Inglourious Basterds |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | *** | **** | ** | **** | **** | 80% |
Inhalt:
Die Deutschen haben Frankreich besetzt und während manche politisch kämpfen und andere mit Waffengewalt die Gegend erobern, ist es an Nazi-Oberst Hans Landa (Christoph Waltz), versteckte Juden aufzuspüren. So gelingt es ihm auch, die gesamte Familie der jungen Shosanna Dreyfus (Melanie Laurent) hinzurichten. Shosanna selbst kann flüchten und schwört Rache.
Derweil hat Shosanna das Kino ihrer verstorbenen Tante übernommen und führt dies mit voller Liebe mit ihrem Partner Marcel (Jacky Ido). Zufällig lernt Shosanna, die nun unter falschem Namen auftritt, den deutschen Jungsoldaten Frederick Zoller (Daniel Brühl) kennen, von dessen Heldentaten Propaganda-Chef Joseph Goebbels (Sylvester Groth) einen Film hat drehen lassen, dessen Premiere nun kurz bevor steht. Das Kino von Shosanna scheint dafür bald schon ideal und die jüdische Französin sieht ihre Chance gekommen, Nazi-Obere und eine Menge deutscher Nazi-Gäste mit einer gewaltigen Explosion in den Tod zu schicken – alle auf einmal!
Kritik:
Eine Rache-Phantasie gegen das Dritte Reich. Quentin Tarintino ist bekannt für seine außergewöhnlichen Ideen. Hierbei handelt es sich jedoch vor allem um das Remake eines italienischen Actionfilms, der bereits 1978 in den Kinos anlief. Was man Tarintino zugute halten muss, ist die Tatsache, dass er sich für die wesentlichen Rollen vor allem deutscher oder österreichischer Schauspieler bedient, was dem Thema und der Rollen entsprechend nur richtig sein kann. Diese dürfen sich am Ende auch selbst synchronisieren, bzw deutsch sprechen und die USA bekam dieses Mal die Untertitel. Ein gelungener Schachzug war dabei die Verpflichtung des Österreichers Christoph Waltz, welcher hier seinen endgültigen (internationalen) Durchbruch schaffte und das auch völlig zu Recht! Wie Waltz seiner Rolle hier Humor, Dreistigkeit, Gelassenheit und entsprechenden Tiefgang verleiht (sowohl mit Mimik, Gestik als auch mit Sprache) ist brillant und daher bekam der Wiener zurecht einen Oscar als bester Nebendarsteller! Derweil ist Deutschlands Export Diane Kruger („Troja“) eher als Reinfall zu werten – doch vielleicht soll sie auch so nervig und stumpfsinnig überheblich wirken, wer weiß… Die Mischung macht es jedenfalls auch und so sind aktuelle Namen wie Til Schweiger und der in Hollywood aufstrebende Deutsche Michael Fassbender ebenfalls mit von der Partie, während August Diehl eine (durchaus gewohnt) schleimige Rolle bekommt, welche er ebenfalls grandios umzusetzen weiß.
Von den Darstellern (Mike Myers als General Ed Fenech, Ken Duken als Mata Hari oder „Die Ärzte“-Drummer und Sänger Bela B. Felsenheimer als Türsteher noch erwähnt) mal abgesehen sind es vor allem die geschichtlichen Charaktere, das Ambiente und die optischen Details, die den Film entsprechend zum Kult werden lassen. Ob geschichtsträchtige Wortspiele, klassische Filmposter an Hauswänden oder Mode, Musik, Autos und Umgebung – alles passt und alles bekommt trotzdem einen Hauch modernen Charme weg, ohne dabei in der Vergangenheit und Zukunft zu verschwimmen. Selbst Winston Churchill (Rod Taylor) bekommt einen kleinen Auftritt! Im Vordergrund aber stehen die Bastarde und Shosannas Rache, sowie ein paar Nazi-Charaktere, die es sich zu hassen lohnt. Doch auch lachen kann man mit ihnen und letztendlich (vor allem beim actionreichen Finale) wird klar, dass alles nur ein großer Spaß ist – von Hollywood, welches auch hier teilweise seine eigene Auffassung vertritt und die Amis und die (noch immer befreundeten) Juden selbstverständlich als Helden auftut. Mit Nazis als Gegner ist jedoch jeder (egal welcher Herkunft und Weltanschauung) ein Held – Gott sei Dank.
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