Spiral - Im Fadenkreuz der Justiz |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | **** | ** | *** | * | *** | * | 61% |
Inhalt:
In der Hackordnung der Pariser Staatsanwaltschaft steht der junge Pierre Clément (Grégory Fitoussi) noch ganz unten. Dafür sieht er sehr gut aus, was weder der Strafverteidigerin Joséphine Karlsson (Audrey Fleurot) noch der Kriminalbeamtin Laure Berthaud (Caroline Proust) entgeht. Letztere hat sich mit ihrem Team bestehend aus Gilou (Thierry Godard) und Fromentin (Fred Bianconi) das besondere Vertrauen von Richter Francois Roban (Philippe Duclos) erarbeitet.
Die zweite Staffel beginnt mit einem „Kofferraum-Mord“, d.h. ein Drogendealer verbrennt im Auto und stellt das Team am Morgen danach vor die Herausforderung, ihn in möglichst wenigen Stücken aus dem Auto zu hieven. Während ein Junge, der den Mord auf seinem Handy gefilmt hat, zunächst im Hintergrund bleibt, ermittelt sich Berthauds Team nach und nach in der von zwei marokkanischen Brüdern gelenkten Drogenbande nach oben. Erschwert wird das Ganze mal wieder durch Strafverteidigerin Karlsson, die nicht nur einen der Drogendealer nach dem anderen vertritt, sondern dabei auch tiefer in das kriminelle Milieu abrutscht, als gut für sie ist. Zu allem Überfluss hat sie auch noch Berthaud auf dem Kicker und setzt alles daran, dass die Kriminalbeamtin in einem Disziplinarverfahren aus dem aktiven Dienst verbannt wird. Die Zusatzhandlungen behandeln gleich mehrfach Homosexualität in gesellschaftlichen Schichten, in denen dies noch keinesfalls akzeptiert wird, einen amoklaufenden Schüler und immer wieder Kompetenzgerangel innerhalb der Staatsanwaltschaft.
Kritik:
Die ersten beiden Staffeln zeichnen sich durch zwei gleichermaßen frustrierende Faktoren aus: Zum einen ist die Bildqualität so unterdurchschnittlich, dass man sich unweigerlich fragt, warum die Serie überhaupt auf Blu-ray erschienen ist – aber immerhin passen so alle 16 Folgen auf eine Scheibe. Zum anderen gibt es permanent zahlreiche lose Handlungsenden, die nach Cliffhangern nicht immer konsistent weiterverfolgt, sondern auch schon mal eine halbe oder gar ganze Folge schleifen gelassen werden. Das Schlimmste aber ist das Ende der ersten Staffel, das die einzelnen Handlungsbögen nur unzureichend auflöst. Wer dann gehofft hat, dies würde mit Beginn der zweiten Staffel nachgeholt, wird gleich noch einmal schwer enttäuscht, weil deren Handlung gar zwei Jahre später ansetzt und nur in einem einzigen beiläufigen Halbsatz Bezug auf die Nicht-Verurteilung des Täters aus Staffel 1 nimmt. Ein weiterer Kritikpunkt, der nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Tatsache, dass bei Spiral immer wieder Täter durch ihren Tod abtreten.
Neben all dieser Kritik gibt es aber auch positive Aspekte: Da muss man zum einen natürlich die Hauptdarsteller Caroline Proust als Cpt. Berthaud und Grégroy Fitoussi als Staatsanwalt nennen, die die Tiefe ihrer Charaktere mit allen Stärken und Schwächen ausspielen. Hinzu kommt Audrey Fleurot, deren rote Haarfarbe man in der ersten Staffel nur erraten kann, die die Strafverteidigerin Karlsson mit genau der richtigen Mischung aus Gier und Aufrichtigkeit spielt, was einigen der Folgen zu ihrem dramatischen Höhepunkt verhilft. Schlussendlich darf in dieser Liste natürlich auch Richter Roban nicht fehlen, bei dem vor allem das Zusammenspiel seiner Gestik mit den Betonungen von Synchronsprecher Bodo Wolf sehr gelungen ist.
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