MotherFatherSon |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | *** | * | **** | * | ***** | * | 64% |
Inhalt:
Großbritannien im Vorfeld der Wahlen. Max (Richard Gere), der mit seiner Zeitung über 10 Jahre den Premierminister unterstützt hat, überlegt ernsthaft, die Seite zu wechseln und die Gegenkandidatin Angela Howard (Sarah Lancashire) zu unterstützen. Wie immer natürlich, indem er die ganze Macht seines Medienimperiums ausspielt und mit illegal erworbenen Wahrheiten manipuliert. Umsetzen soll diesen Plan sein Sohn Caden (Billy Howle), der zwar Chefredakteur von Max Zeitung ist, insgeheim aber im Schatten von Max Assistentin Lauren (Pippa Bennett-Warner) steht.
Unterdessen ermittelt der Journalist Nick Caplan (Paul Ready) in einem Mordfall. Unterstützung bei seinen Recherchen findet er in Person der gerade von Caden gefeuerten Maggie (Sinéad Cusack), die fest daran glaubt, dass die Zeitung, für die sie Jahrzehnte gearbeitet hat, in einen großen Skandal verstrickt ist. Als Caden einen Schlaganfall erleidet und plötzlich ungehemmt redet, scheint Nicks und Maggies Chance da zu sein, ein entscheidendes Interview führen zu können. Doch dazu müssen sie auch Cadens Mutter Kathryn (Helen McCrory) überzeugen, die einst auf ihr Sorgerecht verzichten musste und nun alles dafür gibt, Caden durch die schwere Reha-Zeit zu begleiten. Doch auch Caden selbst macht in der militärischen Rehabilitationsklinik unerwartete Erfahrungen: Er findet in Pfleger Andrew (Steven Cree) einen Freund und erlebt mit Caplan (Pippa Nixon) seine erste Liebe. Doch über allem schwebt Max, der im Hintergrund versucht, die Fäden nicht aus der Hand zu geben und alle Register zieht, um eine Veröffentlichung des Skandals zu verhindern.
Kritik:
Eine komplexe Story und vielschichtige, konsequent eingeführte und weiterentwickelte, bzw. erklärte Charaktere zeichnen diese Miniserie aus. Hinzu kommt mit Billy Howle ein Hauptdarsteller, der nicht nur problemlos an der Seite von Richard Gere besteht, sondern mit seiner Darstellung des Schlaganfallpatienten Herausragendes leistet. Das gleiche kann man leider weder von Drehbuch noch Regie durchgängig sagen. Hier gibt es so große Auf und Abs, dass man sich schon sehr wundert. Höhepunkt im positiven Sinne ist die Folge 7, während die Abschlussfolge die zweitschwächste nach der zweiten ist und voller Längen und Pseudo-Shakespeare-Dialoge eigentlich vor allem langweilt. Vielleicht ist diese Wirkung aber auch der Tatsache geschuldet, dass man nach 8 jeweils ca. 55 Minuten langen Folgen die zahlreichen gescheiterten Lebensaufgaben neben der Medienkritik als zweites Hauptmotiv erkennen muss. Bei MotherFatherSon gewinnt nur, wer nach der Macht greift und alle Skrupel ablegt oder wer egoistisch ist und ausschließlich an sich denkt. Alle anderen sind gnadenlos und teilweise vollumfänglich zum Scheitern verurteilt. Was am Ende bleibt, ist ein kleiner Karton mit ein paar Erinnerungen. Genau dahin wandert nun wohl auch diese DVD.
Die wichtige Nebenrolle von Max Vater wurde für eine Episode überaus passend mit Ciarán Hinds besetzt, der damit einen der wenigen Höhepunkte der Serie setzt – obwohl er einmal mehr einen unsympathischen Charakter in Szene setzen muss. Viel Licht und Schatten hat zudem Hauptdarstellerin Helen McCrory, die angesichts Billy Howles allgegenwärtiger Präsenz in allen gemeinsamen Szenen verblasst – auch wenn die Kamera dies mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Dafür funktionieren ihre gemeinsamen Szenen mit Richard Gere überaus gut. Man spürt förmlich die elektrische Spannung zwischen den beiden – vor allem in der Szene am Schneidetisch im Sonnenuntergang.
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