Punisher: War Zone |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | ** | ***** | **** | - | * | *** | 66% |
Inhalt:
Ex-Special Forces-Officer Frank Castle (Ray Stevenson) hat einst seine Frau und seine zwei Kinder durch die New Yorker Unterwelt verloren. Als ungewollte Zeugen eines Mafia-Mordes wurde Castles Familie vor seinen Augen bei einem eigentlich harmlosen Picknick-Ausflug kaltblutig ermordet. Das ist nun einige Jahre her und seitdem killt Castle einen Kriminellen nach dem anderen. Vor allem die großen Fische sind dabei Opfer und so wird die Mafia-Struktur im Big Apple ordentlich durcheinander gebracht. Die ermittelnde Polizei ist Castle bisher nicht wirklich auf die Spur gekommen, einige Cops können zudem mit Castles Alleingang recht gut leben, tötet der hochdekorierte US Marine doch im Grunde den mächtigen Abschaum. Vor allem Detective Martin Soap (Dash Mihok), der als Leiter der Task Force seine meiste Zeit im Keller bei all den Akten über Castle verbringt, ist für den Punisher eine sichere Bank. Auch der Technikkenner Micro (Wayne Knight) ist als Waffen- und Ausrüstungslieferant für den Punisher eine kleine Instituion. Und nebenbei gibt es noch Unterstützung von Micros Laufburschen Carlos.
All die Hilfe ist auch bitter nötig, denn mit dem schönen Mafiosi Billy Russoti (Dominic West) wurde soeben ein extremer Krimineller aus dem Knast entlassen. Kein Wunder also, dass es sich der Punisher nicht nehmen lässt, die große Feier im Mafia-Anwesen zu stürmen und alle versammelten Ganoven in einem Gemetzel niederzustrecken. Russoti kann dabei entkommen, wird aber später bei den Lagerhäusern am Hafen vom Punisher gestellt und entstellt. Getötet wird Russoti jedoch nicht, denn das FBI ist mit Undercover-Agent Nicky Donatelli (Romano Orzari) vor Ort und stürmt bald das Feuergefecht. Der Punisher muss fliehen - wissend, dass er bei der Aktion versehentlich Nicky erschossen hat. Fortan ist Nickys ehemaliger FBI-Kollege Paul Budiansky (Colin Salmon) hinter dem Punisher her, um den Antihelden zu verhaften. Dies hat Budiansky auch Nickys Witwe Angela (Julie Benz) und dessen kleiner Tochter Grace (Stephanie Janusauskas) versprochen. Doch auch der Punisher sucht Kontakt zu Nickys Hinterbliebenen und beschließt, die Stadt für immer zu verlassen. Aber der inzwischen äußerst hässliche Russoti, welcher fortan nur noch Jigsaw genannt werden will, ist noch nicht besiegt und holt nun auch Verstärkung. Dabei handelt es sich um Jigsaws Bruder James (Doug Hutchison), der in einer Irrenanstalt sein Leben in Ketten verbringt. Von allen Kriminellen nur Looney Bin Jim genannt, ist James zu allem bereit und gemeinsam mit Jigsaw wird eine Armee aus gefährlichen Schwarzen, miesen Asiaten und gewaltbereiten Iren zusammengestellt. Ein endgültiger Showdown zwischen der Gangsterwelt und dem Punisher soll folgen und mit Angela, ihrer Tochter und auch Micro als Geiseln scheinen Jigsaw und Jim alle Trümpfe in der Hand zu haben...
Kritik:
Da geht noch was. Nachdem man 1989 mit (einem noch dunkelhaarigen) Dolph Lundgren eine erste Punisher-Verfilmung erschuf, folgte 2004 eine Reinkarnation mit Thomas Jane in der Rolle des Frank Castle. Bei den Fans der Comicfigur durchaus akzeptiert, durfte Jane vor allem die menschliche Seite des Punishers verkörpern. Mit der brachialen Action hielt man sich da noch ein wenig zurück und versuchte, diese Kino-gerecht in Szene zu setzen. Vier Jahre später kam dann mit "Punisher: War Zone" eine wesentlich gewalttätigere Verfilmung in die US-Kinos. Diesmal durfte der aus Nordirland stammende Brite Ray Stevenson die Hauptfigur verkörpern. Sicherlich etwas unterfordert, dafür optisch sehr nah an der Comicvorlage dran, ballert, prügelt und schlachtet sich Stevenson durch diese FSK-18-Fassung, die von der deutschen Ex-Kickbox-Weltmeisterin Lexi Alexander ("Hooligans") inszeniert wurde. Da der Film an den US-Kinokassen eher floppte, kam es bei uns direkt zu einer DVD-Veröffentlichung, die zwar viele Gewaltszenen nicht beinhaltet, dafür auf der DVD-Version mit dem SPIO/JK-Symbol alles beinhaltet, was das Splatter-Herz begehrt. Gewürzt mit entsprechender Musik von Bands wie Slayer, Slipknot und Seether und gelegentlichem Aufblitzen von Noir-Feeling kommt dann alles zusammen. Und das Titellied "War Zone" von Rob Zombie durfte natürlich auch nicht fehlen.
Offensichtlich ist bei "War Zone" übrigens, wie man versucht, alles, was bei "The Punisher" in 2004 etwas geringfügig ausfiel, nachzuholen und gleichzeitig das, was in 2004 Vorrang hatte, etwas kürzer zu halten. Somit bietet der 2008er Streifen wesentlich mehr Action und Gewalt, die jenen Szenen aus den Comics schon recht nahe kommt. Zudem gab es auch eine sogenannte "Punisher Warzone"-Comicreihe und an dieser scheint man sich hier auch teilweise zu orentieren. Obendrein gibt es auch einige bekannte Gesichter aus der Comicvorlage, wie Sidekick Micro und natürlich Erzfeind Jigsaw. Mit Dominic West hat man hier auch ein heutzutage bekanntes Gesicht (was der Figur nach ein mehr als passendes Wort ist) gewählt, doch wie auch sein Kollege Ray Stevenson dürfte West eher etwas unterfordert gewesen sein. Allein der aus der US-Kultserie "Akte X" bekannte Doug Hutchison darf als durchgeknallter Jigsaw-Bruder einiges an schauspielerischer Leistung abrufen. Doch beim "Punisher" zählt nunmal vor allem Gewalt und die Art und Weise samt ihrer Beweggründe, die dabei vor allem als Begründung herhalten - zumindest dann, wenn man nur rund 1,5 Stunden Material zu füllen hat. Gäbe es den "Punisher" als TV-Serie, hätte man sicher mehr Zeit, all den Dingen wie Gewalt, Hintergründe, Charaktere usw. die nötige Zeit zu geben. So aber bietet "Punisher: War Zone" eben das, was die Comics am ehesten ausmacht und damit eben auch das, was vier Jahre zuvor ein wenig in den Hintergrund geriet.
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