Californication |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | * | **** | ***** | *** | ***** | 84% |
Inhalt:
Er raucht, trinkt, besucht gern Partys und am Ende schreibt er über dieses Leben. Der New Yorker Schriftsteller Hank Moody (David Duchovny) lebt den amerikanischen Traum... oder sowas Ähnliches. Inzwischen in der Stadt der Engel gestrandet, sieht sich der einstige Familiemensch und Vater einer Tochter den Sünden des Lebens gegenüber und taucht dabei nicht selten in den verschiedensten Frauen ab. Doch können feucht-warme Schenkel und ein bisschen viel Alkohol wirklich über den Frust wegen der kitschigen Verfilmung seines aktuellen Buchs hinweg helfen? Zudem ist dieser Lebensstil sicherlich nicht der richtige, um seiner großen Liebe Karen (Natascha McElhone) noch einmal von sich zu überzeugen. Die Mutter seiner Teenie-Tochter Becca (Madeleine Martin) sehnt sich nämlich nach Beständigkeit und ebenso nach Verlässlichkeit, doch dies ist bei Hank nur schwer zu finden.
Man muss dem ungewollten Womanizer jedoch zu Gute halten, dass er im Grunde das Richtige will, jedoch stets den falschen Weg geht und auch durch miese Umstände nicht selten tiefer fällt, als er ohnehin schon liegt. Mit einer Schreibblockade kämpfend und nach Erfüllung suchend, kann ihm auch sein Kumpel und Agent Charlie Runkle (Evan Handler) nur bedingt weiterhelfen - von Charlies Frau Marcy (Pamela Adlon) ganz zu schweigen, schließlich ist diese vor allem mit Karen befreundet und so entsteht ein nicht selten ungewollter und unbeholfener Spagat zwischen den Freunden.
Kritik:
Nein, hier geht es nicht um das bekannte Studioalbum der „Red Hot Chili Peppers“. Diese hatten zwar gegen den Seriennamen geklagt, jedoch ohne Erfolg. Hier geht es tatsächlich um das Revival des David Duchovny, der als Kinoschauspieler meist nur halb so erfolgreich war, wie in TV-Serien. Mit dem US-Schauspieler verbindet man nämlich direkt immer die 90er-Jahre-Erfolgsserie „Akte X“, wo Duchovny dem FBI-Agenten Fox Mulder nicht nur ein Gesicht, sondern auch Menschlichkeit, Spannung, Neugier und Humor verlieh. Knapp fünf Jahre nach dem Ende der X-Akten machte sich der US-Bezahlsender Showtime Networks nun daran, eine äußerst schwarzhumorige Dramedy-Serie auf den Markt zu schmeißen, die an Aktualität bezüglich einer moralfreien und oberflächlichen Gesellschaft teilweise Ihresgleichen sucht.
Da zieht ein New Yorker Schriftsteller, der in einer glücklichen Beziehung mit der Liebe seines Lebens war und gemeinsam mit dieser auch eine Tochter hat, nach Los Angeles und trifft dort auf all die amerikanischen Klischees der äußerst verwerflichen Unterhaltungsindustrie, die neben schrägen Schauspielern und unkonventionellen Rock- und Rap-Musikern auch einige verrückte Agents und schlecht erzogene Teenies zu bieten hat. Obendrauf gibt es dann noch eine Menge plastische Chirurgie, Intimwaxing Deluxe, Groupies und Partys, Alkohol und Drogen ohne Ende. Also eigentlich genug Stoff für einen modernen Schriftsteller, doch wie soll dieser all diese oberflächlichen und teils negativen Einflüsse ohne Upfucks heil überstehen? Dem (erwachsenen) Zuschauer dürften die teils lustigen, teils dramatischen Erlebnisse der Hauptfigur sicherlich eine Menge Spaß bereiten und wer genau hinschaut, kann auch noch den Werteverfall der amerikanischen Unterhaltungsindustrie gut erkennen – denn die wird immer wieder direkt angedeutet, verschwindet aber ob der privaten Geschichten immer wieder ein Stück weit im Episoden-Nirwana.
Dafür hat eine Staffel hier immer nur 12 Folgen und die letzte Folge endet immer irgendwie mit einem Paukenschlag. Zudem hat eine jede Season ihren Hauptstrang. So ist Hank Moody eine Staffel lang mal als Teenie-Beischläfer, eine mal als Lehrer und auch eine mal als biographischer Autor für einen Musiker unterwegs. Natürlich gibt es noch mehr derbe Ausflüge und somit ist für inhaltliche Abwechslung stets gesorgt – zumindest oberflächlich betrachtet. Und da die (bleibenden) Nebencharaktere sich ebenfalls weiterentwickeln, ist das Serienfinale mit der siebten Staffel im Jahr 2014 eigentlich schade – aber sehenswert allemal.
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