2 Broke Girls |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | ***** | ** | ** | *** | *** | ** | **** | 73% |
Inhalt:
Die in New York lebende Max Black (Kat Dennings) wuchs schon immer in recht bescheidenen Verhältnissen auf. Was die junge Frau als Einzelkind mit ihrer scheinbar herumstreunenden Mutter so alles erlebte, ist dabei nicht zu verachten. Kein Wunder also, dass es Max gewohnt ist, sich durchzubeißen und keine zu hohen Anforderungen an ihre Mitmenschen und auch keine zu hohen Erwartungen in ihr einfaches Leben zu setzen. Ganz anders ist da Caroline Channing (Beth Behrs), die durch ihren einst sehr cleveren Vater (Steven Weber) von Geburt an ein absolutes Luxusleben führte. Sie ist es gewohnt, zu bekommen, was sie will, und alles zu haben, was sie sich vorstellen kann. Doch nun wird ihr Vater aufgrund seiner betrügerischen Machenschaften in ein edles Gefängnis verfrachtet und der gesagte Besitz wird von den Behörden eingezogen. So steht Caroline fortan mittellos da und bemüht sich um eine Stelle als Serviererin in dem Diner, in dem Max schon seit Jahren tätig ist.
Unter den Umständen lernen sich Max und Caroline schnell näher kennen und trotz – oder vor allem wegen – ihrer unterschiedlichen Charaktere schließen die beiden ungleichen Frauen Freundschaft. Gemeinsam leben sie fortan in Max‘ bescheidener Bude und arbeiten bald zusammen an dem Lebenstraum von Max: ein eigenes Geschäft, wo Max ihre leckeren Muffins gewinnbringend verkaufen kann. Teil des alltäglichen Lebens der beiden Mittzwanziger sind derweil der koreanische Dinerbesitzer Han Lee (Matthew Moy), der aus der Ukraine stammende Dinerkoch Oleg (Jonathan Kite), der Jazz-spielende Kassierer Earl (Garrett Morris) und ganz besonders die polnische Nachbarin Sophie Kachinsky (Jennifer Coolidge), die einen gut laufenden Putzservice betreibt. Natürlich gibt es auch immer wieder schmucke Männer, die entweder Max oder Caroline den Kopf verdrehen, doch am Ende bleibt das oberste Gebot: Sinnvoll eine gute Karriere machen und endlich auf eigenen Beinen stehen!
Kritik:
Ja, CBS hat schon immer Erfolge mit seinen Sitcoms gefeiert. Da gab es schon früh Erfolge mit Serien wie „The Munsters“, „M*A*S*H“ oder „Ein Käfig voller Helden“. Auch in den Folgejahren gab es mit „Die Nanny“, „Alle lieben Raymond“ oder „King of Queens“ einige weltweite Hits. Vor allem nach der Jahrtausendwende waren es Comedyserien wie „How I Met Your Mother“ und „Two and a Half Men“, die klar machten, dass CBS weiß, was zieht. Seit 2007 ist „The Big Bang Theory“ der große Bringer und seit 2011 zieht nun auch „2 Broke Girls“ die gewillten TV-Zuschauer vor die Flimmerkiste. Und wie schon bei all den genannten Serienhits sind es auch hier wieder die unterschiedlichen Charaktere, die am meisten zum Erfolg beitragen. Und dabei meine ich nicht nur die beiden Hauptcharaktere. Es sind vor allem die Nebendarsteller, die mich noch heute einschalten lassen. Denn ganz ehrlich: der anfänglich so humorvolle Unterschied zwischen Max und Caroline verwischt sich im Laufe der ganzen Staffeln immer mehr und ist schließlich eher Beiwerk als Hauptaugenmerk. Das ist aber auch in Ordnung. Zuzuschauen, wie die beiden Girls ihr nun gemeinsames Leben meistern und dem Muffin-Ziel von Staffel zu Staffel näher rücken und die unterschiedlichen Etappen eines erfolgreichen Business erleben, ist ja auch nicht unwichtig. Derweil bringen die Nebencharaktere eben jenen Humor mit rein, den Max und Caroline als Frauen eben nicht immer transportieren können.
Da ist z.B. Koch Oleg, der mit seiner typisch männlichen Denkweise und seiner osteuropäischen Herangehensweise alle Klischees bedient, für die man zum Lachen heutzutage nicht mehr in den Keller gehen muss. Auch der kleine Han Lee ist als unerotischer aber liebenswerter Geschäftsführer des Diners ein gern genutztes Ziel für die spaßigen Sprüche der selbstbewussten Girls und der coole und ebenfalls liebenswerte alte Kassierer Earl weiß auch mitzumischen. Besonders auffällig ist derweil die Polin Sophie, die ebenfalls alle Klischees bedient – zumindest die der reifen, lauten und übertrieben erotisch auftretenden Osteuropäerin, die beinahe besser als alle anderen ins “Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ passt. Es war in den letzten Jahren aber die übliche Rolle von Jennifer Coolidge. Schon in „American Pie“ als Stiflers Mom war sie als „Cougar“ oder meinetwegen auch als scharfe „Milf“ zu sehen. In „2 Broke Girls“ kommt eben noch die witzige Übertriebenheit hinzu, die manchmal aber auch nerven kann - zumindest akustisch im englischen Originalton.
Auch Beth Behrs Stimme nervt im Originalton oft, derweil bietet die deutsche Synchronstimme einen eher coolen Ton. Das Ganze entspricht aber den Klischees, die hier gezielt forciert werden. Die einst verwöhnte und nun schnell mal überforderte Blondine mit der schlanken Figur und den kleinen Brüsten und neben ihr die gelassene Schwarzhaarige mit der weiblichen Figur und den großen Brüsten. Derweil hat sowohl die Blondine ihre Stärken und die Schwarzhaarige ihre Schwächen. Alles menschlich eben und deshalb können sich viele Zuschauer (besonders in den USA) so gut mit den Charakteren identifizieren. Sicherlich wird die Serie auch noch eine ganze Weile laufen. Es sei allen Beteiligten und ganz besonders den willigen Zuschauern auf jeden Fall auch gegönnt.
Hintergrund:
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