2012 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | ***** | ***** | **** | * | **** | ***** |
94% |
Inhalt:
Eigentlich sollte es für den geschiedenen Familienvater Jackson Curtis (John Cusack) ein gemütlicher Campingausflug mit seinen Kinder werden. Doch als er erst mitten im Yosemite Nationalpark mit der Armee zusammenstößt und dann auch noch Verschwörungstheorien vom Eigenbrödler Charlie Frost (Woody Harrelson) hört, versteht er die Welt nicht mehr. Zurück in Los Angeles beginnt wenig später ein unheimliches Weltuntergangsszenario: Die kontinentalen Platten verschieben sich und die ganze Stadt beginnt von Erdbeben erschüttert im Meer zu versinken. Mit Mühe und Not gelingt es Jackson mit seinen Kindern und seiner Ex-Frau in einem Flugzeug die Stadt zu verlassen. Nun ist Charlie ihre einzige Chance, da er eine Karte besitzt, auf der verzeichnet ist, wo genau die Regierungschefs seit Jahren an Schiffen bauen, die eine Auswahl von Menschen vor dem drohenden Untergang retten sollen. Doch dazu müssen sie mitten hinein in die Hölle, da im Yosemite Nationalpark ein Vulkan auszubrechen droht.
Kritik:
Es gab ja schon so einige Katastrophenfilme in den letzten Jahrzehnten. Warum also alles neu erfinden? Das hat sich wohl auch Roland Emmerich gedacht, als er mit diesem Werk anfing. Man nehme also etwas "Volcano", eine Prise "The Day after Tomorrow", bestrahle dies mit etwas "Knowing" und fliege das Ganze erst geschüttelt von "Der Sturm" und dann gerührt mit "Poseidon" und schließlich getränkt in "Dante’s Peak" direkt nach "Pearl Harbor"! Wenn eine Kritik so anfängt, dann kann wohl kaum ein Filmtipp herauskommen, oder? In diesem Falle aber doch – und das liegt nicht an den Zutaten, sondern am Koch, der Technik und den Gewürzen. Während nämlich Emmerich sein Werk zu Hundert Prozent auf die Bedürfnisse seiner Zuschauer abstimmt und auch ohne mit der Wimper zu zucken eine zweite rasante Flugzeugszene quasi als Kopie der ersten serviert, gefallen die Darsteller ungewöhnlich gut.
Zum einen muss man hier John Cusack nennen, der - wie zuletzt schon öfter – in seiner Rolle als Vater, der seine Familie retten muss, vom Anfang bis zur letzten Sekunde überzeugen kann. Auch das Zusammenspiel mit Amanda Peet wirkt glaubwürdig und dafür, dass der Fokus des Films keinesfalls auf der Beziehung zwischen den beiden liegt, nutzen diese den wenigen Spielraum für eine überraschend intensive Darstellung der gescheiterten Ehe. Auch andere Handlungsstränge können mit hervorragenden Schauspielern glänzen. Zu nennen sind hier sicherlich Chiwetel Ejiofor, der als Wissenschaftler und Berater der Regierung den Bau der Archen ins Rollen bringt und Woody Harrelson, der als durchgeknallter unter Verfolgungswahn leidender Moderator eines Piratensenders plötzlich zur einzigen, rettenden Informationsquelle für die flüchtenden Menschen wird.
Positiv hervorheben kann man außerdem zwei weitere Punkte. Zum einen den Schauspieler und Synchronsprecher Waléra Kanischtscheff der mit seiner Stimme und Ausdruckskraft die Wirkung des russischen Millionärs und Boxpromotors, der seine Zwillinge retten will, deutlich steigert. Außerdem fällt – vor allem dem deutschen Publikum – auf, dass Emmerich bei der Auswahl der Regierungschefs stark auf zeitpolitische Korrektheit geachtet hat: Der US-Präsident ist schwarz (Danny Glover) und Deutschland hat eine Bundeskanzlerin, auch wenn diese optisch Bärbel Höhn ähnlicher sieht als Angela Merkel…
Mit „2012“ ist Roland Emmerich ein Blockbuster gelungen, der vor allem von der ersten bis zur letzten Minute zu unterhalten weiß. Alle Fans des Genres werden ihn sowie so lieben – auch wenn "Dantes Peak", "Volcano", "Poseidon, "Der Sturm" und "The Day after Tomorrow" erst in den Mixer gehauen und dann auch noch als zähflüssige Masse auf 158min Film verteilt wurden. Cineclub-Filmtipp.
Hintergrund:
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