The Pier - Die Fremde Seite der Liebe (S1) |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | *** | * | *** | *** | ** | *** | 70% |
Inhalt:
Alejandra (Veronica Sanchez) ist eine erfolgreiche Architektin. Gemeinsam mit ihrer Freundin und Berufskollegin Katia (Marta Milans) hat sie gerade einen der größten Coups der Firmengeschichte abgeschlossen. Auch privat läuft es für die Powerfrau sehr gut, ist sie doch seit acht Jahren glücklich mit Oscar (Alvaro Morte) verheiratet. Ihr im Bereich Finanzen tätiger Ehemann befindet sich beruflich derzeit in Frankfurt und trotzdem findet er die Zeit, seiner Frau zum hochwertigen Geschäftsabschluss zu gratulieren. Alles scheint perfekt und Alejandra feiert die Nacht in Valencia mit Katia durch. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Alejandra erhält einen Anruf von Conrado (Roberto Enriquez), einem Polizeibeamten aus der nahegelegenen Provinz. Die Leiche von Oscar wurde gefunden und alles sieht nach Selbstmord aus…
Während Alejandra die Heimlichkeiten ihres Mannes Stück für Stück aufdeckt, nutzen die ihr nahestehenden Menschen die Situation für eigene Zwecke. Freundin und Kollegin Katia z.B. beginnt mit der Zeit, ihre eigene Affäre mit ihrem Chef zu überdenken, während Alejandras Mutter Blanca (Cecilia Roth), eine landesweit bekannte Schriftstellerin, in den Schicksalsschlägen ihrer einzigen Tochter Stoff für einen neuen Roman erkennt. Derweil lernt Alejandra mehr über den Charakter ihres verstorbenen Mannes und muss sich zudem immer mehr die Frage stellen, ob es sich bei seinem Tod wirklich um Selbstmord handelt…
Kritik:
Zu Beginn denkt man noch: "Ohje, ist das jetzt eine Dramaserie?" Doch schnell wechselt die anfängliche Szenerie und die Hoffnung steigt. Hochwertig inszeniert bekommt die weibliche Hauptfigur nämlich einen Anruf von ihrem liebevollen Ehemann und Stunden später muss sie seinen Leichnam identifizieren - und dieser befindet sich nicht weit entfernt, obwohl ihr Mann doch eigentlich in einem ganz anderen Land sein sollte. Irgendetwas stimmt hier also nicht und man ist gewillt, allein für die Auflösung der sich nun häufenden Fragen dranzubleiben. Doch schnell entwickelt sich die Handlung in eine Richtung, die mit Zuneigung, Eifersucht, Sex, Lust und der Erkentnnis des Lebens und der Liebe zu tun hat. Die ersten Minuten der ersten Folge sind also doch das, was man immer wieder vorgesetzt bekommt und worum es in der ersten Staffel dieser spanischen Serie eben hauptsächlich geht.
Ich allerdings hatte mich mehr auf eine Kriminalgeschichte mit Mystery-Momenten gefreut. Eine Serie, wo man sich ständig fragt, was hier eigentlich abgeht. Irgendwo fragt man sich das auch tatsächlich, allerdings mehr dahingehend, wer mit wem schläft und wie lange schon. Man bekommt im Grunde also Pseudo-Mystery vorgesetzt. Je länger ich die erste Staffel guckte, umso mehr kam es mir vor, als würde ich eine hochwertig inszenierte Telenovela schauen. Alles schön verpackt (beinahe versteckt) in einem Krimi-Mantel. Zum Ende der Staffel geht es dann auch wieder mehr Richtung Krimithriller, denn scheinbar hat der Tote sich als indirekter Geldwäscher in schmutzige Geschäfte reinziehen lassen und so ist die Hoffnung irgendwo noch gegeben, dass Staffel 2 sich nun endlich mehr mit den Themen der Story beschäftigt, die in Staffel 1 zwar angedeutet aber am Ende wohl einfach nur aufgeschoben wurden.
Wer Freude hat sich mit einer Handlung zu beschäftigen, wo freie Liebe (also unabhängig von gesetzlichen Ehepapieren und auch unabhängig von Geschlechtern) sowie ungezwungene Beziehungen (immerhin ohne kitschige Abarbeitung dieser) thematisiert werden, der ist mit der ersten Staffel definitiv gut bedient. Wer jedoch eine Kriminalgeschichte mit Thriller-Elementen sucht, sollte sich lieber eine andere Serie ansehen oder eben diese erste Staffel überstehen und dann auf die zweite Staffel hoffen, wo es ja vielleicht wirklich mehr um die hier vorab behaupteten Genres geht. An den durchaus guten Darstellern und der vernünftigen deutschen Synchro scheitert die Story jedenfalls nicht.
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