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Musicalkomponist Gabriel (Christian Campbell) möchte mit dem schnuckeligen Gogo-Tänzer Mark (John Paul Pitoc) in die Kiste, doch fällt es den beiden schwer, in New York City ein ruhiges Plätzchen zu finden. Der vermutlich romantischste schwule Film ist bereits ein Klassiker.
Inhalt:
Tagsüber erarbeitet sich Gabriel (Christian Campbell) lustlos bei einem Bürojob das tägliche Brot, aber in seiner freien Zeit schreibt er leidenschaftlich an einem Musical, denn eigentlich ist es sein Herzenswunsch, vom Komponieren leben zu können. Deswegen präsentiert er seine Fortschritte in einem Workshop. Gabriels beste Freundin Katherine (Tori Spelling) singt bei diesen Gelegenheiten für ihn, doch eigentlich ist sie vollkommen eingenommen von ihrer kleinen Theaterrolle.
Für die Vorstellung seines neusten Liedes „Enter You“ mit dramatischer Unterstützung von Katherine erntet Gabe kaum Begeisterung des Workshops. Nur von seinem Bekannten Perry (Steve Hayes) bekommt er konstruktive Kritik: Perry findet den Inhalt des Liedes unrealistisch und rät Gabriel, sich hinter seinem Klavier hervorzuwagen und im wahren Leben etwas über echte Gefühle zu lernen.
Niedergeschmettert befolgt Gabe Perrys Rat sofort und sucht eine Schwulenbar auf, wo der durchtrainierte und doch süße Mark (John Paul Pitoc) als Gogo-Tänzer arbeitet. Gabe hält Mark für unerreichbar, doch auf dem Weg nach Hause beobachtet er Mark in der U-Bahn und wird von Mark für einen One-Night-Stand aufreißen, was eigentlich überhaupt nicht Gabriels Art ist. Entsprechend nervös ist er.
In Gabriels Wohnung hält zuerst Katherine die beiden davon ab, Sex zu haben, und dann kehrt sein Mitbewohner zu früh zurück und beansprucht die Wohnung für sich. Bei der nächtlichen Suche nach einem anderen Ort, wo sich Mark und Gabe näher kommen können, lernen sich die beiden jungen Männer besser und von anderen Seiten kennen, als sie ursprünglich gedacht hatten.
Kritik:
24 Stunden im Leben eines erfolglosen Künstlers in New York? Eine Geschichte über einen One-Night-Stand? Was soll daran spannend sein? Seltsam und angenehm spannend ist daran die sich langsam und über Umwege entwickelnde Romanze. Seltsam, weil die Geschichte natürlich recht dünn ist, aber sehr angenehm, weil sich die Romanze ohne moralischen Zeigefinger oder Anzüglichkeit entwickeln darf. Spannend ist der Film auch, weil die Unsicherheiten beider Männer greifbar und sehr gut nachvollziehbar sind.
Die mit der Thematik verbundene Auseinandersetzung mit unverbindlichem Sex, Sehnsüchten und zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgt sehr offenherzig und aufgeklärt. Das Bild vom schwulen Leben wird sehr ehrlich und menschlich dargestellt. Jeder, ob die Tunte Perry, die bösartige Miss Coco Peru (eine Figur, die garstig gespielt wird von Clinton Leupp und in Filmen wie "Too Wong Foo Thanks For Everything, Julie Newmar“ oder Serien wie "Will & Grace“ auftauchte) oder zugedröhnte Muskelmänner, darf sein, wie er ist. Viele Nebencharaktere sind die üblichen Verdächtigen, aber das weiß „Trick“ durchaus auszugleichen. Gabriel zeigt recht offen seine Minderwertigkeitsgefühle und Verlegenheiten und auch Mark besitzt mehr Tiefe, als man es von einem Gogo-Tänzer erwartet.
"Trick“ gleicht einer klassischen (und für Hollywood selbstverständlich heterosexuellen) Screwball-Kömödie und war damit einer der ersten schwulen Filme, der leichtfüßig das Datingverhalten der Großstädter porträtierte, statt die ewig mit Homosexualität verbundenen Themen von Aids und sozialen Problematiken zu zeigen (siehe dazu die Doku "The Celluloid Closet“). "Trick“ ist ein Zeugnis davon, dass sich das schwule (Selbst-)Bild in den 90ern geändert und sich Homosexualität nach langer Zeit der Verleumdung und später der Quotenschwulen zu einer Normalität im Film entwickelt hat.
Die beiden Hauptdarsteller, insbesondere der rehäugige Pitoc, sind niedlich und haben eine wundervolle Chemie. Dennoch ist es Tori Spelling, die die Show stiehlt. Wer hätte geglaubt, dass sie jemals etwas gut spielen würde!? Was keiner für möglich gehalten hat, passiert hier aller berechtigter Zweifel zum Trotz: Singend, steppend und endlos schwafelnd gibt Spelling in "Trick“ eine wirklich lustige, überdrehte Leistung ab, die man als selbst-ironisch bezeichnen könnte. Schon allein das würde den Film sehenswert machen, aber darüber hinaus bietet „Trick“ einfach alles, was sich das romantisch schlagende (schwule) Herz wünscht.
Katherine (Tori Spelling)
Hintergrund:
- Gewinner des Leserpreis der Siegessäule auf der Berlinale 1999 und einem Spezialpreis der Jury des L.A. Outfest für Regisseur Jim Fall als vielversprechendes, neues Talent.
- Tori Spelling, bekannt aus "Beverly Hills, 90210“, spielte ihre letzte Filmrolle 2007 in C. Jay Coxs schwuler romantischer Komödie Kiss the Bride (Cineclub-Filmkritik).
Für alle Bilder gilt:
© by PRO-FUN MEDIA
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Fakten |
Originaltitel: Trick
deutscher Kinostart am: 23.09.1999
Genre: Romantische Komödie
Regie:
Jim Fall
Dieser Film wurde bewertet von: Martin(83%)
Texte: Martin
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