Criminal Minds |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | ***** | *** | **** | ** | ***** | ***** | 88% |
Inhalt:
In dem kleinen Dorf Quantico (Virginia) befindet sich nicht nur die Marine Corps Base, sondern auch die FBI-Akademie samt der Verhaltensanalyseinheit BAU (Behavioral Analysis Unit). Der Bereich der operativen Fallanalyse soll all jene Staatsorgane unterstützen, die mit besonderen Verbrechen und Verbrechern zu tun haben. Sowohl auf investigative als auch auf operative Gesichtspunkte wird dabei wert gelegt. Ziel ist das Erstellen eines Profils der Täter und teilweise auch der Opfer, um so den jeweiligen Tathergang besser zu verstehen und entsprechend zuvor zu kommen. Dabei wird nicht selten auf Fallerfahrung, Nachforschungen und intensives Training zurückgegriffen. Das Team der BAU setzt demnach also vor allem auf Analyse und Hintergünde und muss dabei nicht selten selbst eingreifen. Gemeinsam erleben die Profiler stets tiefgründige und somit oft emotional und mental schwierige Situationen und Fälle und nicht selten die Abgründe der menschlichen Psyche.
Geleitet wird die Einheit von Senior Supervisory Special Agent Aaron ‘Hotch‘ Hotchner (Thomas Gibson). Der ehemalige Staatsanwalt lebt für seinen Job und führt das Team durch seine kühle und gut strukturierte Art zumeist äußerst professionell. Ihm untersteht Agent Derek Morgan (Shemar Moore), ein ehemaliger Cop aus Chicago, der zwar auch professionell aber wesentlich menschlicher und teilweise grober rangeht. Ein krasser (und deshalb wichtiger) Gegensatz zu Morgan ist Agent Dr. Spencer Reid (Matthew Grey Gubler). Als Jüngster im Team (zu Serienbeginn 24 Jahre alt) hat Dr. Reid einen IQ von 187, was ihm zu drei Doktorgraden (Mathematik, Chemie und Ingenieurwissenschaft) und Bachelor-Abschlüssen in Psychologie und Soziologie verhalf. Auch ein Bachelor in Philosophie ist greifbar nah und Dr. Reid besticht in seiner Arbeit vor allem im Statistikbereich und weiß für fast jede Situation ein passendes Beispiel. Ebenfalls beteiligt an der Teamarbeit sind Agent Jennifer ‘JJ‘ Jareau (A.J. Cook), die das Team koordiniert und neben der Pressearbeit auch die jeweiligen Fälle entsprechend nach Vorlage betreut. Ebenfalls wichtig ist die Arbeit der technischen Analystin Penolope Garcia (Kirsten Vangsness), die das Team zumeist von Quantico aus unterstützt. Als begnadete Hackerin ist sie für die wichtigen Daten und Fakten verantwortlich, die jederzeit über Computer abrufbar sind.
Zu Beginn wird das Team von Senior Agent Jason Gideon (Mandy Patinkin) unterstützt, der einst als bester Profiler der BAU galt. Durch seinen hohen Grad an Erkenntnissen über den menschlichen Charakter war Gideon jedoch mit der Zeit angreifbarer als viele andere Agenten, weshalb er nach zwei Jahren und einigen menschlichen Tragödien die Reißleine zog und das FBI für immer verließ. Ihm folgte daraufhin Senior Special Agent David Rossi (Joe Mantegna), der aus dem Vorruhestand zurückkehrt. Einst auf Vorlesetour erlangte Rossi durch seine Bücher einen gewissen Grad an Berühmtheit, doch nach dem Ausscheiden von Gideon ging der clevere Agent wieder zur BAU zurück. Er fungiert indirekt als Vaterfigur für das Team und ist – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – relativ nüchtern und erfahren genug, um so all die schweren Fälle entsprechend zu kompensieren. Ebenfalls ausgeschieden ist Agent Elle Greenaway (Lola Glaudini), die nach dem gezielten Mord an einem Serienvergewaltiger die BAU verlässt. Ihren Platz nimmt daraufhin Agent Emily Prentiss (Paget Brewster) ein, die dem Team länger erhalten bleibt.
Viele andere Charaktere pflastern mit der Zeit sowohl das berufliche als auch das private Leben der Profiler und sicher ist dabei stets, dass auch die BAU-Agents trotz ihrer teils langjährigen Erfahrung und ihres Wissens nicht auf alle Gegebenheiten entsprechend vorbereitet sind. Am Ende sind es eben nur Menschen und auch privat hat jeder mit gewissen Dämonen zu kämpfen. Der Zusammenhalt innerhalb der Einheit sorgt derweil nicht nur für stetige Aufklärung, sondern erschafft eine Basis, die bis ins Privatleben hinein für manch nötigen Ausgleich und manchmal fehlende Stabilität sorgt… ob der ab Staffel 10 (ab Herbst 2014 in den USA) mitwirkende neue Agent-Charakter (gespielt von Jennifer Love Hewitt) demnächst auch davon profitieren wird? Wir werden es sehen.
Kritik:
Spätestens seit dem Serienhit „CSI“ ist die Tatortermittlung nicht nur im US-TV ein gern genutztes Mittel für hohe Einschaltquoten. Ob nun im Doku-Style oder wie eben erwähnt als Thrill/Drama/Krimi-Serie – der Erfolg gibt den Sendern und Machern solcher Konzepte bis heute recht. So tummeln sich neben der bekannten „CSI“-Franchise aber auch Titel wie „Bones“ oder die Verbrechensaufklärer vom „NCIS“, jene von „Law & Order“ oder auch spezielle Serien wie „Numb3rs“. In letzterem Beispiel werden Kriminalfälle mit Hilfe von mathematischen Formeln aufgeklärt.
Natürlich sind bestimmte zivilisatorische Klischees der westlichen Gesellschaft und typisch amerikanische Alltagssituationen hier ebenfalls ein Spielball mancher Fälle. Das Bedürfnis nach einer Vorzeigefamilie mit Häuschen und Garten ist hier ebenso gängig, wie Teenager-Probleme, vermeintliche Vorstadtidylle, katholisches Zusammenleben, etwaige Homophobie, Gang-Kriminalität, Fanatismus oder durch 9/11 ausufernde Ermittlungsarbeit, die heutzutage alles offen legen kann. Wer genau hinschaut wird jedoch ebenfalls erkennen, dass die Macher hier durchaus versuchen, ganzheitlich zu agieren und zu erzählen. Die Hinzunahme echter Verbrechen (natürlich fürs TV passend verändert) und die oft folgenden faktischen und kriminalistisch-historischen Hinweise auf bekannte Serienmörder ist für US-Zuschauer sicherlich ein zusätzlicher Anreiz des dort so beliebten Nervenkitzels und anderswo auf dieser Welt eine interessante Lektüre über die Täter-Gesellschaft in den USA.
Hintergrund:
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