Castle |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | **** | *** | **** | ** | *** | ***** | 85% |
Inhalt:
New York ist Schmelztiegel für allerhand verschiedene Menschen. Reiche Leute, arme Leute. Bekannte Personen, normale Personen. Freaks, Obdachlose, fleißige Angestellte, Prominente. Mittendrin lebt und arbeitet der Krimiautor und Womanizer Richard Castle (Nathan Fillion). Bereits zweimal geschieden hat Castle mit seiner ersten Frau eine Tochter – Alexis (Molly C. Quinn). Das Vater-Tochter-Verhältnis ist gesund und da auch Castles Mutter Martha (Susan Sullivan), eine mittelerfolgreiche Schauspielerin, bei ihrem erfolgreichen Sohn lebt, scheint die Familie soweit komplett. Doch irgendwie ist Castle, der bereits mehrfach in den Top 10 der Bestsellerlisten stand, von seiner Arbeit gelangweilt. So lässt der junggebliebene Schreiber seine Hauptfigur Derrick Storm kurzerhand sterben und sucht nach neuen Ideen.
Fortan muss das Team um Beckett – allen voran die Detectives Ryan (Seamus Dever) und Esposito (Jon Huertas) – sich mit dem Gedanken anfreunden, einen Schreiberling als ständigen Begleiter bei ihren Fällen zu haben. Auch die Gerichtsmedizinerin Lanie Parish (Tamala Jones) und Captain Montgomery (Ruben Santiago-Hudson) versuchen, sich mit den neuen Umständen irgendwie anzufreunden.
Kritik:
Die American Broadcast Company (kurz „ABC“) ist ein US-Sender der Walt-Disney-Company. Obwohl ABC eine wichtige Rolle in der amerikanischen Fernsehlandschaft einnimmt, ist der Sender, der z.b. schon seit über 40 Jahren die „American Music Awards“ ausstrahlt, nicht unbedingt für erfolgreiche Serien bekannt. Ausnahmen bilden dagegen Serienhits wie „Grey’s Anatomy“, die Comedyserie „Modern Family“ und eben auch die Krimi-Dramedy „Castle“. Letztere besticht durch ihre durchaus unterhaltsame und abwechslungsreiche Idee, einen Krimiautor mit der Mordkommission zusammenarbeiten zu lassen – und das auch noch in der wohl bekanntesten Stadt der Welt. Und so ist die Mischung zwischen soliden Fällen und zwischenmenschlichem Zusammenspiel vorprogrammiert. Da stoßen Großstadt-typische Gewaltverbrechen in den verschiedensten Milieus (Mode, Finanzen, Erotik, Leidenschaft, Schönheit, Privates, Globales) auf charakterspezifische Fälle, wie der bis heute unaufgeklärte Mord an Kate Becketts Mutter. Deren Ableben und auch die Polizei-Geschichte der Familie (Kates Vater war einst Cop) sind der Grund, warum sich Beckett für den Beruf entschied. Auch Castles Interesse an mörderischen Kriminalfällen und sein Blick für Charaktere tun ihr übriges. So sieht der Krimiautor in Beckett ein Vorbild für seine neue Romanfigur – Nikkie Heat. Doch auch der schon erwähnte gemeinsame Feind (Tyson) und die Verwicklung des einstigen Detectives Montgomery in Becketts privaten Fall sprechen Bände.
Um der Serie und damit dem Zuschauer nicht zuviel Thrill auf einmal zu geben, sind Szenen wie Castles Familienleben mit der humorvollen und dennoch cleveren Mutter sowie seiner wohl erzogen und absolut reifen Tochter eine willkommene Abwechslung. Auch die Gefühle zwischen dem Schreiberling und der Mordermittlerin lassen den Serienfan immer wieder mit ansehen, wie der Humor und die Menschlichkeit ihre ruhigen Wellen schlagen. Die Teammitglieder um den Hispano-Amerikaner Esposito (der einst Soldat war und gern flirtet) sowie seinem irisch stämmigen Kollegen Ryan (der eine Familie gründen will) helfen, über all die bisherigen Staffeln hinweg eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Wiederkehrende Aspekte wie das Fallboard, welches in jeder Ermittlung - und damit in fast jeder Folge - dem Zuschauer zeigt, wo man gerade steht und wer die Verdächtigen sind, geben der Erfolgsserie ihren eigenen Touch. Auch die Tatsache, dass man bei „gewöhnlichen“ Fällen immer wieder glaubt, den Mörder gefunden zu haben, um dann doch erst kurz vor Ende einer Folge den wahren Täter zu überführen, tragen die besondere Handschrift der Macher.
Somit ist „Castle“ auch nach sechs Staffeln noch immer erfolgreich und im Gegensatz zu vielen anderen US-Serien tut die deutsche Synchronisation hier absolut gut. Denn im Original klingt Richard Castle zu naiv und Kate Beckett viel zu lieb. In der deutschen Fassung dagegen wird Castle klangtechnisch zu einem (scheinbar) älteren Bruder von Brendan Fraser (eig. ist Fraser drei Jahre älter) und Kate Beckett wird auf Deutsch zu einer ernsten aber ebenso attraktiven und selbstwussten Ermittlerin. Danke also auch an die Synchro, welche dieser Serie den nötigen Halt gibt.
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