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Jerry Cotton (Christian Tramitz) sucht nach dem geraubten State-Union-Gold. Gegen seinen Willen wird ihm der unerfahrene Phil Decker (Christian Ulmen) zur Seite gestellt. Leidliche Neuverfilmung der erfolgreichen Krimiheftchen. „Das Kondom des Grauens“ versucht auf James Bond zu machen, und scheitert.
Inhalt:
Jerry Cotton (Christian Tramitz) ist der beste Mann des FBI-Büros in New York City. Kein Fall, den er nicht gelöst hat – bis auf einen einzigen: den State-Union-Goldraub vor fünf Jahren. Den Gangsterboss Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu), auch der Puppenspieler genannt, konnte Cotton damals nicht dingfest machen, nun liegt Serrano tot in seinem Wasserbett. Alles was Cotton hat, ist ein einziger Anhaltspunkt: Serranos letzter Anruf zur Puffbar Cristallo.
Cotton kann seinen selbstverliebten Boss John High (Herbert Knaup) dazu bringen, ihn den Fall neu aufrollen zu lassen. Doch ist Cottons Partner Ted Conroy (Janek Rieke) nach seinem letzten Einsatz krankenhausreif. Macht nichts, denkt sich Cotton, der eh lieber allein mit seinen beiden besten Freunden Smith & Wesson, 38mm, ermittelt.
Jerry Cotton (Christian Tramitz, rechts) und sein neuer Partner Phil Decker (Christian Ulmen).
High hingegen denkt anders und wirft Cotton einen Stock zwischen die Beine in Form eines neuen Partners: Phil Decker (Christian Ulmen) ist äußerst redselig, frisch von der Akademie und hat ein Faible für Verkleidungstaktiken. Alles Gründe für Cotton, doch auf eigene Faust zu ermitteln. Im Cristallo führt seine Spur zu der spanischen Tänzerin Malena (Monica Cruz) und ihrer Bande unter der Führung des Deutschen Klaus Schmidt (Heino Ferch).
Cotton gelingt es, das Vertrauen der Gangster zu gewinnen, doch wird er in eine Falle gelockt: Als sein Ex-Partner Conroy tot aufgefunden wird, befindet sich Cotton am Tatort und eine gefälschte Akte bescheinigt ihm ein Rachemotiv. Auch schaltet sich nun die eiskalte Daryl D. Zanuck (Christiane Paul) von der Dienstaufsichtsbehörde ein. Allein mit Deckers Hilfe könnte es Cotton noch gelingen, den Fall zu lösen und sich zu entlasten.
Die strenge Daryl D. Zanuck (Christiane Paul) von der Aufsichtsbehörde ist hinter Cotton her.
Kritik:
Vor über 40 Jahren gab es zu der äußerst erfolgreichen deutschen Heftreihe – angeblich wurden etwa eine Milliarde der Krimiheftchen seit 1954 verkauft – auch acht B-Filme im Kino. Nach langer Pause soll nun der Markenname Jerry Cotton wieder für klingende Münze an den Kinokassen sorgen. Die Rat Pack Filmproduktion wiederbelebte ja bereits mit "Der Wixxer" und "Neues vom Wixxer" die Edgar-Wallace-Filme – obgleich parodistisch – sowie mit "Wickie und die starken Männer" die bekannte Fernsehzeichentrickserie.
Nun kommt also "Jerry Cotton" mit Christian Tramitz ("Der Schuh des Manitu", "7 Zwerge – Männer allein im Wald") und Christian Ulmen ("Herr Lehmann", "Maria, ihm schmeckt's nicht") in den Hauptrollen in die deutschen Kinos und möchte gern eine ernsthafte Krimikomödie sein. Nicht ganz so blödelig wie Bully-Filme, ist er dennoch immer wieder klamaukig. Wirklich viel zu lachen bietet der Film nicht, auch wenn ein paar gute Sprüche fallen. Tramitz' Jerry Cotton hat recht wenig von der Coolness eines James Bonds, so sehr er sich auch bemüht.
Club der bösen Jungs (v.l.n.r.): Johnny Rocco (Joram Voelklein), Klaus Schmidt (Heino Ferch), Ruby (Jürgen Tarrach).
Es gibt zahlreiche Parallelen, die "Jerry Cotton" in die Nähe der trashigen Comic-Verfilmung "Das Kondom des Grauens" rücken: die zynisch-lakonische Erzählung aus dem Off, der (deutsche) Krimiheld in NYC, die Rotlichtbar, der affige Auftritt Bleibtreus und einige andere comic-ähnliche Elemente. Da hilft auch der höhere Produktionswert von "JC" nichts. Auch die schauspielerische Leistung lässt trotz vieler Großer zu wünschen übrig. Eine eindeutige Entscheidung für Ernsthaftigkeit oder Parodie hätte auch in diesem Punkt wohl Wunder bewirkt.
Der Anfang des Filmes ist relativ gut geworden, auch wenn die Geschichte des aufgezwungenen Partners ausgelutscht ist. Das Schlimme ist jedoch, dass gerade das Ende, welches für einen Krimi von entscheidender Wichtigkeit ist, extrem schwächelt. Die Autoren und Regisseure Boss und Stennert setzen dem Publikum völlig lustlos und ohne verzwickte Wendungen ihre vorhersehbare Auflösung vor. Das vermiest sämtliche Krimifreude. Man muss sich eingestehen, dass letzten Endes selbst "Das Kondom des Grauens" besser war.
Sexy und gefährlich: Malena (Penélope Cruz' Schwester Mónica).
Hintergrund:
- Mónica Cruz ist Penélopes jüngere Schwester, ist Tänzerin, machte Choreographie für einige Filme und wechselte für die Serie "Un paso adelante" sowie einige Filme vor die Kamera. Unter der Handvoll Kinofilme, in denen sie mitspielte, ist der an den Kinokassen gefloppte Asterix bei den olympischen Spielen der vermutlich bekannteste.
Cyrill Boss (Regisseur), Christian Tramitz, Philipp Stennert (Regisseur) und Christian Becker (Produzent).
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Fakten |
Originaltitel: Jerry Cotton
deutscher Kinostart am: 11.03.2010
Genre: Krimikomödie
Regie:
Cyrill Boss & Philipp Stennert Länge: ca. 100 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Constantin
Dieser Film wurde bewertet von: Martin(55%)
Texte: Martin
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