V wie Vendetta |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | **** | *** | **** | *** | **** | ***** |
90% |
Inhalt:
Evey (Natalie Portman) ist als Waise in der Arbeiterklasse aufgewachsen. Am Abend des 4. November gerät die beim staatlichen Radiosender Arbeitende während der Ausgangssperre auf der Straße in eine brenzlige Situation. Die Spitzel der von Creedy (Tim Pigott-Smith) angeführten britischer Geheimpolizei, greifen sie auf. Als sie gerade die ihr vom System verliehene Macht ausnutzen wollen, greift ein unbekannter maskierter Mann (Hugo Weaving) ein und rettet Evey.
Um seine Botschaft unter das Volk zu bringen, bringt "V" kurzerhand den staatlichen Sender in seine Gewalt und nutzt Kanzler Sutlers Sprachrohr gegen seinen Erfinder. Doch beim Rückzug aus dem Gebäude wird er von der Polizei gestellt. Das ist die Gelegenheit für Evey, die auch in dem Gebäude ist, sich für die Rettung zu revanchieren. Damit rückt Evey allerdings noch mehr ins Blickfeld von Chief Inspektor Finch (Stephen Rea). Um sie zu schützen, verschleppt "V" Evey in sein Versteck, in dem er sich ein Jahr lang auf seinen großen Tag vorbereiten will. Und diese Vorbereitung hat es in sich: Wie Dominosteinchen bringt er jeden in Position, damit am Ende nur noch ein kleiner Anstoß ausreicht, um die finale Handlungskette in Bewegung zu setzen...
Kritik:
Dass hier mit Hauptdarsteller Hugo Weaving und den Wachowski-Brüdern, die hier für Produktion und Drehbuch verantwortlich sind, ein Teil des erfolgreichen Teams der "Matrix"-Trilogie am Werke war, merkt man gleich im ersten Auftritt von "V". Die Perfektion mit der Zeitlupen, Beschleunigungen und Kamera-Positions-Wechsel bei den Nahkampfszenen – aber auch bei einem einfachen Regenschauer – eingesetzt werden, ist unverwechselbar und erzielt maximale Wirkung. Deutlich sticht natürlich auch die Parallele zu "Matrix" im religiösen Aspekt hervor: Ein gesichtsloser Erlöser muss durchs Feuer gehen, Jünger um sich scharen und sich schließlich für die Menschen opfern... Allerdings vermengt sich dieses Bild mit dem an das Nazi-Regime angelehnten, fiktiven, britischen Staatsapparat zu einem nicht ganz sauberen Gemenge...
Hugo Weaving zeigt nicht ein einziges Mal sein Gesicht. Die starre Maske erlaubt "V" keine Regung jeglicher Gesichtsmuskeln. Und dennoch gelingt es ihm, bei der Darstellung des zielsicheren und gleichzeitig verletzlichen "V" mehr Emotionen zu erzeugen, als viele der „normal erkennbaren“ Schauspieler um ihn herum es bei ihren Charakteren schaffen. Einen großen Teil davon muss er natürlich durch seine Stimme und gut abgestimmte Dialoge rüberbringen, was auch in der deutschen Synchronisation sehr gut gelingt. Der Rest wird durch die Gesichtshaltung, kurze Bewegungen von Körper und Kopf und unterschiedliche Beleuchtungen erreicht. Einen Kontrast hierzu stellt Natalie Portman dar, die von der Tiefe ihres Charakters stark gefordert wurde und nur selten so glaubwürdig wie am Anfang des Films und während der Gefangenschaftsszenen wirkt. Zum Glück punkten die restlichen Nebendarsteller durch überzeugende Leistungen, wobei man insbesondere Sinead Cusack hervorheben muss, die in dem kurzen Auftritt, den sie als Gerichtsmedizinerin hat, einen mehr als deutlichen Eindruck hinterlässt.
Doch "V" ist kein weißer, strahlender Held. Ebenso wie Bischoff Lilliman, der in seinen perversen sexuellen Neigungen überführt wird, muss auch "V" zu unlauteren Mitteln greifen: Obwohl er später selbst daran fast zerbricht, benutzt er Folter und Gehirnwäsche bei Evey, um sie für seine Ziele benutzen zu können.
Hintergrund:
Der Film basiert auf einem Comic vom britische Autor Alan Moore,
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