The Killer Inside |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | *** | * | *** | **** | **** | **** | 80% |
Inhalt:
Als die Kriminalkommissarin Julie Beauchemin mit ihrem neuen Kollegen Maxime Moreli (Éric Bruneau) ins Bett steigt, ahnt sie noch nicht, dass er dauerhaft in ihre Abteilung kommen und ihr Untergebener werden würde. Was als Selbstbeweis der eigenen sexuellen Funktionsfähigkeit nach der durchlebten Abtreibungs-Depression gedacht war, entwickelt sich schnell als Funken, der Julies ohnehin labile Beziehung zu Vincent (David Savard) zum Zerbrechen bringt. Nun steht Julie vor der Herausforderung, gemeinsam mit ihren beiden Kindern die Trennung zu meistern und Maxime im Büro zu widerstehen. Hinzu kommt noch eine Tatortphobie, die Julie dazu zwingt, ihr ganzes Talent im Büro, vornehmlich in einem der beiden Verhörräume zum Einsatz zu bringen. Zur Seite stehen ihr in ihrem Team der erfahrene Bob Crépault (Sylvain Marcel) und der bereits erwähnte Maxime, der neben den oftmals stressigen Kriminalfällen zusätzlich auch noch gemeinsam mit seiner Schwester Carla (Mélissa Désormeaux-Poulin) nach dem Mann sucht, der vor 25 Jahren seinen Zwillingsbruder entführt und getötet hatte. Weil ihr bisheriger Boss Lévesque (Pierre Verville) befördert wird, bekommt Julie gleich zu Beginn der zweiten Staffel mit Phil Walker (Normand D’Amour) einen neuen Chef und es ist die pure gegenseitige Abneigung auf den ersten Blick, denn Walker verfolgt für die Mordkommission eine Philosophie des aktiven Einsatzes am Tatort, was Julie erwiesenermaßen nicht liegt. Hinzu kommt, dass Vincent zurückkehrt und Julie einen Heiratsantrag macht. Parallel gehen die Ermittlungen im Todesfall von Maximes Bruder Luca weiter. Dabei nimmt Julie Ermittlungen in einem alten Fall wieder auf, bei dem es um einen Pädophilen-Ring ging, in den wahrscheinlich einflussreiche Personen aus Polizei oder Politik verwickelt sind und an dem einst ihr Vater (Jean-Marc Beauchemin) scheiterte. Kritik:
Jede Episode dieser kanadischen Kriminalserie wartet mit einem eigenen, in sich abgeschlossenen Fall auf, während über allem die Rahmengeschichten von Julie und Maxime stehen. Obwohl zwei nahezu identische Verhörräume Kulisse für viele Szenen sind, wird keine der Folgen je langweilig. Das liegt zum einen an den guten Drehbüchern und sorgfältig ausgewählten Nebendarstellern, aber auch an einer geschickten Kameraführung, die mit den Spiegeln arbeitet und durch sorgsam gewählte Winkel Emotionen der Charaktere einfängt. Viele dieser Szenen leben aber auch von der Präsenz der Fanny Mallette, die als Gesicht dieser Serie in die Psyche der Täter eindringt und diese zu Geständnisse bringt, wie man es am ehesten vom großen Inspektor Columbo in Erinnerung hat. Die Handlungsbögen der ersten Staffel sind geschickt ineinander verzahnt und fügen so wiederkehrende Nebenfiguren wie Julies Vater Jean-Marc (Gabriel Arcand) oder Maximes Schwester Carla (Mélissa Désormeaux-Poulin) in nahezu jede Episode mit ein. Die dabei gewählte Mischung aus Beziehungsproblemen und Todesfällen in der persönlichen Vergangenheit funktioniert gut, um den Zuschauer mitzureißen, ist aber angesichts der emotionalen Spirale, in die Julie gerät, auch teilweise bis zum Äußersten ausgereizt. Zum Ende der ersten Staffel haben die Produzenten und Autor Gilles Deshardins zudem ziemlich fies mit der Erwartungshaltung der Zuschauer gespielt. Die zweite Staffel knüpft nahezu nahtlos an die erste an und spinnt neben den Fällen der einzelnen Episoden einen intensiven Spannungsbogen um die überspannende Ermittlung gegen den Pädophilen-Ring. Dabei werden die Informationen streckenweise sehr dosiert und langsam verteilt, was an sich nicht schlimm ist. Allerdings haben die Abspann-Teaser, die teilweise Szenen aus den letzten Minuten der nächsten Folge enthalten, bei mir doch für einigen Frust gesorgt, so dass ich am Ende immer hektisch zur Fernbedienung gegriffen und den Abspann rechtzeitig abgebrochen habe. In der zweiten Hälfte der Staffel rückt die Rahmenhandlung derart in den Vordergrund, dass die Episodenfälle immer nebensächlicher werden. Tatsächlich sind die Hauptakteure scheinbar auch nicht mehr bei der Sache, so dass es schließlich gleich zwei Fälle gibt, die Julies Team nicht rechtzeitig aufklären kann. Das Finale ist gelungen, schließt zahlreiche Handlungsstränge und wartet erneut mit einem Cliffhanger zur nächsten Staffel auf.
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