Mr. McMahon |
|
Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | *** | *** | *** | ** | *** | **** | 78% |
Kritik:
Wrestling, zuerst für Jahrzehnte eine lokale und regionale Unterhaltsform im sportlichen Rahmen, bekam vor allem durch einen Mann - und natürlich auch durch die Weiterenwicklung der Medien bis heute - jene globale Aufmerksamkeit, die diese Doku nicht nur ihren Inhalt sondern auch ihre Berechtigung gibt: Vincent Kennedy McMahon. Der aus extrem ärmlichen Verhältnissen stammende Bursche, der im Alter von zwölf Jahren seinen leiblichen Vater, Vincent James McMahon, kennenlernte, stieg mit der Zeit immer mehr ins Geschäft seines Vaters ein und übernahm vor dessen Ableben die Führung und später dann auch vollends.
Dass diese Dokureihe von Netflix, die übrigens auch wegen der aktuellen Ereignisse um McMahon beginnend 2022 geprägt wurde, etwas verspätet anlief, merkt man... zumindest als Wrestlingfan, der ja auch ohne Netflix sich stehts auf dem Laufenden hält über alles, was in der Wrestlingwelt, besonders in der von WWE, abgeht.
Unter uns: Schon während des Ansehens dieser Doku kam in mir der Gedanke auf, dass Netflix jene Doku um 2021 begann, weil man dort bereits wusste (oder zumindest plante), die größte wöchentliche WWE-TV-Show ab Januar 2025 im Streaming-Angebot zu haben. Denn ja, "WWE RAW", die montagliche Show, die seit 1993 ohne größere Unterbrechungen alle 52 Wochen jedes Jahr ausgestrahlt wird, bekommt ihren neuen Sendeplatz bei Netflix und nicht mehr im üblichen US-TV. Und jener Netflix-Deal wurde Anfang 2024 vollzogen. Die Art, wie diese Doku nun vor allem die Entwicklung der WWE zum heutigen "Juggernaut" darstellt, zeigt mir eigentlich deutlich, dass man im dokumentarischen Rahmen auch einfach informativ-unterhaltsame Werbung für die größte Wrestlingliga der Welt machte und damit den Grundstein für "WWE RAW" ab Januar 2025 auf Netflix (live) legt.
Am Ende kann man zumindest aus Wrestling-Sicht festhalten, dass das, was Vince McMahon da erschaffen hat, das eigentliche Hauptwerk seines Lebens ist. Nicht seine Affären, Gerichtsprozesse und Sonstiges werden auf ewig in Erinnerung bleiben, sondern die WWE... und die macht nun auch ohne Vince fleißig weiter und ist inzwischen immens erfolgreicher ohne ihn, denn die Stories sind besser und auch die Skandale werden nun eher mit McMahon in Verbindung gebracht als mit der WWE selbst.
Letztendlich ist diese Doku jedenfalls hochwertig inszeniert und lässt auch die größten Wrestlingnamen der Neuzeit zu Wort kommen. Da sind dann neben dem vorhin schon erwähnten Hogan noch Stone Cold Steve Austin, Bret Hart, Undertaker, The Rock und auch John Cena. Natürlich ist auch Ex-Wrestler Triple H, der lange Jahre mit Stephanie McMahon verheiratet ist und seit Vinces endgültigem Abgang die storytechnische Verantwortung inne hat, stehts Teil dieser Doku und auch Vinces Sohn Shane McMahon bekommt seinen verdienten Platz. Und für Außenstehende kann diese Doku ob ihrer Art der Umsetzung auch interessant sein. Auf jeden Fall ist und bleibt die sechsteilige "Mr. McMahon"-Reihe ein solider Start für das aktuelle Wrestling auf Netflix... ob nun so gewollt bzw. geplant oder nicht.
Jetzt
mr mcmahon doku (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
Streaming-Angebote |
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.