Die Spezialisten - Im Namen der Opfer |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | *** | **** | * | ***** | ***** | 87% |
Inhalt:
Die Kriminaloberrätin Lehberger (Katy Karrenbauer), die sich selbst über Jahre im Landeskriminalamt Berlin nach oben gearbeitet hat, leitet eine „Interdisziplinäres Ermittlungs-Kommission“ (IEK), der neben Kriminalkommissaren auch die Rechtsmedizinerin D. Katrin Stoll (Valerie Neuhaus) und ihr Assistent Rufuf Haupenthal (Tobias Licht), sowie die Kriminaltechnikerinnen Inga Biehl (Henriette Richter-Röhl) und Samira Vaziri (Narges Rashidi) angehören. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind ungeklärte historische Fälle oder Verbrechen, die erst nach langer Zeit entdeckt werden, meistens durch Funde von Leichen(-teilen). Kritik:
Als großer Fan der US-Serien Cold Case und Without a Trace (und auch Ally McBeal), bin ich mit einiger Skepsis an diese deutsche Serie gegangen. Einerseits befürchtete ich eine billige Kopie, andererseits sagten mit außer Katy Karrenbauer die meisten Darsteller nichts, und selbst ihr Gesicht hatte ich mit der schrecklichen Kinoerfahrung von „Max und Moritz Reloaded“ in Verbindung gebracht… Aber bereits mit der ersten Folge der Serie war ich positiv überrascht. Im Gegensatz zum amerikanischen Vorbild, in dem die Hauptfigur ihre Motivation u.a. daraus zieht, dass sie (in ihrer Vorstellung) sieht, wie die Opfer ihr für die Aufklärung der Fälle danken, ist Serienschöpfer und Drehbuchautor Carl-Christian Demke bei „Die Spezialisten“ einen Schritt weiter gegangen: Es sind die Angehörigen, die – völlig real und meist im Gespräch mit Katrin Stoll – mit den quälenden Erfahrungen abschließen können und ihren Frieden finden. Ein Konzept das gut funktioniert und dank der schauspielerischen Klasse der Nebendarsteller in den einzelnen Folgen für zahlreiche emotionale Höhepunkte sorgt. Hinzu kommt der Umstand, dass die Hauptfiguren charakterlich gut gezeichnet wurden und z.B. Katrin Stoll in vielen Eigenschaften an Ally McBeal erinnert – Valerie Niehaus startet aus dem Stand mit einer überzeugenden Leistung und hält dieses Niveau im Verlauf der Serie. Die erste Staffel ist maßgeblich geprägt von Mirko Kiefer und dessen Beziehung zu Katrin Stoll, deren Entwicklung die 10 Folgen überspannt. Daneben gefällt Merlin Rose in der Rolle von Jannik Meissner, der zwar von Katy Karrenbauer (u.a. wegen der Ironie in ihrem Blick und ihrer Stimme) regelmäßig an die Wand gespielt wird, aber trotzdem immer wieder die Vorlagen für die humorvollen Momente der einzelnen Folgen liefern kann. Höhepunkt der Staffel ist die dritte Folge, die einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht, sehr flott geschnitten ist und mit einem Schreckmoment endet. Wer die ersten drei Folgen geschaut hat, der bleibt an der Serie hängen. Da lege ich mich fest, auch wenn ausgerechnet die vierte Folge die schwächste der ersten Staffel ist – und auch die einzige, in der das Konzept nicht vollständig durchgehalten wird, wonach normalerweise nach Aufklärung der Fälle die Angehörigen oder zu Unrecht Verdächtigten für den emotionalen Höhepunkt sorgen.
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