Auch die Cops, Sanitäter und Feuerwehrleute der dritten Wache (17 bis 23 Uhr Einsatzzeit), die ihren Arbeitsplatz im (fiktiven) 55. Bezirk mitten in New York City haben. Das Quartier der heimlichen Alltagshelden mit dem schillernden Titel „Camelot“ hat seinen Namen durch seine Lage - Ecke King Boulevard und Arthur Street. Dort bietet sich auch ein wahrlich großes Einsatzfeld, welches scheinbar alle Gesellschaftsgruppen des Big Apple abzudecken vermag. Neben armen Mitmenschen, die ihren kranken Kids keine medizinische Versorgung bieten können (dem US-Gesundheitssystem sei Dank), Drogendealern, Einwanderern und Geschäftsleuten im schicken Anzug ist auch die damals noch weit verbreitete Mittelschicht anzutreffen, die in der Einsatzzeit der Hauptfiguren ihren wohlverdienten Feierabend beginnt.
Neben klassischen Dingen wie Ladendiebstahl, Drogendeals und Verkehrsunfällen sind auch spezielle Einsätze wie Gangaktivitäten, verrückte (und teils gefährliche) Personen und Wohnblock-Brände ein gern gesehenes Stilmittel dieser Serie. Gelobt wurde „Third Watch“ schon zur besten Sendezeit für seinen gezeigten Realismus und die Authentizität, da die korrekt ausgeführte Arbeit der Staatsdiener immer mit in Szene gesetzt wurde, wenn natürlich auch entsprechend dem Fernsehprodukt teils etwas überspitzt. Man darf dabei eben nicht vergessen, dass die Charaktere hier ebenso im Vordergrund stehen, wie ihre Einsätze selbst. Nicht selten wurde das Hauptaugenmerk auch auf die einzelne Charakterentwicklung gesetzt, was in US-Serien ohnehin ein gern genutztes und durchaus funktionierendes Stilmittel ist – vor allem bei Drama-Serien, da der geneigte Zuschauer eh irgendwann eine Verbindung zu den Hauptdarstellern bekommt und mit ihnen durch Höhen und Tiefen geht.
Besonders der erfahrene Officer John Sullivan (Skipp Sudduth), sein zukünftiger Kollege, der Cop-Neuling Ty Davis (Coby Bell), die zweifache Mutter Officer Faith Yokas (Molly Price) und ihr hitzköpfiger Kollege „Bosco“ (Jason Wiles) sind dabei für die Polizistenseite zuständig. Derweil sind Chef-Sanitäter “Doc” (Michael Beach), der Feuerwehrmann und Sanitäter Carlos (Anthony Ruivivar) die Sanitäterin Kim (Kim Raver), ihr Ex, der Feuerwehrmann Jimmy (Eddie Cibrian) und Kims bester Freund und Kollege Bobby (Bobby Cannavale) für die Seite zuständig, welche neben medizinischer Erstversorgung auch mal das eine oder andere Feuer zu bekämpfen hat. Für Abwechslung ist also gesorgt – sowohl bei den Einsätzen als auch bei den persönlichen und privaten Ent- und Verwicklungen. Natürlich kommen mit der Zeit neue Leute dazu und manch ein Alltagsheld, der dem Serienfan bereits ans Herz wuchs, musste sein Leben lassen, doch die meisten hier genannten Charaktere bleiben bis zum Ende, welches die Serie durch den US-Sender NBC leider schon nach sechs Staffeln fand. Wer auf das Erstausstrahlungsjahr achtete, wird zudem richtig gerechnet haben – ja, auch die Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center bekommen hier ihren Platz und während die US-Radiosender damals für diese schreckliche Zeit in der US-Geschichte den Song „Only Time“ von Künstlerin Enya rauf und runter spielten, war es „Third Watch“, die jenes Lied bereits für das traurige Ende und den Abschied von einem ihrer Helden nutzte.
Leider hat der deutsche Sender VOX einst nur die ersten beiden Staffeln der Serie eingekauft und synchronisieren lassen. Die letzten drei Staffeln wird es also leider nie mit deutscher Tonspur zu sehen/kaufen geben – eben auch nicht auf DVD. Dennoch sei diese Serie jedem Leser dieser Kritik ans Herz gelegt! Es sind ohnehin vor allem die ersten drei Staffeln, die den Charme von „Third Watch“ ausmachen. Ab Staffel 4 beginnt nämlich ein langsamer aber unübersehbarer Weg Richtung „Detectives“, die mit baumelnden Marken um den Hals in Alltagskleidung ermitteln und somit immer mehr Richtung Krimi marschieren – trotz der weiter bestehenden Dramatik allgemein. Schade eigentlich, denn solche Serien gibt es eigentlich schon genug. Ansonsten aber bietet sich mit Serien wie dem Klassiker „NYPD Blue“ und der aktuellen Serie „Chicago Fire“ ein ähnliches Angebot wie bei „Third Watch“… wenn auch weniger konzentriert wie hier.
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